Alt 18.02.11, 21:09
Standard XETRA-SCHLUSS/Etwas fester - Unspektakulärer Eurex-Verfall
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FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat den Handel am Freitag leicht im Plus beendet. An der Terminbörse Eurex fand der "kleine Verfalltermin" statt. Die Optionen auf den Index liefen bereits am Mittag aus, bei den Einzelwerten fand der Event zum Schlusskurs statt. Der Einfluss auf die Kursfindung war allerdings begrenzt. Der Handel verlief den gesamten Tag in ruhigen Bahnen. Von Marktteilnehmern hieß es dazu, dass vor dem langen Wochenende an der Wall Street kaum Interesse an neuen Positionen bestanden habe. Die US-Börsen bleiben am Montag wegen des Feiertags "President's Day" geschlossen.

Der DAX stieg am letzten Tag der Woche um 0,3% oder 21 Punkte auf 7.426,81. Seit Jahresbeginn hat der Index nun bereits um gut 7% zugelegt. Einigen Marktbeobachtern geht es zu schnell zu hoch, sie rechnen daher mit einem Rücksetzer in den kommenden Tagen. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 120,3 (Vortag: 110,8) Mio Aktien im Wert von rund 4,44 (Vortag: 3,73) Mrd EUR.

Am Nachmittag legte der Euro zum Dollar kräftiger zu und notiert im späten Geschäft bei 1,3660 USD. Die Gemeinschaftswährung profitierte von Aussagen von Lorenzo Bini Smaghi, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank. "Seine Aussagen zu einer steigenden Inflation sind der Treibstoff für die Euro-Käufe", so ein Händler. Mit einer steigenden Inflation steige die Wahrscheinlichkeit, dass die Europäische Zentralbank früher als bisher erwartet die Leitzinsen anheben wird.

Zudem wurde auf das G-20-Treffen in Paris von Finanzministern und Notenbankern geschaut. Das Thema Inflation werde immer drängender wahrgenommen, die Antworten der Notenbanken würden zunehmend als nicht mehr angemessen betrachtet. Aus Deutschland wurden am Morgen deutlich höhere Erzeugerpreise gemeldet.

Gesucht waren Finanztitel, Commerzbank stiegen um 3,4% auf 6,15 EUR, Deutsche Bank um 0,2% auf 47,93 EUR. Die Berichtssaison der europäischen Banken ist laut einer Studie der Analysten von Keefe, Bruyette&Woods gut verlaufen, Elf Banken hätten die Erwartungen an die Geschäftszahlen um mehr als 10% übertroffen, auf der anderen Seite fünf Häuser den Konsens um 10% verfehlt. Die Ergebnisse von sieben Banken fielen "in Line" mit der Markterwartung aus. Händler sprachen mit Blick auf die Kursgewinne des Sektors von Nachholbedarf, nachdem sich die Finanztitel erst vergleichsweise spät dem Kursaufschwung angeschlossen haben.

HeidelbergCement stiegen um 2,6% auf 52,60 EUR, nachdem die Aktie des Konkurrenten Lafarge mit steigenden Kursen auf neue Unternehmenszahlen reagiert hatte. Infineon gaben zwar 0,04 EUR auf 8,00 EUR ab, bereinigt um den Dividendenabschlag von 0,10 EUR lagen sie aber im Plus. Auf der anderen Seite fielen FMC um 0,9% auf 47,225 EUR zurück. Die Analysten von Jefferies haben die Aktie auf "Halten" abgestuft.

In der zweiten Reihe rutschten Gagfah um 6,9% auf 8,33 EUR ab. Händler verwiesen auf einen Bericht des WDR-Magazins "Monitor". Der Beitrag wecke Befürchtungen, die Instandhaltungsaufwendungen bei Objekten des Wohnimmobilienkonzerns müssten erhöht werden, was automatisch die Renditeaussichten verringere. Am Nachmittag hieß es von Unternehmensseite, dass die Befürchtungen unbegründet seien. Die Aktie halte daraufhin einen Teil der Verluste auf.

Auf der Gewinnerseite lagen die Solartitel, nachdem der Wettbewerber SunPower mit seinem Quartalsergebnis die Erwartungen übertroffen und zudem den Ausblick angehoben hatte. Solarworld stiegen um 4,7% auf 9,50 EUR, und Q-Cells haussierten um 10,4% auf 3,46 EUR.

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