Alt 15.09.20, 22:03
Standard Dow gibt Gewinne trotz solider Wirtschaftsdaten wieder ab
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NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat am Dienstag uneinheitlich geschlossen. Während der S&P-500- und der Nasdaq-Index leichte Aufschläge halten konnten, gab der Dow Gewinne von im Hoch rund 1,0 Prozent wieder vollständig ab; kurzzeitig driftete er sogar leicht in den Minusbereich ab. Stützend hatten im Verlauf vor allem Hoffnungen auf eine globale Wirtschaftserholung gewirkt.

Dass die Aufwärtsbewegung trotz guter Konjunktur-Nachrichten nicht nachhaltiger ausfiel, hing auch mit der am Dienstag beginnenden Fed-Sitzung zusammen, deren Ergebnis am Mittwoch mitgeteilt wird. Zudem steht am Freitag mit dem sogenannten "Hexensabbat", ein Großer Verfalltag an den Options- und Terminmärkten ins Haus.

Der Dow-Jones-Index schloss nahezu unverändert bei 27.996 Punkte, während der S&P-500 um 0,5 Prozent zulegte. Für den Nasdaq-Composite ging es um 1,2 Prozent aufwärts. Dabei gab es insgesamt 1.655 (Montag: 2.448) Kursgewinner und 1.369 (591) -verlierer. Unverändert schlossen 78 (60) Titel.

Die mit Spannung erwarteten Daten zur Industrieproduktion im August fielen zwar schwächer aus als erwartet, allerdings wurde der Vormonat nach oben revidiert. Veröffentlicht wurden auch die höher als erwarteten Teuerungsdaten sowie der Empire State Manufacturing Index, der stärker hereinkam als prognostiziert und damit die Erholungsfantasie bestätigte.

Am Morgen hatten bereits Daten aus China die Zuversicht verstärkt. Dort wiesen die Einzelhandelsumsätze im August erstmals in diesem Jahr ein Monatswachstum aus. Auch andere Indikatoren - Fabrikproduktion, Investitionen und Immobiliendaten - signalisieren eine kräftige Erholung. Von einem "ziemlich robusten Bild" und einer "positiven Überraschung" spricht Makrostratege Sebastien Galy von Nordea Asset Management.

Fiat Chrysler steigen kräftig

Unter den Einzelwerten standen Fiat Chrysler im Blick. Der Autokonzern wird vor der Fusion mit PSA die Dividende kürzen. Die Entscheidung werde zu einer stärkeren Bilanz des kombinierten Unternehmens führen, so die Analysten von Jefferies. Die Logik des Zusammengehens bleibe überzeugend. Fiat Chrysler wird nun vor dem Abschluss der Fusion eine Bardividende von 2,9 Milliarden Euro an seine Aktionäre ausschütten, statt der zuvor vereinbarten 5,5 Milliarden Euro. Die Aktie stieg um 7,4 Prozent.

Die Nikola-Aktie stürzte um weitere 8,3 Prozent ab. Der Elektro-Lkw-Hersteller, dessen Fahrzeuge bislang nur Plan sind, sieht sich seit vergangener Woche schweren Betrugs-Vorwürfen vom Shortseller Hindenburg Research ausgesetzt. Nun soll sich einem Bloomberg-Bericht zufolge die Börsenaufsicht SEC um die Anschuldigungen kümmern.

Kraft Heinz rückten 0,3 Prozent vor. Der US-Nahrungsmittelkonzern trennt sich von einem Großteil seines Käsegeschäfts. Das Unternehmen veräußert die Geschäftsbereiche an die französische Groupe Lactalis SA, teilte der Konzern mit. Die verkauften Assets werden mit rund 3,2 Milliarden US-Dollar bewertet.

Apple stiegen um 0,2 Prozent. Das Technologie-Unternehmen hat auf einer coronabedingt virtuellen Präsentation neue Produkte vorgestellt. Darunter neue Smartwatches und iPads.

Dollar stabil - Gold etwas leichter

Der Dollar zeigte sich nach den Verlusten am Vortag stabilisiert, der Dollarindex legte leicht um 0,1 Prozent zu. Der Euro notierte bei 1,1848 Dollar nach 1,1873 am Montagabend. Die Gemeinschaftswährung kam dabei mit den US-Konjunkturdaten von ihrem Tageshoch von knapp 1,19 Dollar zurück. Im Blick stand bereits die Sitzung der US-Notenbank, die am Mittwoch ihr Ergebnis mitteilen wird. Viele Teilnehmer gehen davon aus, dass die Fed in nächster Zeit taubenhafter auftreten wird als die EZB.

Der Goldpreis schwankte mit dem stabilen Dollar um das Vortagesniveau und blieb damit in der Spanne zwischen 1.920 und 1.980 Dollar je Feinunze. Zuletzt hatte das Edelmetall vor allem von einem schwächeren Dollar profitiert. Daneben stützten die geläufigen Unsicherheiten um Corona, Konjunktur und US-Wahlen. Die Feinunze gab 0,1 Prozent nach auf 1.954 Dollar .

Die Ölpreise legten zu, was Teilnehmer einerseits als eine Erholungsbewegung nach den jüngsten Verlusten ansahen, zum anderen als Reaktion auf Hurrikan Sally, der sich der US-Golfküste nähert. Die IEA hat in ihrem Monatsbericht die Nachfrageprognosen gesenkt, damit aber nur wiederholt, was die Opec bereits am Vortag thematisiert hatte. Am Abend folgen nach Handelsschluss die Daten des privaten Dienstleisters API zu den Lagerbeständen in den USA. Das Barrel der Sorte WTI gewann 2,8 Prozent auf 38,32 Dollar, Brent stieg um 2,4 Prozent auf 40,57 Dollar.

Am Anleihemarkt tat sich wenig. Die Zehnjahresrendite fiel mit etwas steigenden Notierungen um 0,3 Basispunkte auf 0,67 Prozent.

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September 15, 2020 16:17 ET (20:17 GMT)

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