Alt 15.09.20, 17:51
Standard Solide Wirtschaftsdaten stützen Börsen
Beitrag gelesen: 276 x 

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street schließt an den guten Wochenauftakt an und baut die Vortagesgewinne am Dienstag weiter aus. Gestützt wird das Sentiment von Hoffnungen auf eine globale Wirtschaftserholung.

Gegen Mittag (Ortszeit New York) steigt der Dow-Jones-Index um 0,5 Prozent auf 28.119 Punkte, während der S&P-500 um 0,9 Prozent zulegt. Für den Nasdaq-Composite geht es um 1,4 Prozent aufwärts.

Die mit Spannung erwarteten Daten zur Industrieproduktion im August fielen zwar schwächer aus als erwartet, allerdings wurde der Vormonat nach oben revidiert. Veröffentlich wurden auch die höher als erwarteten Teuerungsdaten sowie der Empire State Manufacturing Index, der stärker hereinkam als prognostiziert und damit die Erholungsfantasie bestätigte.

Am Morgen hatten bereits Daten aus China die Zuversicht verstärkt. Dort wiesen die Einzelhandelsumsätze im August erstmals in diesem Jahr ein Monatswachstum aus. Auch andere Indikatoren - Fabrikproduktion, Investitionen und Immobiliendaten - signalisieren eine kräftige Erholung. Von einem "ziemlich robusten Bild" und einer "positiven Überraschung" spricht Makrostratege Sebastien Galy von Nordea Asset Management.

Dass die Aufwärtsbewegung trotz guter Nachrichten nicht stärker ausfällt, hängt auch mit der am Dienstag beginnenden Fed-Sitzung zusammen, deren Ergebnis am Mittwoch mitgeteilt wird. Zudem steht am Freitag mit dem sogenannten "Hexensabbat", ein Großer Verfalltag an den Options- und Terminmärkten ins Haus.

Fiat Chrysler steigen kräftig

Unter den Einzelwerten stehen Fiat Chrysler im Blick. Der Autokonzern wird vor der Fusion mit PSA die Dividende kürzen. Die Entscheidung werde zu einer stärkeren Bilanz des kombinierten Unternehmens führen, so die Analysten von Jefferies. Die Logik des Zusammengehens bleibe überzeugend. Fiat Chrysler wird nun vor dem Abschluss der Fusion eine Bardividende von 2,9 Milliarden Euro an seine Aktionäre ausschütten, statt der zuvor vereinbarten 5,5 Milliarden Euro. Die Aktie steigt um 7,9 Prozent.

Fedex geben 1,5 Prozent nach. Das Logistikunternehmen profitiert vom wachsenden Online-Handel und erhöht deshalb mit Beginn des kommenden Jahres die Gebühren um 4,9 Prozent. Die verhaltene Reaktion der Anleger dürfte damit zusammenhängen, dass Fedex nach Börsenschluss am Dienstag die Zahlen zum ersten Geschäftsquartal vorlegen wird. In Erwartung dieser Daten dürften sich viele Investoren zurückhalten.

Kraft Heinz steigen um 1,3 Prozent. Der US-Nahrungsmittelkonzern trennt sich von einem Großteil seines Käsegeschäfts. Das Unternehmen steht kurz vor einer Vereinbarung zum Verkauf des Geschäftsbereiches an die französische Lactalis, wie das Unternehmen mitteilte. In dem Deal werde das Geschäft mit rund 3,2 Milliarden US-Dollar bewertet.

Die Nikola-Aktie stürzt um weitere 6 Prozent ab. Der Elektro-Lkw-Hersteller, dessen Fahrzeuge bislang nur Plan sind, sieht sich seit vergangener Woche schweren Betrugs-Vorwürfen vom Shortseller Hindenburg Research ausgesetzt. Nun soll sich einem Bloomberg-Bericht zufolge die Börsenaufsicht SEC um die Anschuldigungen kümmern.

Apple wird gegen Mittag New Yorker Zeit neue Produkte vorstellen, coronabedingt lediglich in einer virtuellen Präsentation. Dabei sollen eine neue Smartwatch und neue iPad-Modelle zu sehen sein. Die Aktie steigt im Vorfeld 1,6 Prozent.

Dollar stabil - Gold etwas leichter

Der Dollar zeigt sich nach den Verlusten am Vortag stabilisiert, der Dollarindex legt leicht um 0,1 Prozent zu. Der Euro steht bei 1,1850 Dollar nach 1,1873 am Montagabend. Die Gemeinschaftswährung kam dabei mit den US-Konjunkturdaten von ihrem Tageshoch von knapp 1,19 Dollar zurück. Im Blick steht bereits die Sitzung der US-Notenbank, die am Mittwoch ihr Ergebnis mitteilen wird. Viele Teilnehmer gehen davon aus, dass die Fed in nächster Zeit taubenhafter auftreten wird als die EZB.

Der Goldpreis schwankt mit dem stabilen Dollar um das Vortagesniveau und bleibt damit in der Spanne zwischen 1.920 und 1.980 Dollar je Feinunze. Zuletzt hatte das Edelmetall vor allem von einem schwächeren Dollar profitiert. Daneben stützten die geläufigen Unsicherheiten um Corona, Konjunktur und US-Wahlen. Die Feinunze kostet 1.953 Dollar gegenüber 1.957 am Vortag.

Die Ölpreise legen zu, was Teilnehmer einerseits als eine Erholungsbewegung nach den jüngsten Verlusten ansehen, zum anderen als Reaktion auf Hurrikan Sally, der sich der US-Golfküste nähert. Die IEA hat in ihrem Monatsbericht die Nachfrageprognosen gesenkt, damit aber nur wiederholt, was die Opec bereits am Vortag thematisiert hatte. Am Abend folgen die Daten des privaten Dienstleisters API zu den Lagerbeständen in den USA. Das Barrel der Sorte WTI gewinnt 2,1 Prozent auf 38,06 Dollar, Brent steigt um 1,8 Prozent auf 40,34 Dollar.

Am Anleihemarkt tut sich wenig. Die Zehnjahresrendite steigt mit etwas nachgebenden Notierungen um 0,5 Basispunkte auf 0,68 Prozent.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/err/raz

(END) Dow Jones Newswires

September 15, 2020 12:05 ET (16:05 GMT)

Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 03:49 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]