FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt tendiert am Freitagmittag knapp behauptet, nachdem er zum Auftakt noch moderate Kursgewinne verzeichnete. Der DAX verliert gegen 12.35 Uhr 0,1% oder 7 auf 7.398 Punkte, das Tageshoch lag bei 7.422 Zählern. Händler sprechen von einem ruhigen Geschäft. Etwas belastet werde die Stimmung von der Anhebung des Mindestreservesatzes für Banken in China, die den DAX vorübergehend bis auf knapp 7.380 Punkte drückte.

Im Blick steht laut Händlern der kleine Verfalltag an der Terminbörse Eurex. Dort laufen am Mittag Index-Optionen und am Abend Optionen auf Einzelaktien aus. "Der Überhang an Positionen auf steigende Kurse könnte aber darauf hindeuten, dass es noch Versuche geben könnte, den DAX Richtung 7.350 Punkte zu drücken", so ein Marktteilnehmer bereits am Morgen.

Aus technischer Sicht gilt der DAX bei 7.380 und 7.330 Punkten als unterstützt. Ein Widerstand wird bei 7.445 ausgemacht, dem Tief vom November 2007.

Daneben blicke man auf das G-20-Treffen in Paris von Finanzministern und Notenbankern. Das Thema Inflation werde immer drängender wahrgenommen, die Antworten der Notenbanken würden zunehmend als nicht mehr angemessen betrachtet. Aus Deutschland wurden am Morgen deutlich höhere Erzeugerpreise gemeldet.

Gesucht sind erneut die Finanztitel. Commerzbank steigen um 2,1% auf 6,07 EUR, Deutsche Bank um 0,2% auf 47,93 EUR und Allianz um 0,4% auf 107,70 EUR. Händler sprechen von Nachholbedarf, nachdem sich die Finanztitel erst vergleichsweise spät dem Kursaufschwung angeschlossen haben.

HeidelbergCement steigen um 0,1% auf 51,31 EUR, nachdem die Aktie des Konkurrenten Lafarge mit steigenden Kursen auf neue Unternehmenszahlen reagiert. Infineon geben zwar 0,05 EUR oder 0,6% auf 7,98 EUR ab, bereinigt um den Dividendenabschlag von 0,10 EUR liegen sie aber im Plus.

Auf der anderen Seite fallen FMC um 1,5% auf 46,92 EUR zurück. Die Analysten von Jefferies haben die Aktie auf "Halten" abgestuft. Weiter auf Korrekturkurs bewegen sich die Automobilwerte; hier fallen Daimler um 0,9% auf 52,51 EUR, VW um 1,1% auf 119,94 EUR und BMW um 1,4% auf 60,19 EUR.

In der zweiten Reihe rutschen Gagfah um 8,6% auf 8,18 EUR ab. Händler verweisen auf einen Bericht des WDR-Magazins Monitor". Der Beitrag wecke Befürchtungen, die Instandhaltungsaufwendungen bei Objekten der Gagfah müssten erhöht werden, was automatisch die Renditeaussichten verringere. "Die Aktie ist gut gelaufen und da kommt der Bericht gerade rechtzeitig, um auszusteigen", sagt ein Händler.

Praktiker fallen um 3,2% auf 8,24 EUR. Die UniCredit hat die Aktie auf "Verkaufen" abgestuft. Aixtron verlieren mit einer Verkaufsempfehlung durch die Citigroup 5,5% auf 30,24 EUR.

Auf der Gewinnerseite liegen die Solartitel, nachdem der Wettbewerber SunPower mit seinem Quartalsergebnis die Erwartungen übertroffen und zudem den Ausblick angehoben hat. Solarworld steigen um 0,5% auf 9,11 EUR, SMA Solar um 0,3% auf 82,29 EUR und Q-Cells um 1,9% auf 3,19 EUR. TecDAX und MDAX verlieren jeweils 0,6%.

-Von Herbert Rude, Dow Jones Newswires, +49 (0) 69 29 725 217, herbert.rude@dowjones.com DJG/hru/gos

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