Alt 30.11.19, 11:56
Standard Leichte Abgaben am "Black Friday"
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NEW YORK (Dow Jones)--Mit moderaten Verlusten hat die Wall Street den letzten Handelstag der Woche beendet. Zur Begründung verwiesen Teilnehmer auf leichte Gewinnmitnahmen, aus Sorge vor möglicherweise negativen Meldungen zum US-chinesischen Handelsstreit, die über das Wochenende aufschlagen könnten. Zudem nutzten viele Anleger nach dem Thanksgiving-Feiertag am Donnerstag den Freitag als Brückentag, zumal an den US-Börsen lediglich ein verkürzter Handel stattfand. Dies zeigte sich in deutlich reduzierten Umsätzen.

"Der 'Thanksgiving'-Feiertag ist ein Zeichen dafür, dass sich das Jahresende nähert und sollten die Investoren bis hierher Geld verdient haben, dann wollen sie es nun nicht mehr riskieren", sagte Ökonom Peter Dixon von der Commerzbank.

Das übergeordnete Thema blieb der Handelskonflikt. Hier machte sich wieder Nervosität breit, nachdem die Verhandlungen über ein Teil-Abkommen zuletzt ins Stocken geraten sind. Zudem drohen ab Mitte Dezember neue US-Importzölle auf chinesische Waren, sollte es bis dahin nicht zu einer Einigung in dem schwelenden Konflikt gekommen sein. Erschwerend kommt hinzu, dass die US-Regierung Gesetze zur Unterstützung der Demokratiebewegung in Hongkong beschlossen hat, die Präsident Donald Trump am Mittwoch unterschrieben hat. Peking wertet dies als Einmischung in die inneren Angelegenheiten und zeigt sich verstimmt.

Der Dow-Jones-Index fiel um 0,4 Prozent auf 28.051 Punkte. Der S&P-500 reduzierte sich um 0,4 Prozent auf 3.141 Punkte und der Nasdaq-Composite verzeichnete einen Abschlag von 0,5 Prozent auf 8.665 Punkte. Allerdings war der November für die Wall Street der beste Monat seit Juni diesen Jahres, hieß es. Den 1.078 (Mittwoch: 1.845) Kursgewinnern an der NYSE standen 1.830 (1.087) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 100 (111) Aktien.

Einzelhändler mit "Black Friday" im Blick

Mit dem "Black Friday", dem Start in das Weihnachtsgeschäft in den USA, standen vor allem die Werte aus dem Einzelhandelsektor und Online-Händler im Fokus. Laut Berechnungen des Online-Marketing- und Werbe-Analysehauses Adobe Analytics wurden bis zum späten Donnerstagnachmittag rund 2,1 Milliarden Dollar von den US-Konsumenten ausgegeben - gut 20 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Für die Aktien von Walmart ging es um 0,3 Prozent nach oben. Dagegen verloren Kohl's 2,7 Prozent und Gap büßten 1,8 Prozent ein. Die Titel von Amazon schlossen mit einem Minus von 1,0 Prozent.

Die Energiewerte standen mit den deutlichen fallenden Ölpreisen unter Druck. Der Sektor war mit einem Minus von 1,0 Prozent das Schlusslicht im S&P-500. Die Aktien von Chevron und Exxon Mobil reduzierten sich um jeweils 0,8 Prozent.

Facebook fielen um 0,2 Prozent. Über Thanksgiving war der Zugang auf die Internet-Plattform, als auch auf den Messenger-Dienst und Instagram stundenlang für viele Nutzer in den USA gestört. Laut einem Unternehmenssprecher wurde das Problem mittlerweile aber behoben.

Tech Data kletterten um 12,3 Prozent auf 144,89 Dollar, nachdem das IT-Unternehmen das Kaufangebot des Privat-Equity-Investors Apollo Global Management befürwortet hat. Der Vorstand hat das verbesserte Angebot von 145 Dollar je Aktie einstimmig angenommen. Apollo hatte sein ursprüngliches Angebot von 130 Dollar angehoben, nachdem Tech Data ein besseres Gebot erhalten haben soll.

Ölpreise mit Opec-Spekulationen unter Druck

Deutlich unter Druck standen die Ölpreise. Hier belasteten vor dem Opec-Treffen in der kommenden Woche Spekulationen, dass das Kartell keine Verlängerung der Förderkürzungen beschließen könnte. Einige Analysten befürchteten auch, dass andere große Ölförderländer wie Russland ihre Förderung nicht so deutlich zurückfahren werden wie erwartet. Dazu kamen die zuletzt wieder gestiegenen Sorgen hinsichtlich der Handelsgespräche zwischen den USA und China. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel um 4,5 Prozent auf 55,49 Dollar, für Brent ging es um 2,3 Prozent auf 62,42 Dollar nach unten. Doch Teilnehmer verwiesen auch auf die sehr dünnen Umsätze.

Am Devisenmarkt gab es dagegen nur wenig Bewegung. Das Pfund kletterte leicht auf 1,2937 Dollar nach 1,2905 Dollar am späten Donnerstag. Hier bleibt der Ausgang der Parlamentswahl in Großbritannien am 12. Dezember der entscheidende Einflussfaktor. Der Euro zeigte sich zum Dollar etwas fester und lag im späten US-Handel mit 1,1020 Dollar in der Nähe seines Tageshochs. Der Handel sei allerdings in sehr engen Bahnen verlaufen, so Teilnehmer. Zwischenzeitlich war die Gemeinschaftswährung mit 1,0983 Dollar auf den tiefsten Stand seit sieben Wochen gefallen.

Die wieder gestiegene Nervosität hinsichtlich eines Handelsabkommens machte sich bei den "sicheren Häfen" Gold und Anleihen nur leicht bemerkbar. Die Feinunze Gold stieg um 0,6 Prozent auf 1.464 Dollar, wobei Händler auch hier auf die insgesamt niedrigen Umsätze verwiesen. Bei den US-Anleihen stieg die Zehnjahresrendite mit sinkenden Notierungen und bei einem ebenfalls niedrigen Handelsvolumen um 0,7 Basispunkt auf 1,77 Prozent.

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November 29, 2019 13:40 ET (18:40 GMT)

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