Alt 15.09.20, 16:01
Standard Uneinheitlich - Konjunkturdaten stützen in China
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den Börsen in Ostasien und Australien war am Dienstag keine einheitliche Tendenz auszumachen. Während es an den chinesischen Börsen dank guter Konjunkturdaten weiter nach oben ging und auch die südkoreanische Börse abermals zulegte, lastete auf dem japanischen Aktienmarkt der stärkere Yen. Die Börse im australischen Sydney zeigte sich ebenfalls leicht im Minus.

China meldete am Dienstag ein überraschend deutliches Wachstum seiner Industrieproduktion im August. Die Umsätze im Einzelhandel stiegen im vergangenen Monat ebenfalls, und zwar erstmals in diesem Jahr. Die Wirtschaftsaktivität sei das denkbar stärkste Signal, dass es mit der chinesischen Wirtschaft stetig wieder aufwärts gehe, kommentierte Stephen Innes von Axicorp die Industriedaten. Sofern Covid-19 unter Kontrolle bleibe, könne man davon ausgehen, dass sich die Wirtschaft weiter erhole, zumal die Politik mit unterstützenden Maßnahmen die Voraussetzungen dafür schaffe.

In Schanghai stieg der Composite-Index nach den Daten um 0,5 Prozent. In Hongkong gewann der Hang-Seng-Index im späten Handel 0,4 Prozent. Dass der Markt nicht stärker zulegte, war wohl der Aufwertung des Yuan geschuldet. Erstmals seit Mai 2019 mussten für einen US-Dollar weniger als 6,80 Yuan gezahlt werden.

Das Tempo der wirtschaftlichen Erholung, der wachsende Handelsbilanzüberschuss und die hohe Zinsdifferenz zu den USA stützten die chinesische Währung, sagte Khoon Goh, Leiter der Asien-Researchabteilung von ANZ. Stützend dürften ferner auch Erwartungen wirken, dass chinesische Anleihen in den World Government Bond Index (WGBI) von FTSE Russel aufgenommen werden, fügte der Analyst hinzu.

Starker Yen belastet in Tokio

An der Börse in Tokio sank der Nikkei-225-Index derweil um 0,4 Prozent auf 23.455 Punkte, nachdem der Yen zum Dollar aufgewertet hatte. Notierte der Dollar am Montag um die gleiche Zeit noch bei etwa 106 Yen, so waren es am Dienstag nur noch etwa 105,70 Yen. Ein fester Yen ist negativ für exportorientierte japanische Unternehmen. Zu den größten Kursverlierern gehörten Nippon Steel mit einem Minus von 4,0 Prozent und Canon, die um 2,7 Prozent fielen. East Japan Railway ermäßigten sich um 2,8 Prozent.

Ein Thema an der Tokioter Börse war auch die Wahl von Yoshihide Suga zum neuen Vorsitzenden der regierenden Liberaldemokratischen Partei Japans (LDP) am Vortag. Suga dürfte nun am Mittwoch vom japanischen Parlament zum neuen Premierminister gewählt werden. Der amtierende Regierungschef Shinzo Abe tritt aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurück.

Suga hatte sich in der Vergangenheit kritisch zu den Gebühren der japanischen Telekommunikationsanbieter geäußert, was deren Aktien schon am Montag kräftig unter Druck setzte und nun erneut nachgeben lässt. KDDI und NTT Docomo fielen um 1,0 und 0,8 Prozent.

Gesenktes Playstation-Produktionsziel drückt Sony-Aktie

Für Sony ging es in Tokio um 2,4 Prozent nach unten. Ursächlich für den Kursverlust war ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg. Demnach hat Sony das Produktionsziel für die Playstation 5 wegen Problemen mit den Chips um etwa 20 Prozent gesenkt.

Derweil baute die südkoreanische Börse ihre Gewinne vom Vortag aus. Der Leitindex Kospi rückte um 0,6 Prozent vor. Hier hätten die überzeugenden chinesischen Wirtschaftsdaten gestützt, hieß es aus dem Handel. Daneben wachse die Zuversicht, dass sich die Ertragslage der heimischen Technologie-Unternehmen wieder verbessern werde.

Indexschwergewicht Samsung Electronics legte um 1,0 Prozent zu. SK Hynix verbesserten sich um 2,4 Prozent. Gefragt waren auch Aktien des Automobilzulieferers Mando, die um 2 Prozent stiegen. Die Aktienkurse der Fluggesellschaften Korean Air Lines und Jeju verbesserten sich um 2,7 und 5,3 Prozent. Die Internet-Titel Naver und Kakao gingen 3,0 und 2,0 Prozent höher aus der Sitzung.

Knapp behauptet beendete die Börse in Sydney den Handel, nachdem die australische Notenbank das Protokoll ihrer jüngsten Zinssitzung veröffentlicht hatte. Dieses enthielt keine Überraschungen. Die Reserve Bank of Australia verwies darin erneut auf die unsicheren Aussichten der heimischen Wirtschaft und signalisierte Bereitschaft zu weiteren Stimuli, sollten diese notwendig werden. Gleichzeitig hob sie aber die starken Bilanzen des öffentlichen Sektors hervor, was als Hinweis auf die geringe Dringlichkeit unterstützender Maßnahmen interpretiert wird. Unter den Einzelwerten in Sydney gewannen BHP 0,7 Prozent, nachdem Goldman Sachs die Aktie auf "Buy" hochgestuft hatte.

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September 15, 2020 03:42 ET (07:42 GMT)

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