Alt 16.02.11, 12:44
Standard XETRA-MITTAG/Gut behauptet - Banken kompensieren Daimler-Schwäche
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FRANKFURT (Dow Jones)--Nachdem der DAX mit einem neuen Jahreshoch bei 7.438 Punkten in den Mittwoch gestartet ist, sorgen schwache Quartalszahlen von Daimler bis zum Mittag wieder für Ernüchterung. Allerdings hält sich der Leitindex im Plus, bis 12.55 Uhr steigt er um 0,1% oder 8 Punkte auf 7.408. "Aktuell schmeißen sehr viele Leute das Handtuch und stürzen sich kopfüber in den Markt", erklärt ein Händler die fortgesetzt robuste Verfassung des Markts.

Aus charttechnischer Sicht sehen Analysten das Kursbarometer im Bereich von 7.330 Punkten unterstützt. Bei 7.445 Punkten liege mit dem Tief aus dem November 2007 ein weiterer Widerstand. In der zweiten Reihe geht es für den MDAX um 0,3% oder 28 auf 10.561 Punkte nach unten, der TecDAX steigt um 0,2% oder 1 auf 910 Punkte.

Für neue Impulse wird im Tagesverlauf die gut bestückte Agenda der Konjunkturdaten und Notenbanktermine sorgen. Besondere Bedeutung dürften Broker dabei den für den Nachmittag avisierten US-Erzeugerpreisen für Januar beimessen. Volkswirte erwarten im Mittel ihrer Prognosen ein Plus von 0,9% binnen Monatsfrist. Mit den Baubeginnen und Baugenehmigungen im Januar stehen auch neue Bulletins vom weiter kränkelnden US-Immobilienmarkt auf dem Programm.

Nach Handelsschluss in Deutschland wird die Federal Reserve dann noch das Protokoll ihrer Sitzung vom 25. und 26. Januar veröffentlichen. Darüber hinaus wird die US-Notenbank überarbeitete Prognosen für Beschäftigung, Inflation und Wirtschaftswachstum vorlegen.

Schlusslicht im DAX sind am Mittwochmittag Daimler, die um 2,9% auf 54,38 EUR nachgeben. Der Automobilhersteller hat mit seinen Zahlen zum Schlussvierteljahr 2010 die Markterwartungen enttäuscht. "Die Kernfrage ist, ob die besten Zeiten hinter der Branche liegen und die Story aufgrund ausbleibender positiver Überraschungen vorbei ist", meint Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler. Die Anleger bejahen diese Frage offenbar und schicken BMW um 0,5% auf 61,66 EUR nach unten. Im MDAX geben Continental um 0,3% auf 62,90 EUR nach.

E.ON verbilligen sich um 2,3% auf 24,18 EUR. Unter Brokern wurden am Vormittag Spekulationen herumgereicht, der Versorger könne angesichts eines schwachen Gasgeschäfts eine Gewinnwarnung aussprechen. Die Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigten einen schwachen Gasabsatz, zugleich seien die Preisüberwälzungsspielräume gering, kommentierte Heino Ruland von Ruland Research. E.ON wollte Marktgerüchte nicht kommentieren.

Für K+S geht es um 1,4% auf 57,78 EUR nach unten. Broker verweisen auf die fortdauernde Belastung durch die Quartalszahlen des norwegischen Wettbewerbers Yara. Dessen Aktien geben in Oslo um 3,4% auf 313,80 NOK nach.

Auch Deutsche Börse stehen nach wie vor im Zentrum des Anlegerinteresses. Die Aktien des Börsenbetreibers ermäßigen sich um 1,1% auf 59,17 EUR. Nach wie vor rechnen viele Beobachter damit, dass die Übernahme der NYSE Euronext noch an regulatorischen und politischen Bedenken scheitern kann. Noch dazu habe sich die Deutsche Börse bei ihren vorangegangenen Bemühungen um eine Branchenkonsolidierung nicht mit Ruhm bekleckert, heißt es von Analystenseite.

Am anderen Ende des Kurszettels geht es für Deutsche Bank um 2,3% auf 47,99 EUR nach oben, Commerzbank ziehen um 1,3% auf 5,82 EUR an. Auch europaweit sind die Aktien der Kreditinstitute gesucht, nachdem am Morgen die französische Großbank Societe Generale ordentliche Quartalszahlen vorgelegt hat. Der Sektorindex des Stoxx-600 steigt um 1,8%, in Paris rücken Societe Generale um 5,0% auf 51,33 EUR vor.

Siemens legen um 1,7% auf 96,40 EUR zu. Die Analysten von Barclays haben die Beobachtung des Indexschwergewichts mit "Overweight" begonnen.

Im TecDAX ziehen Pfeiffer Vacuum um 0,8% auf 94,51 EUR an. Der Vakuumtechnikspezialist aus dem hessischen Aßlar hat 2010 seine Jahresziele und die Markterwartungen dank eines starken Schlussquartals übertroffen. Bei den Einnahmen erzielte der Konzern einen neuen Rekord und übersprang zudem das Mindestrenditeziel deutlich.

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