Alt 06.08.10, 12:02
Standard XETRA-MITTAG/DAX notiert vor US-Arbeitmarktbericht etwas fester
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt ist am Freitag von den am Morgen erreichten Jahreshochs abgeprallt und tendiert am Mittag etwas fester. Der DAX steigt gegen 12.51 Uhr um 0,5% bzw 29 Punkte auf 6.362. Das neue Jahreshoch beträgt 6.387 Punkte. "Vorbörslich waren heute erneut viele Akteure skeptisch und mussten angesichts steigender Kurse Positionen schließen", sagt ein Händler. Danach seien die Anschlusskäufe jedoch ausgeblieben. Damit präsentiert er sich vor den US-Arbeitsmarktdaten verhalten.

Von Dow Jones Newswires befragte Analysten rechnen im Juli mit einem Rückgang der Zahl der Beschäftigten ex Agrar von 60.000 gegenüber dem Vormonat. Wie bereits in den vergangenen Monaten wird die Kennziffer "Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft" dabei von dem Effekt der befristet eingestellten Volkszähler verzerrt sein. Während sie im ersten Halbjahr die Statistik noch positiv beeinflussten, werden sie nun peu a peu wieder nach Hause geschickt und belasten das Zahlenwerk zur Beschäftigungssituation.

Die Arbeitslosenquote soll leicht auf 9,6% von 9,5% anzogen sein. Im Blick dürfte die Entwicklung im Privatsektor stehen. Hier gehen die Schätzungen weit auseinander, die Helaba spricht von einer Konsensschätzung von plus 90.000. Nach dem bereits am Donnerstag vorgelegten Erstanträgen auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung haben sich die Hoffnungen auf eine schnelle Erholung der Beschäftigungslage aber großteils schon wieder zerstreut.

"Die Zahlen müssen daher schon desaströs sein, um den Markt noch zu schocken", sagt der Marktteilnehmer. Dass zwar die Richtung, nicht aber das Tempo am US-Arbeitsmarkt stimme, sei seit Monaten deutlich.

K+S profitieren wie schon in den vergangenen Tagen von den weltweit stark steigenden Weizenpreisen. In Indien sind die Weizen-Futures auf ein Sechswochenhoch gestiegen, Analysten rechnen mit weiter steigenden Preisen. "In Russland ist die Ernte durch Brände bedroht, das Land exportiert nichts mehr. In Europa gibt es wegen der Trockenheit schlechte Erntedaten, zuletzt vom Großproduzenten Frankreich", sagt ein Analyst. Das verknappte Angebot bedeute eine verbesserte Einkommenssituation der Landwirte. "Damit werden die Bauen ausgabefreudiger und werfen an Dünger auf die Felder, was sie nur können", sagt der Analyst. Die Aktie gewinnt 2% auf 44,36 EUR.

Zu den Quartalszahlen der Allianz äußern sich Händler zurückhaltend. "Zwar hat sich das operative Geschäft sowohl in der Sachversicherung als auch in der Lebensversicherung und im Asset Management besser entwickelt als erwartet", sagt ein Händler. Allerdings hätten andere Branchengrößen wie die Munich Re schon "sehr gut vorgelegt".

Die NordLB spricht von einem "sehr guten Halbjahresergebnis". Operativ laufe es bei den Münchenern rund, sagte Analyst Constantin Rohrbach zu Dow Jones Newswires. Das etwas unter den Erwartungen ausgefallene Quartalsergebnis sei nicht beunruhigend. Der Konzern sei im Asset Management "ganz bewusst vom Gas" gegangen, dürfte aber keinerlei Probleme haben, dieses gegen Ende des Jahres wieder nach oben zu fahren. Die Aktie gewinnt 1,2% auf 91,23 EUR.

Im MDAX ragen Lanxess heraus, die um 3,1% auf 39,96 EUR zulegen. "Nichts Negatives gibt es zur aktuellen Geschäftsentwicklung von Lanxess zu sagen", so Lars Hettche, Analyst beim Bankhaus Metzler. Alle Bereiche liefen gut und hätten damit zur Anhebung der Gewinnprognose beigetragen. Mit einem nun in Aussicht gestellten EBITDA von 800 Mio EUR übertreffe das Unternehmen den Konsens der Analysten um rund 10%. "Das wird zur Folge haben, dass einige Häuser in den kommenden Tagen ihre Prognosen anheben", erwartet Hettche.

Beiersdorf büßen 2,6% auf 42,13 EUR ein. Die Deutsche Bank hat die Aktie auf "Halten" von "Kaufen" gesenkt und der US-Broker Jefferies hat die Aktie auf "Underperform" von "Reduzieren" abgestuft. E.ON (minus 1%) und RWE (minus 0,8%) leiden darunter, dass Goldman Sachs den europäischen Versorgersektor auf "Neutral" von "Übergewichten" gesenkt hat.

DJG/mif/jej/reh

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