Alt 17.05.19, 10:22
Standard Hohe Verluste in China - Sony-Aktie 10% fester
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Gespalten hat sich die Börsenlandschaft am Freitag in Ostasien und Australien gezeigt, wobei sich die Stimmung im späten Verlauf eintrübte. Klares Schlusslicht waren die Märkte in China, wo es nach den beiden Vortagen mit soliden Kursgewinnen deutlich bergab ging. Dagegen legte der Nikkei-Index in Tokio um 0,9 Prozent zu auf 21.250 Punkte, nachdem er im früheren Handelsverlauf noch weitaus deutlicher im Plus gelegen hatte.

Auch in Sydney stiegen die Kurse, weiter gestützt von Zinssenkungsspekulationen. Im Tageshoch lag der S&P/ASX-200 so hoch wie zuletzt vor über elf Jahren. In Seoul ging der Kospi nach zwischenzeitlichen soliden Aufschlägen in eine kontinuierliche Abwärtsbewegung über und verlor 0,6 Prozent auf ein Viermonatstief.

In Japan half der im Vergleich zur gleichen Vortageszeit schwächere Yen bei einer Gegenbewegung, nachdem der Nikkei-Index zuletzt auf ein Dreimonatstief gefallen war. Allerdings zog der Kurs im Tagesverlauf bereits wieder an auf zuletzt 109,60 Yen je Dollar. Am Donnerstagmorgen kostete der Dollar 109,44. Daneben verwiesen andere Stimmen auf die günstigen Vorgaben der Wall Street als Kurstreiber. Der Chef der japanischen Notenbank spielte derweil Befürchtungen eines globalen Konjunkturabschwungs herunter, weil die US-Wirtschaft weiter wachsen und es weitere Konjunkturstimuli in China geben dürfte.

"Die Wall Street scheint vorübergehend aufgegeben zu haben, die US-chinesischen Handelsbeziehungen vorhersehen zu wollen, und sich stattdessen auf das hier und jetzt zu konzentrieren", so Marktkenner Jeffrey Halley von Oanda in einem Kommentar zu den Gewinnen in den USA. Die Entwicklung sei aber von starker Vorsicht begleitet und sehr fragil.

Widersprüchliche Signale im Handelsstreit

Der andauernde Handelsstreit zwischen den USA und China sorgte vor allem an den chinesischen Märkten dafür, dass sich die Investoren vor dem Wochenende von Aktien trennten. Zudem haben die USA nun offiziell den nicht börsennotierten Netzwerkausrüster und Smartphonehersteller Huawei auf eine schwarze Liste gesetzt. US-Unternehmen dürfen nun nur noch Geschäfte mit Huawei machen, wenn sie dafür eine Sondergenehmigung erhalten. China hat Gegenmaßnahmen angedroht. Die Aktie des ebenfalls im Visier der USA stehenden Technologieunternehmens ZTE gab weiter nach und lag im späten Hongkonger Handel 8,5 Prozent im Minus.

Widersprüchliche Signale gibt es, was den Fortgang der Gespräche im jüngst weiter verschärften Handelsstreit betrifft. So hieß es am Donnerstag laut dem Wall Street Journal aus dem chinesischen Handelsministerium, dass man dort keine Kenntnisse habe über eine Wiederaufnahme der Gespräche und dass die jüngste Eskalation bei den Strafzöllen die Verhandlungen "ernsthaft gestört" habe. Dagegen hatte US-Finanzminister Steve Mnuchin am Mittwoch gesagt, die Gespräche dürften wahrscheinlich in Kürze in Peking wieder aufgenommen werden.

Der Schanghai-Composite fiel um 2,5 Prozent zurück, nachdem die Abwärtsbewegung im Spätgeschäft nochmals Fahrt aufgenommen hatte. Die Wochenbilanz war damit bereits die vierte Woche in Folge negativ. In Hongkong lag der HSI im Späthandel 1,1 Prozent zurück. In Taiwan stand am Ende des Tages ein Minus von 0,9 Prozent, nachdem es dort zunächst um ein halbes Prozent nach oben gegangen war. Mit 3,1 Prozent war die dortige Wochenbilanz ähnlich negativ wie bereits in der Vorwoche.

Kooperation mit Microsoft beschert Sony Kurssprung

In Tokio gehörten Sony zu den Tagesfavoriten. Mit einem Kurssprung von fast 10 Prozent reagierte die Aktie auf die Mitteilung über eine Zusammenarbeit mit Microsoft und auch darauf, dass Sony weitere eigene Aktien zurückkaufen will. Microsoft und Sony arbeiten künftig bei Cloudtechnologien für ihre Video-Streamingdienste zusammen. Zudem kündigten die beiden Unternehmen an, bei Halbleitern zu kooperieren. Das soll die Entwicklung von Bildsensorlösungen und Technologien der künstlichen Intelligenz beinhalten.

In Sydney verbilligten sich Australia & New Zealand Banking (ANZ) gegen die dort positive Tagestendenz um 3 Prozent. Der Kurs wurde belastet von der Aufforderung an die Bank, die Kapitalbasis ihres neuseeländischen Arms zu verstärken.

Gesucht waren dagegen Rohstoffaktien, allen voran Fortescue. Der Kurs des Eisenerzförderers schoss um über 6 Prozent nach oben. Hintergrund waren Eisenerzpreise auf Zweijahreshochs. Marktbeobachter erklärten dies mit der hohen Stahlproduktion in China bei gleichzeitig eingeschränktem Eisenerzangebot der brasilianischen Vale nach einer Dammbruchkatastrophe.

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May 17, 2019 03:47 ET (07:47 GMT)

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