Alt 12.12.19, 18:07
Standard Rekordhochs - Trump-Tweet stellt Ampel auf Grün
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NEW YORK (Dow Jones)--Donald Trump hat die Börsenampel an der Wall Street am Donnerstag auf Grün gestellt und Dow & Co auf Rekordhochs gehievt. Laut dem twitterfreudigen US-Präsidenten steht man "sehr dicht vor einem großen Deal" mit China im Handelsstreit. "Sie wollen es, und wir auch", twitterte Trump weiter.

Damit aber nicht genug: Wie das Wall Street Journal unter Berufung auf informierte Personen berichtet, bieten die US-Verhandlungsführer an, die bestehenden Zölle um bis zu 50 Prozent auf 360 Milliarden Dollar chinesischer Importe zu senken. Außerdem soll es das Angebot geben, für den 15. Dezember angedrohte neue Strafzölle zu streichen. Voraussetzung dafür sei demnach, dass China feste Kaufzusagen für Agrar- und andere US-Produkte mache.

Zur Mittagszeit in New York liegt der Dow-Jones-Index allerdings nur noch 0,4 Prozent höher bei 28.030 Punkten. Das neue Rekordhoch lautet auf knapp 28.225 Punkte und liegt rund 50 Punkte über dem bisherigen. Dass die Kurse deutlich von den Tageshochs zurückkommen, dürfte der weiter spürbaren Skepsis geschuldet sein, solange im Handelsstreit nichts sicher ist. S&P-500 und Nasdaq-Composite liegen ähnlich im Plus wie der Dow, nachdem auch sie zuvor schon deutlich höher gehandelt worden sind.

Sogenannte sichere Häfen wie Anleihen oder Gold werden wegen der günstigen Nachrichtenlage gemieden. Die Zehnjahresrendite steigt entsprechend um knapp 10 Basispunkte auf 1,90 Prozent. Die Feinunze Gold verbilligt sich um knapp 5 Dollar auf 1.470 Dollar. Gegenüber dem frühen Tageshoch bedeutet dies aber ein Minus von rund 15 Dollar.

Vor dem Trump-Tweet hatte nämlich ein unter Erwarten ausgefallener Auftrieb bei den US-Erzeugerpreisen noch für Verunsicherung gesorgt und Spekulationen in Richtung einer lockereren Geldpolitik, also niedriger Zinsen, genährt. Dabei hatte die US-Notenbank erst am Vorabend signalisiert, zunächst an dem aktuellen Zinsniveau festzuhalten.

Dollar steigt mit Renditen am Anleihemarkt

Der Dollar profitiert von der Zuversicht im US-Handelsstreit, zugleich aber vom starken Anstieg der US-Renditen. Der Dollar-Index zieht um 0,3 Prozent an. Der Euro fällt auf 1,1115 von einem Tageshoch über 1,1140. Dass sich die neue EZB-Präsidentin Christine Lagarde leicht positiv zur Konjunkturentwicklung in der Eurozone geäußert hat, stützt die Gemeinschaftswährung nicht bzw. geht im Handelsstreitoptimismus unter.

Abwärts geht es mit dem Pfund Sterling. Marktbeobachter sprechen von Unsicherheit im Umfeld der laufenden Parlamentswahl, bei der Umfragen zuletzt Premierminister Boris Johnson und seine konservative Partei vorne sahen - allerdings mit schrumpfendem Vorsprung.

Die Ölpreise profitieren von der Aussicht auf sinkende und ausbleibende Strafzölle, weil dies letztlich eine höhere Ölnachfrage bedeuten dürfte. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 1,1 Prozent auf 59,37 Dollar je Fass.

Bankaktien vorne - Zykliker dahinter

Am Aktienmarkt gehören Bankaktien zu den Tagesfavoriten, nachdem sie zuvor am Ende rangiert hatten. Der Subindex der Bankenwerte liegt 2,3 Prozent im Plus - gefolgt von den Indizes der zyklischen Autoaktien und der Energiewerte. Die steigenden Renditen sprechen für die Banken, denn sie machen das Kreditgeschäft lukrativer. Im Dow gewinnen JP Morgan 2,6 und Goldman Sachs 2,0 Prozent.

Unter den weiteren Einzelaktien verlieren Lululemon Athletica knapp 5 Prozent. Der Sportbekleidungshändler hat im dritten Quartal trotz deutlich höherer Umsätze weniger verdient. Tailored Brands verlieren 9,7 Prozent. Die Muttergesellschaft des Herrenbekleidungshändlers Men's Wearhouse enttäuschte mit dem Ausblick für das Schlussquartal. Oxford Industries kommen um 0,7 Prozent zurück. Der Bekleidungshändler hat einen Gewinn unter Vorjahresniveau vorgelegt.

Amgen verbessern sich um 0,6 Prozent, gestützt von einer um 10 Prozent steigenden Quartalsdividende. Nordson geben um 2,4 Prozent nach. Der Hersteller von Präzisionsanlagen zum Auftrag von Kleb- und Dichtstoffen hat Viertquartalszahlen vorgelegt, die gewinnseitig enttäuschten.

Microsoft haben unterdessen im Verlauf mit 153,42 Dollar ein Allzeithoch markiert. Aktuell beträgt das Kursplus noch 0,4 Prozent auf 152,37 Dollar.

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December 12, 2019 12:24 ET (17:24 GMT)

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