FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt ist am Montag mit einer etwas festeren Tendenz in die neue Handelswoche gestartet und hat damit den sechsten Tag in Folge im Plus geschlossen. Nachdem in der Vorwoche das Rettungspaket für Griechenland für eine positive Grundstimmung gesorgt hatte, fehlen momentan die Themen. Impulse dürften in der zweiten Wochenhälfte von der Sitzung der Europäischen Zentralbank und dem Arbeitsmarktbericht in den USA ausgehen. Die Wall Street blieb auf Grund des "Unabhängigkeitstages" in den USA am Berichtstag geschlossen.

Der DAX beendete den Handel mit einem Plus von 0,3% oder 24 bei 7.443 Punkten und gehörte damit zu den Spitzenreitern in Europa. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 84,0 (Vortag: 140,0) Mio Aktien im Wert von rund 1,90 (Vortag: 3,26) Mrd EUR. In der zweiten Reihe ging es für den MDAX um 0,9% bzw 96 auf 11.087 Zähler nach oben und der TecDAX zog um gar 1,7% oder 16 auf 912 Punkte an.

Den Tagesgewinner stellten K&S, die nach einem positiven Analystenkommentar aus dem Hause Goldman Sachs um 2,5% auf 54,80 EUR zulegten. Die Automobilwerte sowie die Titel der Zulieferer profitierten von den jüngst veröffentlichten Zulassungszahlen, die belegen, dass die Nachfrage nach Mobilität global weiterhin ganz oben steht. Volkswagen zogen um 2% auf 145,75 EUR an, BMW verteuerten sich um 1,5% auf 68,82 EUR und Daimler legten 1,5% auf 52,35 EUR zu.

Mit einem Plus von 1,3% auf 56,43 EUR sind die Aktien des Chemie- und Pharmaunternehmens Bayer aus dem Handel gegangen. Bayer und Partner Johnson & Johnson haben im zweiten Anlauf die Zulassung für ihren Hoffnungsträger "Xarelto" in den USA erhalten. Die Analysten von equinet haben daraufhin das Votum für Bayer auf "Kaufen" hochgenommen und das Kursziel auf 70 EUR gesetzt.

Die Aussicht auf ein mögliches Scheitern der Übernahme der Handelsplattform Chi-X Europe durch den US-Wettbewerber BATS Global Markets ließen Deutsche Börse steigen. "Sollte der Deal platzen, wäre die Deutsche Börse einen potenziellen starken Wettbewerber erst einmal los", sagte ein Händler. Die Aktie des im DAX gelisteten Börsenbetreibers legte um 1,6% auf 53,76 EUR zu.

MAN stellten das Schlusslicht im DAX, die Aktie verlor 2,1% auf 93,30 EUR. Volkswagen hat einen wichtigen Schritt in Richtung der geplanten Lkw-Troika unter dem eigenen Konzerndach gemacht. Europas größter Autobauer hält nach eigenen Angaben nun 55% der Stimmrechte des Münchener Nutzfahrzeug- und Motorenherstellers. "Die hohe Andienungsquote überrascht mich etwas, denn viele im Markt argumentieren, MAN seien mit 95 EUR nicht adäquat bewertet", sagte ein Händler. Nun aber halte VW die erwünschte Mehrheit, was der MAN-Aktie die Unterstützung entziehe.

Im MDAX brachen Praktiker abermals ein, für die Aktien des Baumarktbetreibers ging es um 13,4% auf 4,14 EUR nach unten. Die Gewinnwarnung vom Freitag sei "brutal" gewesen, sagte ein Börsianer. Nach Einstellung der Rabattaktionen habe Praktiker erhebliche Probleme auf dem heimischen Markt, während Wettbewerber Hornbach Marktanteile gewinne. Hornbach stiegen um 4,8% auf 122,00 EUR.

Für die Anteilsscheine des Generikaherstellers Stada ging es um 5,3% auf 28,50 EUR nach oben. Die Analysten von J.P. Morgan haben die Aktie auf "Outperform" von "Neutral" heraufgestuft. Nur "optisch" war der Einbruch von Gerry Weber um 48,7% auf 23,90 EUR zu werten. Der Bekleidungshersteller bringt je Anteilsschein eine Gratisaktie unter die Investoren.

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