Alt 15.09.20, 16:02
Standard Solide Wirtschaftsdaten befördern Erholungs-Fantasie
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NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street baut die Vortagesgewinne am Dienstag zum Start weiter aus. Der Dow-Jones-Index steigt um 0,7 Prozent auf 28.199 Punkte, der S&P-500 legt 0,8 Prozent zu, und der Nasdaq-Composite klettert um 1,1 Prozent. Eine Reihe von Wirtschaftsdaten belegt die solide Konjunktur.

Die mit Spannung erwarteten Daten zur Industrieproduktion im August fielen zwar schwächer aus als erwartet, allerdings wurde der Vormonat nach oben revidiert. Bereits zuvor wurden die höher als erwarteten Teuerungsdaten veröffentlicht sowie der Empire State Manufacturing Index, der stärker hereinkam als prognostiziert und damit die Erholungsfantasie bestätigte.

Am Morgen hatten bereits Daten aus China die Zuversicht verstärkt. Dort wiesen die Einzelhandelsumsätze im August erstmals in diesem Jahr ein Monatswachstum aus. Auch andere Indikatoren - Fabrikproduktion, Investitionen und Immobiliendaten - signalisieren eine kräftige Erholung. Von einem "ziemlich robusten Bild" und einer "positiven Überraschung" spricht Makrostratege Sebastien Galy von Nordea Asset Management.

Dass die Aufwärtsbewegung trotz guter Nachrichten nicht stärker ausfällt, hängt auch mit der am Dienstag beginnenden Fed-Sitzung zusammen, deren Ergebnis am Mittwoch mitgeteilt wird. Zudem steht am Freitag ein Großer Verfalltag ins Haus.

Fiat Chrysler steigen kräftig

Unter den Einzelwerten stehen Fiat Chrysler im Blick. Der Autokonzern wird vor der Fusion mit PSA die Dividende kürzen. Die Entscheidung werde zu einer stärkeren Bilanz des kombinierten Unternehmens führen, so die Analysten von Jefferies. Die Logik des Zusammengehens bleibe überzeugend. Fiat Chrysler wird nun vor dem Abschluss der Fusion eine Bardividende von 2,9 Milliarden Euro an seine Aktionäre ausschütten, statt der zuvor vereinbarten 5,5 Milliarden Euro. Die Aktie steigt um gut 10 Prozent.

Fedex geben 0,5 Prozent ab. Das Logistikunternehmen profitiert vom wachsenden Online-Handel und erhöht deshalb mit Beginn des kommenden Jahres die Gebühren um 4,9 Prozent. Die verhaltene Reaktion der Anleger dürfte damit zusammenhängen, dass Fedex nach Börsenschluss am Dienstag die Zahlen zum ersten Geschäftsquartal vorlegen wird. In Erwartung dieser Daten dürften sich viele Investoren zurückhalten.

Die Nikola-Aktie stürzt um weitere 10 Prozent ab. Der Elektro-Lkw-Hersteller, dessen Fahrzeuge bislang nur Plan sind, sieht sich seit vergangener Woche schweren Betrugs-Vorwürfen vom Shortseller Hindenburg Research ausgesetzt. Nun soll sich einem Bloomberg-Bericht zufolge die Börsenaufsicht SEC um die Anschuldigungen kümmern.

Apple wird gegen Mittag New Yorker Zeit neue Produkte vorstellen, corona-bedingt lediglich in einer virtuellen Präsentation. Dabei sollen eine neue Smartwatch und neue iPad-Modelle zu sehen sein. Die Aktie steigt im Vorfeld 2,5 Prozent.

Gold fest - Dollar leichter

Gold setzt den Anstieg vom Vortag fort, bleibt aber in der Spanne zwischen 1.920 und 1.980 Dollar je Feinunze. Getragen wird der Aufschwung in erster Linie von dem schwächelnden Dollar. Daneben stützen die geläufigen Unsicherheiten um Corona, Konjunktur und US-Wahlen. Die Feinunze klettert um 0,3 Prozent auf 1.963 Dollar.

Auch der Dollar setzt die Bewegung vom Vortag mit weiteren Verlusten fort, die sich mit einem Minus von 0,2 Prozent im Dollarindex manifestieren. Der Euro steht bei 1,1875 Dollar und ist nach den US-Konjunkturdaten vom Tageshoch etwas zurückgefallen.

Im Blick steht bereits die Sitzung der US-Notenbank, die am Mittwoch ihr Ergebnis mitteilen wird. Viele Teilnehmer gehen davon aus, dass die Fed in nächster Zeit taubenhafter auftreten wird als die EZB.

Das Pfund setzt die Erholungsbewegung vom Vortag fort und legt gegen den Dollar rund 0,5 Prozent zu. Premierminister Boris Johnson hat im Unterhaus mit seiner "Internal Market Bill" einen Abstimmungserfolg erzielt.

Die Ölpreise legen zu, was Teilnehmer einerseits als eine Erholungsbewegung nach den jüngsten Verlusten ansehen, zum anderen als Reaktion auf Hurrikan Sally, der sich der US-Golfküste nähert. Die IEA hat in ihrem Monatsbericht die Nachfrageprognosen gesenkt, damit aber nur wiederholt, was die Opec bereits am Vortag thematisiert hatte. Am Abend folgen die Daten des privaten Dienstleisters API zu den Beständen in den USA. Das Barrel der Sorte WTI gewinnt 1,0 Prozent auf 37,65 Dollar, Brent steigt um 0,6 Prozent auf 39,86 Dollar.

Am Anleihemarkt tut sich bislang wenig. Die Zehnjahresrendite steigt mit etwas nachgebenden Notierungen minimal um 0,1 Basispunkte auf 0,68 Prozent.

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DJG/raz/smh

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September 15, 2020 09:55 ET (13:55 GMT)

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