Alt 03.06.19, 17:10
Standard Handelsstreit dämpft Stimmung - Seoul dank Samsung fest
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien haben sich zu Wochenbeginn erneut mehrheitlich mit Abgaben gezeigt. Gegen den Trend legte der Kospi in Südkorea jedoch um 1,3 Prozent zu. Grund hierfür war ein deutliches Plus beim Index-Schwergewicht Samsung von 3,1 Prozent. Der Technologiekonzern profitierte erneut vom US-Boykott des Konkurrenten Huawei. Auch der Chiphersteller Hynix notierte 2 Prozent fester.

Angesichts immer neuer negativer Meldungen zum Handelskonflikt zwischen den USA und China blieb ansonsten wenig Raum für Optimismus. Auch aus dem US-Handel am Freitag kamen negative Vorgaben. Die wichtigsten US-Indizes hatten sich mit Abgaben von bis zu 1,5 Prozent in das Wochenende verabschiedet, belastet unter anderem von den erneut aufgebrochenen Spannungen zwischen den USA und Mexiko. Zudem hat US-Präsident Donald Trump nun auch Indien ins Visier genommen und angekündigt, dem Land Zollvergünstigungen zu streichen. Davon unbeeindruckt zeigt sich jedoch die Börse in Indien. Der BSE-Index gewinnt im noch laufenden Handel 0,8 Prozent.

Peking hat zum 1. Juni wie angekündigt neue Strafzölle auf US-Produkte eingeführt. Auf Importe aus den USA in Höhe von 60 Milliarden Dollar müssen künftig Abgaben zwischen 5 und 25 Prozent abgeführt werden. Hiervon betroffen sind Produkte von Kosmetika über Kaffeemaschinen bis hin zu Sportartikeln und Wein.

Zudem denkt die chinesische Regierung nicht daran, im Handelsstreit einzulenken. "Wenn die USA reden wollen, werden ihnen unsere Türen offenstehen. Wenn sie kämpfen wollen, sind wir bereit", sagte Verteidigungsminister Wei Fenghe am Sonntag auf einer Sicherheitskonferenz in Singapur.

Konjunkturseitig lag der von Caixin und Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe in China im Mai unverändert bei 50,2 Punkte und hielt sich damit über der Expansion anzeigenden 50-Punkte-Marke. Der am Freitag veröffentlichte offizielle PMI hatte hingegen mit 49,4 Punkten darunter gelegen.

Der Composite-Index in Schanghai zeigte sich mit Abgaben von 0,3 Prozent. Hongkong erholt sich im späten Handel etwas von höheren Abgaben und verzeichnet noch ein leichtes Minus von 0,2 Prozent. Abgaben von 0,9 Prozent auf 20.411 Punkte verzeichnet der Nikkei in Tokio und lag damit nahe eines neuen Viermontstiefs. Finanzwerte gaben 3 Prozent aufgrund der niedrigen US-Anleiherenditen nach. Ölaktien litten - wie in der gesamten Region - unter den gesunkenen Ölpreisen. Die global gehandelte europäische Sorte Brent gab im asiatischen Handel 1,2 Prozent auf 61,23 Dollar nach. Daneben belastete auch der weiterhin starke Yen. Für den Dollar bekam man zuletzt 108,34 Yen, am Freitag zur gleichen Zeit waren es noch 108,83 Yen. Sydney schloss mit Abgaben von 1,2 Prozent, belastet von Öl- und Rohstoffwerten.

Vor dem Hintergrund des weiterhin von Unsicherheiten geprägten Umfeldes waren vermeintlich sichere Anlagen weiter gesucht. So baute Gold seine Gewinne aus auf zuletzt 1.309 Dollar je Feinunze. Am Freitag war die Feinunze noch für 1.294 Dollar zu haben.

Huawei verstärkt Zusammenarbeit mit Afrika

Derweil verstärkt der von der US-Regierung auf eine schwarze Liste gesetzte chinesische Technologiekonzern Huawei seine Zusammenarbeit mit der Afrikanischen Union. Ein neues Abkommen beinhalte Vereinbarungen über Cloud-Dienste, Künstliche Intelligenz und den neuen Mobilfunkstandard 5G, hieß es. China ist Afrikas wichtigster Handelspartner und Investor.

Softbank begannen die Woche mit Abgaben von 6,2 Prozent. Nach einem Bericht des Wall Street Journals kommt der Plan des Technologiekonzerns, einen neuen 100 Milliarden Dollar schweren "Vision Fund" aufzulegen, bei den Investoren weniger gut an als gedacht. Als Grund wird unter anderem mangelnde Transparenz bei der Mittelverwendung genannt, auch hätten potenzielle Kapitalgeber bereits ihr Geld in eigene Investments gesteckt.

Der chinesische Scheinefleischproduzent WH Group zeigte sich in Hongkong mit Abgaben von 2,8 Prozent, nachdem die Afrikanische Scheinepest in Hongkong aufgetreten ist und die Behörden die Tötung von 4.700 weiteren Tieren angeordnet haben.

In Taiwan gaben First Financial 1,1 Prozent nach, nachdem die Analysten von JP Morgan die Aktie des Finanzdienstleisters auf "Underweight" abgestuft haben aufgrund eines schwächeren operativen Geschäftsverlaufs als erwartet. Taiwan Semiconductor legten 1,1 Prozent zu. Der Konzern hatte Gerüchte über eine US-Untersuchung der Geschäftsbeziehungen zu Huawei verworfen.

Apollo Hospitals gewinnen 8,4 Prozent an der Börse in Indien. Die Analysten von Jefferies sehen den Krankenhausbetreiber zwar unter einem stärkeren Wettbewerbsdruck, jedoch gehe der Vorstand von einem Wachstum im Krankenhausbereich von 10 Prozent aus. Die Analysten erhöhten ihr Kursziel für die Aktie.

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June 03, 2019 03:27 ET (07:27 GMT)

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