Alt 16.02.11, 01:07
Standard XETRA-SCHLUSS/Kaum verändert - Deutsche Börse mit Fusion im Blick
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FRANKFURT (Dow Jones)--Kaum verändert ist der deutsche Aktienmarkt am Dienstag aus dem Handel gegangen. Trotz deutlicher Kursbewegungen bei Einzelaktien kam der Index nicht vom Fleck. Im Fokus standen klar Deutsche Börse mit Aussagen zur geplanten Fusion mit der New Yorker NYSE. Der DAX legte um 0,1% oder 3 auf 7.400 Punkte zu. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 97,8 (Vortag: 67,5) Mio Aktien im Wert von rund 3,60 (Vortag: 2,66) Mrd EUR.

Die Konjunkturdaten fielen unterm Strich positiv aus. So haben sich die ZEW-Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren für Deutschland im Februar marginal erhöht. Der vierte Anstieg der Erwartungskomponente in Folge ist nach Einschätzung der Helaba grundsätzlich positiv zu beurteilen. Allerdings gehen Finanzmarktteilnehmer nicht mehr davon aus, dass sich die wirtschaftliche Situation vom derzeitigen Niveau aus noch maßgeblich verbessern wird.

In den USA fiel der Empire State Manufacturing Index etwas besser als erwartet aus, die US-Einzelhandelsumsätze lagen leicht unter der Erwartung. Positiv zur Kenntnis genommen wurde auch eine gelungene Bond-Auktion in Spanien.

Im Marktfokus standen Deutsche Börse mit der offiziellen Ankündigung der Fusion mit der NYSE Euronext. Die Konditionen fielen wie in der vergangenen Woche kolportiert aus. "Das dürfte bei NYSE-Aktionären für Enttäuschung sorgen", kommentierte ein Händler. Es habe Hoffnungen auf ein Gegengebot durch die Chicagoer Börse CME oder eine Aufstockung des Angebots gegeben.

Beide Börsenbetreiber bringen ihre Aktien in eine neu zu gründende niederländische Gesellschaft ein. Inhaber von einer Deutsche-Börse-Aktie erhalten eine Aktie der neuen Gesellschaft, Inhaber von NYSE-Euronext-Titeln erhalten dafür 0,47 neue Titel. Dieses Umtauschverhältnis soll 60% der neuen Gesellschaft den Alteignern der Deutschen Börse sichern, denen der NYSE Euronext 40%.

Analysten äußerten sich indes skeptisch. Es gebe noch viele Unwägbarkeiten bei diesem Projekt, so der Tenor. Dirk Becker von Kepler wies unter anderem auf die kombinierte Marktmacht der Terminbörsen Eurex und Liffe hin. Dies dürfte diverse Regulierungsbehörden auf den Plan rufen. Die Deutsche-Börse-Aktie verlor 2,4% auf 59,85 EUR.

Gewinnmitnahmen bei den Top-Performern der vergangenen zwölf Monate drückten die Autowerte. Volkswagen fielen um 3,5% auf 122,25 EUR und waren damit schwächster Wert im DAX. In den vergangenen 52 Wochen hatten sie um rund 124% zugelegt. BMW verloren 1,8% auf 61,98 EUR und Daimler 1% auf 55,98 EUR. Daimler legt am Mittwoch ihre Geschäftszahlen für das vergangene Jahr vor.

Beiersdorf sprangen hingegen um 2,4% auf 42,50 EUR. Händler sprachen von Käufen quantitativ orientierter Fonds. Gerüchte über ein Kaufinteresse von Procter&Gamble hätten sich jedoch "wie üblich" als Unsinn erwiesen, sagte ein Händler. Auch FMC setzten ihre Kursrally fort und legten um 2,1% zu auf 47,77 EUR.

Im Einklang mit den anderen europäischen Banken stiegen auch die deutschen Titel, so Commerzbank um 0,1% und Deutsche Bank um 2,5%. Gebremst wurden Commerzbank von höher als erwartet ausgefallenen Verlusten der Immobilientochter Eurohypo.

Adidas litten unter schlechten Zahlen von Puma und gaben 2% nach auf 48,35 EUR. Puma im MDAX fielen um 2,8% auf 214,15 EUR. Hier monierten Marktteilnehmer vor allem die im vierten Quartal unter Druck gekommene Bruttomarge des Sportartikelherstellers. Auch der zurückhaltende Ausblick des Managements für die Ergebnisentwicklung 2011 enttäuschte.

Gemischt waren nach Einschätzung von Händlern die Zahlen von Rheinmetall ausgefallen. Während das Verteidigungsgeschäft besser als erwartet gelaufen sei, habe vor allem die Marge in der Automobilzulieferersparte enttäuscht. "Mit 4% liegt das unter dem, was Wettbewerber erzielen", sagte ein Händler. Rheinmetall gaben 1,7% nach auf 63,20 EUR.

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