Alt 11.12.19, 19:09
Standard Anleger in Lauerstellung - Boeing-Minus bremst Dow
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NEW YORK (Dow Jones)--Die am Dienstag bereits zu beobachtende Seitwärtsbewegung an der Wall Street setzt sich am Mittwoch fort. Die Anleger halten ihr Pulver trocken und warten zunächst auf das Ergebnis des zweitägigen Treffens der US-Notenbank im späteren Handelsverlauf. Ob sie danach aktiver werden ist freilich fraglich, zumal von der US-Notenbank kaum etwas an neuen Signalen zu erwarten ist. Zuletzt hatten die Notenbanker eine Pause im Zinssenkungszyklus signalisiert.

Am spannendsten dürfte daher werden, ob die Fed nochmals die Auswirkungen des Handelsstreits thematisiert und wie sie die jüngsten, insgesamt eher günstigen Konjunkturdaten interpretiert.

Die Ungewissheit rund um die Handelsgespräche zwischen den USA und China sowie am Sonntag drohende weitere US-Strafzölle könnten zusätzlich dafür sorgen, dass die Akteure weiter im Wartemodus bleiben. Zuletzt hatten es mit Blick auf die Strafzölle einen Hoffnungsschimmer gegeben, weil angebliche beide Seiten an einer Verschiebung arbeiten. Auch die EZB-Entscheidung und die britischen Wahlen am Donnerstag bergen potenzielle Überraschungsmomente.

Der Dow-Jones-Index verliert zur New Yorker Mittagszeit 0,2 Prozent auf 27.827 Punkte, der S&P-500 und der Nasdaq-Composite liegen jeweils knapp im Plus. Mit den Anleihekursen geht es etwas nach oben, die Zehnjahresrendite sinkt um knapp 3 Basispunkte auf 1,81 Prozent.

Dow von Schwergewicht gebremst

Dass der Dow den anderen Indizes von Handelsbeginn an etwas hinterherhinkt, ist dem Schwergewicht Boeing geschuldet. Für die Aktie geht es bei hohen Umsätzen um 1,2 Prozent nach unten. Das weltweit geltende Flugverbot für die Unglücksmaschine Boeing 737 MAX wird in diesem Jahr wohl nicht mehr aufgehoben. Der Leiter der US-Flugaufsichtsbehörde FAA sagte im Sender CNBC, beim Zertifizierungsprozess gebe es noch viele offene Punkte. Das drückt auf die Stimmung für die Aktie.

Die US-Baumarktkette Home Depot erwartet im kommenden Jahr beim Umsatz ein Plus von 3,5 bis 4,0 Prozent. Analysten hatten allerdings mit etwas mehr gerechnet. Die ebenfalls im Dow-Jones-Index enthaltene Aktie verliert 2 Prozent.

Chevron - ein weiterer Dow-Wert - büßt knapp 1 Prozent ein. Der Mineralölkonzern hat mitgeteilt, dass er mit einer Belastung zwischen 10 und 11 Milliarden US-Dollar nach Steuern im vierten Quartal rechnet. Grund sind Abschreibungen von Erdgasaktivitäten wegen niedriger Preisprojektionen. Chevron will nun die Finanzierung mehrerer Erdgasprojekte zusammenstreichen und Vermögenswerte verkaufen.

AT&T legen um 0,3 Prozent zu, gestützt von Aktienrückkaufplänen und der Erwartung, das Schuldenrating bis Ende 2022 verbessern zu können.

Apple steigen nach einer Kurszielerhöhung durch Evercore auf 305 von 275 Dollar um 0,6 Prozent zu auf 270,17. Evercore zeigt sich angesichts eines guten Weihnachtsgeschäfts überzeugt, dass Apple im Dezemberquartal die Ergebnisschätzungen übertreffen wird.

Die rote Kurslaterne hält die Aktie des Computerspiele-Einzelhändlers Gamestop mit einem Minus von 18,8 Prozent. Das Unternehmen hat mit einem gesenkten Ausblick und enttäuschenden Quartalszahlen die Anleger verschreckt.

Pfund auf Erholungskurs

Am Devisenmarkt holt das Pfund einen beachtlichen Teil seiner Verluste vom späten Dienstag wieder auf. Die britische Devise war deutlich zurückgefallen, weil eine viel beachtete Wahlumfrage einen viel geringeren Vorsprung der Konservativen von Premierminister Boris Johnson bei der Unterhauswahl am Donnerstag gezeigt hatte als noch vor zwei Wochen. Am späten Dienstag war das Pfund von rund 1,32 auf 1,3108 Dollar gefallen, aktuell steht es bei 1,3179.

Die Ölpreise fallen, belastet von neuen Vorratsdaten aus den USA, wonach die Bestände in der zurückliegenden Woche wider Erwarten gestiegen sind. Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI verliert 1,0 Prozent auf 58,59 Dollar. Der Goldpreis steigt um gut 6 auf 1.471 Dollar je Feinunze.

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December 11, 2019 12:23 ET (17:23 GMT)

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