Alt 06.12.19, 15:36
Standard Gute US-Arbeitsmarktdaten beflügeln
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FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen ziehen am Freitagnachmittag kräftig an. Die US-Wirtschaft hat im November 266.000 neue Stellen geschaffen und damit deutlich mehr als die erwarteten 187.000. Nach den schwachen ADP-Daten dürften die Flüsterschätzungen noch unter den offiziellen Schätzungen gelegen haben, was die Qualität der nun berichteten Zahlen noch unterstreicht. Der durchschnittliche Stundenlohn stieg um 0,25 Prozent und blieb damit etwas unter der Schätzung von 0,30 Prozent, was allerdings auf keine größere Beachtung trifft.

Der DAX legt um 0,8 Prozent zu auf 13.162 Punkte, der Euro-Stoxx-50 steigt um 1,1 Prozent auf 3.690 Punkte. Am Morgen war noch die deutsche Industrieproduktion überraschend schwach ausgefallen, was den DAX etwas belastete. Sie unterstreichen, dass sich das verarbeitende Gewerbe in Deutschland weiter in der Rezession befindet.

Für die gestiegene Risikobereitschaft an den Börsen sorgen auch Aussagen von US-Präsident Donald Trump zum US-China-Handelskonflikt. So hatte Trump gesagt, dass die Handelsgespräche mit China "gut vorankommen" und "etwas am 15. Dezember passieren könnte". Weiter ließ er sich allerdings nicht in die Karten blicken.

TV-Duell zwischen Johnson und Corbyn am Abend

An den Devisenmärkten zieht der Dollar nach den US-Daten an. Im Blick steht zudem das Pfund, wenn es sich auch aktuell wenig verändert präsentiert. Am Abend findet das TV-Duell zwischen dem Premierminister Boris Johnson und Oppositionsführer Jeremy Corbyn statt. In der kommenden Woche ist die entscheidende Parlamentswahl in Großbritannien. Die Umfragen deuten derzeit auf einen Sieg der Konservativen hin.

Vor allem Analystenkommentare sorgen für größere Kursbewegungen. Im DAX fallen FMC um 1,5 Prozent, nachdem sie von Morgan Stanley auf "Untergewichten" abgestuft worden sind. Lufthansa legen um 1,9 Prozent zu, Mainfirst erhöhte die Titel auf "Outperform". Infineon gewinnen 3,6 Prozent auf 19,95 Euro. Im Handel wird darauf verwiesen, dass Metzler die Aktie mit "Kaufen" und einem Kursziel von 23 Euro bestätigt hat.

Wacker Chemie erholen sich von den Vortagesverlusten nach der gekappten Gewinnprognose und gewinnen 2,6 Prozent. Dem Unternehmen haben schwache Preise für Polysilizium in der Solarindustrie einen Strich durch die Jahresplanung gemacht.

Tarkett geben nach einer Gewinnwarnung um 4,9 Prozent nach. Das im Bereich Fußböden und Sportbeläge tätige französische Unternehmen hat in den USA im dritten Quartal auf SAP umgestellt, was im vierten Quartal zu Verzögerungen führt. Dies zeigt nach Auffassung der Analysten von Jefferies, dass der Restrukturierungsplan Risiken beinhalte.

SMCP brechen in Paris gleich um 23,6 Prozent ein: Die seit Monaten anhaltenden Proteste in Hongkong wirken sich belastend auf das Geschäft des französischen Luxusgüterherstellers aus. Das Label musste seine Geschäfte in der chinesischen Sonderverwaltungszone vorübergehend schließen. LVMH zeigen sich davon unberührt und steigen um 1,5 Prozent und mit den Übernahmefantasien geht es bei Italiens Moncler 3 Prozent nach oben.

WPP mit Aktienrückkaufprogramm gesucht

WPP steigen an der Londoner Börse mit Aufschlägen von 2,8 Prozent kräftig an. Nach dem Verkauf von 60 Prozent der Kantar-Anteile an Bain hat der Werbedienstleister die Auflage eines Aktienrückkaufprogramms über 950 Millionen Pfund angekündigt. Der Aktienrückauf soll bis März 2020 abgeschlossen sein.

Carl Zeiss Meditec brechen um 5,8 Prozent ein. Der Medizintechnikkonzern hat im Rahmen endgültiger Geschäftszahlen Aussagen zu Margen veröffentlicht, die diese mittelfristig über 18 Prozent sehen. Dem Markt reicht das nicht, da nach Händlerangaben bereits Werte um über 20 Prozent erwartet wurden.

Leicht positiv wird an der Börse gewertet, dass Swiss Re nun doch den Bereich ReAssure verkauft hat. Nachdem der zunächst angedachte Börsengang nicht hatte umgesetzt werden konnte, springt nun die Phoenix Gruppe als Käufer ein. Der Verkaufspreis liegt mit 3,25 Milliarden Pfund leicht oberhalb der Markterwartung. Swiss-Re-Aktien steigen um 2,9 Prozent.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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December 06, 2019 09:55 ET (14:55 GMT)

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