Alt 28.05.19, 18:12
Standard Überwiegend Gewinne ohne fundamentale Gründe
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SCHANGHAI/TOKIO (Dow Jones)--An den asiatischen Börsen sind die Kurse am Dienstag in der Mehrzahl gestiegen. Ohne Rückenwind von der Wall Street, die aufgrund des Feiertages "Memorial Day" am Montag geschlossen blieb, fielen die Umsätze aber bescheiden aus. Anleger suchten nach Impulsen und würden kaum fündig, hieß es. Die Aufschläge wurden als eher zufallsgetrieben charakterisiert, denn fundamental gebe es kaum Kaufgründe. Dass US-Präsident Donald Trump sich skeptisch über das Zustandekommen eines Handelsabkommens mit China äußerte und bei seinem Staatsbesuch in Japan mit neuen Zöllen drohte, wurde eher ignoriert.

Zugleich kritisierte Trump das anhaltend und "unglaublich hohe" Handelsbilanzdefizit der USA im Handel mit Japan. Allerdings setzte der US-Präsident auch auf ein Abkommen im Jahresverlauf. "Vor dem Hintergrund fehlender Marktreaktionen auf Trumps Worte und dem Mangel an Impulsen haben die asiatischen Märkte ein gewisses Eigenleben geführt, der Start in den Börsentag ist aber eher verhalten ausgefallen", sagte IG-Marktstrategin Jingyi Pan in Singapur.

In Australien, Hongkong, Südkorea und Tokio präsentieren sich die Börsen etwas fester. In Tokio, wo der Nikkei-225 um 0,4 Prozent auf 21.260 Punkte schloss, liefen Exportwerte besser als der Gesamtmarkt, obwohl vom Devisenmarkt kein echter Rückenwind kam. Denn der Wechselkurs des Yen bewegte sich weitgehend seitwärts. Der exportlastige Sektor schwerer Präzisionsinstrumente gewann 1,3 Prozent, die Segmente elektrische Anwendungen und Transport gewannen rund 1 Prozent. Tokyo Electron stiegen um 2,7 Prozent. Mit der geplanten Fusion zwischen Fiat Chrysler und Renault legte die Aktie des Renault-Kooperationspartners Nissan um 2,3 Prozent zu.

China-Behörden spielen Handelskonflikt herunter

In Australien hatte das Verbrauchervertrauen in der vergangenen Woche zugelegt - unter anderem befeuert von der Diskussion über Zinssenkungen. Gesucht waren Bergbauwerte - vor allem mit Bezug zur Eisenerzproduktion. Rio Tinto zogen um 2,2 Prozent an, die Titel markierten ein weiteres Elfjahreshoch. Goldman Sachs hatte die Papiere auf "Buy" hochgenommen. Der Kurs folge den Eisenerzpreisen, hieß es im Handel. Die Titel haben seit Jahresbeginn um 34 Prozent zugelegt, die Eisenerzpreise um rund 50 Prozent.

In Schanghai zeigten sich die Kurse freundlich und damit etwas fester als in der übrigen Region. Die chinesischen Finanzmarktregulierungsbehörden hatten erneut die Auswirkungen des Handelskonflikts mit den USA heruntergespielt. Zugleich wurden aber Warnungen an Leerverkäufer ausgesprochen. Signale, dass China den lahmenden Automobilabsatz befeuern wolle, stützten den Sektor.

Der chinesische Online-Handelsriese Alibaba plant laut einem Bericht einen Börsengang in Hongkong. Bislang ist die Aktie nur in New York gelistet. Der Gang auf das chinesische Parkett könnte 20 Milliarden Dollar schwer ausfallen. Mit dem Schritt wolle sich das Unternehmen verstärkt einheimischen Investoren öffnen, hieß es im Handel.

In Taiwan schloss der Markt knapp behauptet. Die Neuzusammensetzung der MSCI-Indizes belastete vor allem den Technologiesektor, die auch für die Verluste am Gesamtmarkt verantwortlich zeichneten. Die Titel des Handygehäuseherstellers Catcher sanken auf ein Fünfeinhalbjahrestief, Asustek Computer fielen um 1,4 Prozent.

Der Kospi in Seoul beendete eine dreitägige Durststrecke und erholte sich leicht vom jüngsten Viereinhalbmonatstief. Hyundai Motor kletterten um weitere 1,1 Prozent - getrieben von der Konsolidierungsfantasie im Automobilsektor.

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May 28, 2019 03:18 ET (07:18 GMT)

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