Alt 29.05.19, 10:22
Standard Anleger geben Rentenpapieren den Vorzug gegenüber Aktien
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die asiatischen Aktienmärkte haben sich am Mittwoch mehrheitlich im Minus gezeigt. Im Handel wurde auf die Talfahrt der Wall Street am Dienstag verwiesen, die vor allem in der zweiten Sitzungshälfte deutlich Fahrt aufgenommen hatte. Allerdings kamen die eigentlichen Impulse vom Rentenmarkt. Denn dort stiegen die Notierungen weltweit und schickten die Renditen gen Süden. Händler sprachen von Rezessionsängsten und großer Verunsicherung. Die Aussagen von US-Präsident Donald Trump, wonach die Voraussetzungen für ein Handelsabkommen mit China derzeit nicht gegeben seien, hallten noch nach.

Abzulesen waren die Konjunktursorgen an der Rally bei den US-Anleihen, im Gegenzug sanken die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen auf den tiefsten Stand seit September 2017. Teile der Zinsstrukturkurve präsentierten sich deutlicher invers und signalisierten damit eine drohende Rezession. Auch die japanischen Anleiherenditen rutschten tiefer ins Minus. Die Staatsanleihen in Neuseeland rentierten auf dem niedrigsten Niveau überhaupt und in Australien sanken die Renditen unter wichtige Marken. Analysten in Asien rechneten mit einem neuen Strom an frischem Kapital in den asiatischen Rentenmarkt. Auch der japanische Yen als vermeintlich sicherer Hafen erfuhr Zuspruch der Anleger und belastete somit die exportabhängigen Aktien in Japan.

China-Börsen laufen besser

Vor diesem Hintergrund waren risikoreiche Anlagen wie Aktien nicht gefragt: Der Nikkei-225 büßte 1,2 Prozent auf 21.003 Punkte ein, der S&P/ASX-200 in Sydney 0,7 Prozent. Die Börse Seoul in Südkorea zeigte sich schwach. Der Nikkei schloss auf dem tiefsten Stand seit zwei Monaten. Zu den größten Verlierern zählten Konsumwerte. Auch in Australien zählten Konsumtitel zu den schwächsten. Telekommunikationswerte stiegen dagegen. In Neuseeland ging es den vierten Tag in Folge bergab, zuletzt war eine solche Durststrecke Anfang des zweiten Quartals beobachtet worden.

Besser liefen die chinesischen Börsen, Schanghai drehte im späten Geschäft gar 0,4 Prozent ins Plus. Hongkong meldete Verluste von 0,3 Prozent im späten Handel. Im Handelsstreit zwischen den USA und China blieb den Asiaten ein weiterer im Raum stehender Vorwurf erspart: Die USA bezichtigten China nicht der Wechselkursmanipulation. Das Land steht auf einer Liste zusammen mit anderen Staaten, die die USA wegen hoher Handelsbilanzüberschüsse verdächtigen, die Wechselkurse zum Nachteil der USA zu manipulieren. Zudem wehrt sich Huawei Technologies in den USA gerichtlich gegen die jüngsten US-Sanktionen gegen den chinesischen Telekomausrüster.

Bekenntnis zu fairem Handel stützt Malaysia

"Bis zu einem gewissen Grad war die Nicht-Nennung Chinas als Währungsmanipulator erwartet worden, bietet aber eine gewisse Erleichterung für diejenigen, die die Sackgasse des amerikanischen und chinesischen Handels beobachten", sagte IG-Marktanalystin Jingyi Pan.

Auch in Taiwan erholten sich die Kurse im Verlauf. Der Taiex ermäßigte sich um 0,1 Prozent. Der Kurs des Linserherstellers Largan sank um 3,5 Prozent auf das nächste Viereinhalbmonatstief. Nomura hatte das Kursziel deutlich gesenkt. In Malaysia stiegen die Aktienkurse gegen den regionalen Trend. Die Zentralbank des Landes lieferte ein klares Bekenntnis für den freien Welthandel und erteilte Währungsmanipulationen eine Absage.

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May 29, 2019 02:57 ET (06:57 GMT)

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