Alt 15.09.20, 17:50
Standard XETRA-SCHLUSS/Freundlicher Grundton trotz Kurssturz von Grenke
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FRANKFURT (Dow Jones)--Die Hoffnungen auf einen Konjunkturaufschwung haben am Dienstag die Kurse am deutschen Aktienmarkt etwas gestützt. Der DAX gewann 0,2 Prozent auf 13.218 Punkte. Am Nachmittag verteidigte der DAX die leichten Aufschläge, die er nach den günstigen Zahlen vom ZEW-Konjunkturindex eingesammelt hatte. Die Sitzung der US-Notenbank führte im Verlauf zu einer abwartenden Haltung, Ergebnisse werden erst am Mittwoch erwartet. Thema Nummer eins war allerdings ein Kurssturz der Grenke-Aktien, die zeitweise um mehr als 20 Prozent absackten.

Nach Ansicht von Viceroy Research ist die Grenke-Aktie "uninvestierbar wegen unverhohlenen Betrugs in der Buchführung". Darunter seien Dutzende Transaktionen mit nicht angegebenen verbundenen Gesellschaften. Die internen Kontrollen fehlten bei Grenke komplett, so Viceroy.

Ein Sprecher von Grenke kündigte auf Anfrage von Dow Jones Newswires eine Stellungnahme zu den Vorwürfen an. Zunächst konnte er dazu nach eigenen Angaben nichts sagen.

Viceroy setzt über Short-Positionen auf fallende Kurse. Hinter Viceroy Research steckt der britische Investor Fraser Perring, der unter anderem bei Wirecard engagiert war. Dort hatte er bereits 2016, damals noch mit seinem Partner Matthew Earl unter dem Namen "Zatarra Research & Investigations", vor Unregelmäßigkeiten gewarnt.

ZEW-Konjunkturerwartungen so hoch wie zuletzt vor 20 Jahren

Am Gesamtmarkt blieb es aber nach der ZEW-Konjunkturumfrage bei dem freundlichen Grundton. Die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren haben sich im September entgegen den Vorhersagen weiter verbessert und liegen nun auf dem höchsten Niveau seit dem Jahr 2000.

Trotz der guten Zahlen hing der DAX aber weiter in der Spanne zwischen 13.100 und gut 13.300 Punkten fest. Ein Händler meinte, möglicherweise werde auch die US-Notenbank keinen Impuls für einen Ausbruch liefern, möglicherweise würden die Karten erst nach dem Auslaufen der Optionen und Futures an den Terminbörsen am Freitag neu gemischt.

Im DAX stiegen Heidelbergcement um 1,5 Prozent auf 55,38 Euro. Das Brokerhaus Mainfirst hat die Aktien mit einem Kursziel von 65 Euro auf die Empfehlungsliste gesetzt. Bayer zogen um 2,7 Prozent an auf 56,82 Euro. "Die Anleger setzen auf weitere Fortschritte bei der Beilegung der Glyphosat-Klagen in den USA", so ein Händler. Daneben waren Fresenius im Zuge guter Nachfrage nach europäischen Pharma-Aktien mit einem Plus von 1,2 Prozent gesucht. Auf der anderen Seite gaben MTU und Conti nach den jüngsten Aufschlägen schon wieder nach, MTU um 1,4 und Conti um 1,1 Prozent. Schwach notierten auch Deutsche Bank und - im MDAX - Commerzbank.

Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 60,5 (Vortag: 49,2) Millionen Aktien im Wert von rund 2,68 (Vortag: 2,16) Milliarden Euro. Es gab 16 Kursgewinner und 14 -verlierer.

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September 15, 2020 11:49 ET (15:49 GMT)

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