Alt 06.12.19, 12:41
Standard Leicht im Plus - Warten auf US-Daten
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FRANKFURT (Dow Jones)--Mit leichten Aufschlägen präsentieren sich Europas Börsen am Freitagmittag. Die Anleger warten auf den US-Arbeitsmarktbericht am frühen Nachmittag. Nach dem eher enttäuschenden ADP-Bericht zur Wochenmitte birgt er ein gewisses Enttäuschungspotenzial. Von Dow Jones befragte Volkswirte gehen davon aus, dass die Beschäftigung ex Agrar um 187.000 Stellen gegenüber dem Vormonat gewachsen ist. Die Daten könnten dieses Mal aber angesichts nachlassender Investitionsbereitschaft auf Unternehmensseite auch schwächer ausfallen, sagt Makrostratege Sebastien Galy von Nordea Asset Management.

Der DAX legt 0,2 Prozent zu auf 13.075 Zähler, der Euro-Stoxx-50 steigt 0,4 Prozent auf 3.662 Punkte. Überraschend schwach ist derweil die deutsche Industrieproduktion ausgefallen. Diese sank im Oktober gegenüber dem Vormonat um 1,7 Prozent. Volkswirte hatten dagegen einen Anstieg um 0,2 Prozent prognostiziert.

Am 15. Dezember könnte etwas passieren

Für die leicht gestiegene Risikobereitschaft an den Börsen sorgen wieder einmal Aussagen von US-Präsident Donald Trump zum US-China-Handelskonflikt. So hatte Trump gesagt, dass die Handelsgespräche mit China "gut vorankommen" und "etwas am 15. Dezember passieren könnte". Weiter ließ er sich allerdings nicht in die Karten blicken.

An den Devisenmärkten steht das Pfund im Blick. Dieses gibt nach den jüngsten Aufschlägen leicht auf 1,3130 Dollar nach. Am Abend findet das TV-Duell zwischen dem britischen Premierminister Boris Johnson und Oppositionsführer Jeremy Corbyn statt. Kommende Woche ist die entscheidende Parlamentswahl in Großbritannien. Die Umfragen deuten derzeit einen Sieg der Konservativen an.

Vor allem Analystenkommentare sorgen für größere Kursbewegungen. Im DAX fallen FMC um 1,7 Prozent, nachdem sie von Morgan Stanley auf "Untergewichten" abgestuft worden sind. Lufthansa legen 0,9 Prozent zu, Mainfirst erhöhte die Titel auf "Outperform". Infineon gewinnen 1,8 Prozent auf 19,61 Euro. Im Handel wird darauf verwiesen, dass Metzler die Aktie mit "Kaufen" und einem Kursziel von 23 Euro bestätigt hat.

Tarkett mit Gewinnwarnung

Wacker Chemie erholen sich von den Vortagesverlusten nach der gekappten Gewinnprognose des Vortages und gewinnen 2,1 Prozent. Dem Unternehmen haben schwache Preise für Polysilizium in der Solarindustrie einen Strich durch die Jahresplanung gemacht.

Tarkett brechen nach einer Gewinnwarnung um 11,8 Prozent ein. Das im Bereich Fußböden und Sportbeläge tätige französische Unternehmen hat in den USA im dritten Quartal auf SAP umgestellt, was im vierten Quartal zu Verzögerungen führt. Dies zeigt nach Auffassung der Analysten von Jefferies, dass der Restrukturierungsplan Risiken beinhalte.

Auch SMCP brechen in Paris um 20,5 Prozent ein: Die seit Monaten anhaltenden Proteste in Hongkong wirken sich belastend auf das Geschäft des französischen Luxusgüterherstellers aus. Das Label musste seine Geschäfte in der chinesischen Sonderverwaltungszone vorübergehend schließen. LVMH zeigen sich davon unberührt und steigen 1,3 Prozent und mit den Übernahmefantasien geht es bei Italiens Moncler 2,2 Prozent höher.

Carl Zeiss verfehlt Erwartung

Carl Zeiss Meditec brechen um 8,6 Prozent ein. Der Medizintechnikkonzern hat im Rahmen endgültiger Geschäftszahlen Aussagen zu Margen veröffentlicht, die diese mittelfristig über 18 Prozent sehen. Dem Markt reicht das nicht, da nach Händlerangaben bereits Werte um über 20 Prozent erwartet wurden.

Leicht positiv wird an der Börse gewertet, dass Swiss Re nun doch den Bereich ReAssure verkauft hat. Nachdem der zunächst angedachte Börsengang nicht hatte umgesetzt werden können, springt nun die Phoenix Gruppe als Käufer ein. Der Verkaufspreis liegt mit 3,25 Milliarden Pfund leicht oberhalb der Markterwartung. Swiss-Re-Aktien steigen um 2,5 Prozent.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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December 06, 2019 06:35 ET (11:35 GMT)

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