Alt 17.02.11, 17:44
Standard XETRA-SCHLUSS/Knapp behauptet - US-Konjunkturdaten stützen
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FRANKFURT (Dow Jones)--Knapp behauptet ist der DAX am Donnerstag aus dem Handel gegangen. Im Marktfokus standen ausschließlich Unternehmensnachrichten aus Europa. Für Kursauftrieb sorgten dann bessere US-Konjunkturdaten. Ein kurzer Kursrückgang wegen diverser Berichte um iranische Kriegsschiffe im Suez-Kanal wurde vom Markt wieder wettgemacht. Der DAX schloss 0,1% oder 9 Punkte tiefer bei 7.406. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 116,6 (Vortag: 121,1) Mio Aktien im Wert von rund 3,73 (Vortag: 3,6) Mrd EUR.

Für gute Stimmung in den USA sorgte der Philadelphia-Fed-Index für Februar. Mit einem überraschenden Sprung auf 35,9 Indexpunkte wurde die Analystenerwartung deutlich übertroffen. Sie hatten nur mit einem Anstieg auf 20,5 nach zuvor 19,3 gerechnet. "Das deckt sich mit der leicht erhöhten Fed-Prognose und dem besseren Empire State Index", so ein Händler mit Verweis auf die US-Notenbank. Sie hatte am Vorabend ihren Wirtschaftsausblick für die USA nach oben angepasst. Auch die wichtige Beschäftigungskomponente im Philly-Index verbesserte sich.

Die leicht erhöhten Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe wurden vom Markt ignoriert. Sie lagen mit einem Anstieg um 25.000 über der Prognose von plus 17.000. Auch die US-Inflationsrate kam mit plus 0,4% höher als die erwarteten plus 0,3% herein, die Kernrate lag mit einem Anstieg von 0,2% höher als die Prognose von plus 0,1%. Dies habe sich jedoch mit den höheren Produzentenpreisen am Vortag schon abgezeichnet, hieß es im Handel. Technisch hänge der DAX weiter unter dem technischen Widerstand bei 7.445 Punkten fest, hieß es von Charttechnikern.

Deutsche Börse gaben um 1,6% auf 57,89 EUR nach. Hier werde die Prämie für weitere Konsolidierungen im Sektor mittlerweile ausgepreist, hieß es. Zudem herrsche Unsicherheit mit Blick auf die Genehmigung der Fusion mit der NYSE Euronext und den Fortbestand des Xetra-Systems. Infineon verloren am Tag der Hauptversammlung des Unternehmens 0,9% auf 8,04 EUR.

Schwächster Sektor waren erneut die Auto-Aktien. Hier wurden abermals Gewinn mitgenommen. Vor allem die schwächeren Daimler-Zahlen am Vortag hätten für neuerliche Verkäufe gesorgt, hieß es im Handel. Daimler verloren 1,1% auf 52,97 EUR, obwohl J.P. Morgan das Kursziel auf 79 von 75 EUR erhöht hatte. BMW gaben um 1% nach auf 61,04 EUR, VW um 1,6% auf 121,05 EUR.

Commerzbank schlossen im Fahrwasser des festen europäischen Bankensektors 2,9% höher bei 5,95 EUR. "Banken führen weiter die Sektorrotation an", sagte ein Händler. Zudem stützten gute Geschäftszahlen der Comdirect. Deutsche Bank fielen hingegen um 1,4% auf 47,855 EUR. "Hier wurde in den vergangenen Tagen schon viel vorweggenommen", sagte ein Händler. Deutsche Bank hatten am Vortag auf einem Sechsmonatshoch geschlossen.

BASF stiegen um 1,1% auf 60,97 EUR nach einem positiven Ausblick von Akzo Nobel. Beiersdorf legten um 1,1% zu auf 43,225 EUR.

Im MDAX sprangen Brenntag nach Geschäftszahlen zum abgelaufenen Jahr um 4,5% auf 76 EUR. Jesko Mayer-Wegelin, Analyst von HSBC Trinkaus, sprach von guten Zahlen. Das Unternehmen habe mit den Gewinnkennziffern den Analysten-Konsens und auch die eigenen Ziele leicht übertroffen.

Praktiker kletterten nach einem Analystentreffen um 0,9% auf 8,52 EUR. Allerdings kommentierten die Analysten der BHF Bank die Analystenkonferenz als "etwas enttäuschend". Praktiker werde wohl weiter Marktanteile verlieren und eine Besserung des Images der Handelskette werde voraussichtlich länger dauern als zwei bis drei Jahre.

Rheinmetall verloren 4,6% auf 59,85 EUR. Nach den guten Zahlen vom Dienstag seien erst einmal Gewinne mitgenommen worden, hieß es. Die meisten Analysten hätten ihre Kursziele von 70 bis 80 EUR bestätigt oder innerhalb dieser Spanne erhöht. Belastet habe zudem ein düsterer Ausblick des britischen Mitbewerbers im Rüstungsgeschäft BAE Systems. Dessen Aktien waren zeitweise größter Verlierer im britischen FTSE-Index.

Celesio profitierten abermals von Berichten, laut denen das Unternehmen deutlich über 1 Mrd EUR Finanzmittel für Übernahmen zur Verfügung hat. Die Aktien stiegen um 3,2% auf 19,285 EUR.

Im TecDAX setzten Solarwerte die jüngste Erholung fort. Der Sektor habe 2010 zu den klaren Underperformern gezählt, nun sähen Investoren hier Nachholbedarf bei der Suche nach neuen Favoriten. Phoenix stiegen 7,5% auf 25,20. SMA und Conergy legten je rund 4% zu.

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