Alt 07.07.11, 00:06
Standard XETRA-SCHLUSS/Knapp behauptet - Portugal und China bremsen Aktien
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt ist auch am Mittwoch nicht von der Stelle gekommen. Die Abstufung portugiesischer Staatspapiere auf den Status von "Ramschanleihen" durch die Rating-Agentur Moody's und die dritte Zinserhöhung im Wachstumsmotorland China in diesem Jahr bremsten Aktien aus. Der DAX gab nach einem volatilen Verlauf am Ende um 0,1% oder 8 Punkte auf 7.431 nach.

Damit schlug sich der DAX aber noch besser als der Euro, welcher nach der Abstufung Portugals um mehr als 1 US-Cent absackte. Der deutsche Leitindex pendelt nun schon seit drei Tagen in einer engen Spanne unter 7.500 Punkten. "Morgen dürfte die Europäische Zentralbank die Zinsen erhöhen und übermorgen wird der US-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht. Vor diesen Ereignissen dominiert die Zurückhaltung", sagte ein Händler.

Sichtbar wird dies auch in der Handelsaktivität. So wurden in den 30 DAX-Titeln auf Xetra rund 109,3 Mio Aktien im Wert von insgesamt 2,67 Mrd EUR umgesetzt. "Damit liegt der Umsatz schon seit drei Handelstagen unter drei Milliarden Euro. Das Aktiengeschäft ist komplett eingeschlafen", konstatierte ein Händler. Am Dienstag wurden 92,7 Mio Aktien im Volumen von rund 2,62 Mrd EUR gehandelt.

Die Abstufung Portugals durch Moody's lastete auf den Bankenaktien. Deutsche Bank büßten 1% auf 40,75 EUR ein und Commerzbank 3% auf 3,04 EUR. Aareal Bank verloren 4,9% auf 23,32 EUR. Auch die Papiere der Versicherer Allianz (-0,8%) und Munich Re (-1%) wurden verkauft. Den Finanzhäusern drohen Abschreibungen auf portugiesische Anleihen.

MAN schlossen 2,4% niedriger bei 88,08 EUR. Die Aktie ist seit der Übernahme der Mehrheit an MAN durch VW auf der Verliererstraße. Klaus Stabel von ICF Kursmakler in Frankfurt begründete dies mit dem durch die Übernahme stark gesunkenen Anteil der MAN-Aktien im Streubesitz. Dadurch sinke das Gewicht von MAN im DAX. "Alle Investoren, die passiv den DAX nachbilden, müssen ihre MAN-Positionen um etwa ein Drittel reduzieren", kalkulierte Stabel.

Bayer legten den siebten Handelstag in Folge zu, die Aktie stieg um 1,3% auf 57,27 EUR. Die Analysten von Bernstein Research verwiesen auf positive Ergebnisse für das Medikament "Alpharadin" gegen Prostatakrebs und nannten ein Kursziel von 62 EUR für Bayer.

Lanxess zogen um 2,2% auf 59,48 EUR an. Händler berichteten von Spekulationen, der US-Chemiekonzern DuPont könne ein Aktienpaket an Lanxess erwerben. Lanxess wollte diese Marktgerüchte nicht kommentieren.

Zudem kursierte das Gerücht, der US-Stahlhersteller Reliance Steel könne den Duisburger Stahlhändler Klöckner & Co übernehmen. Klöckner & Co stiegen daraufhin um 2% auf 21,53 EUR.

Vorsichtige Aussagen des Bundesverbandes Druck und Medien zum laufenden Jahr ließen Heidelberger Druck um 4% auf 2,67 EUR abbröckeln. Papiere des Druckmaschinenherstellers König & Bauer gaben um 1,1% auf 16,28 EUR nach.

Eine Kaufempfehlung der Deutschen Bank ließen die Aktien der im TecDAX gelisteten Stratec um 4,4% auf 32 EUR anziehen.

-Von Benjamin Krieger, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 219,
benjamin.krieger@dowjones.com
DJG/bek


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