Alt 04.08.10, 22:00
Standard XETRA-SCHLUSS/Etwas fester - DAX mit neuem Jahreshoch
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FRANKFURT (Dow Jones) - Etwas fester und zwischenzeitlich sogar einem neuen Jahreshoch ist der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Überraschend gute Daten vom US-Arbeitsmarkt und Quartalszahlen trieben den DAX deutlich nach oben. Erst Berichte über eine Verschärfung der chinesischen Stress-Tests holte das Börsenbarometer vom Jahreshoch zurück. Der DAX stieg um 0,4% bzw 23 auf Punkte 6.331. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 97,0 (Vortag: 100,6) Mio Aktien im Wert von rund 2,92 (Vortag: 3,24) Mrd EUR.

Für gute Laune sorgten gleich zwei US-Konjunktur-Indikatoren mit besseren Nachrichten vom US-Arbeitsmarkt. Anleger hoffen nun, dass auch der monatliche offizielle US-Bericht zur Arbeitslage am Freitag keine Enttäuschung bringt. So konnte der private ADP-Arbeitsmarktbericht mit 42.000 neu geschaffenen Stellen die Prognosen leicht übertreffen. Volkswirte hatten nur mit einem Zuwachs von 39.000 Stellen im privaten Sektor im Juli gerechnet.

Für eine kräftige Überraschung sorgte der ISM-Index für den Service-Bereich aus den USA. "Er ist in allen relevanten Komponenten besser als erwartet", sagte ein Händler. Mit 54,3 zog der Gesamtindex an, obwohl ein Rückgang auf 53,1 erwartet worden war. Vor allem die wichtige Arbeitsmarkt-Komponente stieg auf 50,9 nach 49,7 im Vormonat.

Ernüchterung brachten erst Aussagen des chinesischen Börsenregulierers. Dort wurden die Kriterien für den chinesischen Bank-Stress-Test verschärft. Anstelle eine Verfalls der Immobilienpreise um 30%, sollen die Banken nun mit einem Einbruch von 60% kalkulieren. Dem Markt sei klar, dass es sich dabei um ein Extremszenario handele, hieß es am Markt. Allerdings werde daraus gelesen, ein Einbruch um 30% werde möglicherweise als realistisch betrachtet. Technische Analysten sehen den DAX um 6.250 Punkte gut unterstützt.

Die Quartalszahlen fielen indes erfreulich aus. Das Ergebnis von Munich Re lag über den Erwartungen, wobei die bestätigte Gesamtjahresprognose von mehr als 2 Mrd EUR Konzerngewinn gut ankam. "Im Vorfeld war nicht sicher, ob der Rückversicherer diesen Ausblick halten kann, einige Analysten hatten eine Senkung erwartet", sagte ein Marktteilnehmer. Die Aktie stieg um 1% auf 109,80 EUR.

Besonders positiv wurden die Zahlen von Henkel zum zweiten Quartal aufgenommen. Die Margenentwicklung ist nach Einschätzung von Analystin Iris Schäfer von der Landesbank Baden-Württemberg positiv hervorzuheben. Die Aktie stieg um 2,3% auf 39,66 EUR.

adidas stiegen um 1% auf 42,35 EUR. Der Sportschuhhersteller hatte endgültige Quartalszahlen veröffentlicht und den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr erhöht. Angesichts der konkreteren Prognosemöglichkeit werde jetzt mit einem Anstieg des Gewinns je Aktie auf 2,50 bis 2,62 EUR gerechnet. Für eine überraschende Personalie sorgte Infineon. Dort trat der Finanzvorstand per sofort von seinem Posten zurück. Die Aktien gaben um 0,5% auf 5,19 EUR nach.

Keine Überraschung lieferten die Quartalszahlen der Deutschen Postbank. Sie lagen im Rahmen der Erwartungen. Zwar sei die Risikovorsorge höher als am Markt erwartet ausgefallen, bewege sich aber immer noch im Rahmen der Prognose des Managements. Dafür sei das Vorsteuerergebnis besser als prognostiziert ausgefallen. "Das Ergebnis einer Bank, die arbeitet, aber nicht glänzt", lautete das Fazit eines Händlers. Deutsche Postbank legten 0,2% auf 25,20 EUR zu.

SGL Carbon hat die Prognosen für ihre Quartalszahlen übertroffen und erhöhte darauf die eigene Ergebnisprognose. Der MDAX-Konzern rechnet nun mit einem Anstieg des Konzern-EBIT um bis zu 10% gegenüber 2009, als 110 Mio EUR erzielt worden waren. Die Aktien verloren dennoch 4,1% auf 26,67 EUR.

Tognum musste zwar einen rückläufigen Umsatz im zweiten Quartal hinnehmen, legte beim bereinigten EBIT jedoch zu. Darüber hinaus habe sich der Auftragseingang klar besser als prognostiziert entwickelt, meinte ein Marktteilnehmer. Allerdings habe das Management den Ausblick nicht angehoben, sondern lediglich "nach oben präzisiert". Tognum gaben um 1% auf 15,89 EUR nach.

DJG/mod/reh

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