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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Börsen in Ostasien und Australien sind am Montag den positiven US-Vorgaben nicht gefolgt. Zunächst hatte die anhaltende Rally an der Wall Street mit weiteren Rekorden die regionalen Börsen in Asien noch beflügelt. Doch im Verlauf drehten die meisten ins Minus, nur Japan widerstand dem Negativtrend.
Die Aussichten auf eine lange Periode niedriger Zinsen war von James Bullard, Präsident der US-Notenbankfiliale von St. Louis, nicht nur bekräftigt, sondern auch konkretisiert worden. Er sah die Zinsen auch bei Inflationsraten von 2,5 Prozent nicht automatisch steigen. Zudem stellte er ein US-Wirtschaftswachstum im dritten Quartal von 20 Prozent in Aussicht. Die Rezession sei vorüber, doch die Fed denke gegenwärtig nicht an Zinserhöhungen. Aussagen wie diese sprächen eindeutig für den Aktienmarkt, hatte es zunächst mit der freundlichen Tendenz geheißen. Daten aus China wenig überzeugend Doch im Verlauf regierten Anleger mit einer gewissen Verzögerung verstimmt auf maue Daten aus China. Denn dort zeigte die Konjunktur ein uneinheitliches Bild. Die Aktivität in der chinesischen Industrie war im August etwas deutlicher als erwartet gesunken, wie der jüngste Einkaufsmanagerindex offenbarte. In der Dienstleistungsbranche hatte sich die Lage im August dagegen aufgehellt, wie der Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor zeigte. Dass beide Indizes sich im Wachstum signalisierenden Bereich bewegten, hatte anfänglich noch gestützt. Doch häuften sich im Verlauf negative Kommentare. In Schanghai drehte der Composite um 0,2 Prozent ins Minus, der HSI in Hongkong um 0,3 Prozent. Der Shenzhen-Composite büßte 0,4 Prozent und das Startup-Segment ChiNext gar 1,1 Prozent ein. Der US-chinesische Handelskonflikt verschärfte sich einmal mehr, denn nun hat China neue Hürden aufgebaut, um den Verkauf des US-Geschäfts der chinesischen App TikTok in amerikanische Hände zu erschweren. China räumte verschiedenen Behörden ein gesetzliches Vetorecht ein. Geely Automobile gewannen gegen den negativen Trend in der Sonderverwaltungszone 5,5 Prozent. Der chinesische Automobilhersteller wird in den kommenden Tagen seine A-Aktien listen. Tokio erholt sich von Abe-Schock Mit einem Plus von 1,1 Prozent auf 23.140 Punkte zog der japanische Nikkei-225 kräftig an. Der Yen, der im Zuge des angekündigten Rücktritts von Ministerpräsident Shinzo Abe stark zugelegt hatte, reduzierte seine seit Freitag aufgelaufenen Aufschläge etwas. Das stützte die japanische Börse mit ihren vielen exportabhängigen Werten. Die "Abenomics" gelten als gescheitert. Laut Händler setzten Anleger daher auf Reformen in der Wirtschafts- und Geldpolitik. Zudem war die Industrieproduktion in Japan im Juli gegenüber dem Vormonat kräftig gestiegen. Gesucht waren die Titel von Wertpapierhandelshäusern, nachdem sich Berkshire Hathaway an fünf wichtigen Sektorunternehmen beteiligt hatte. Mitsubishi Corp stiegen um 7,7 Prozent, Mitsui & Co um 7,3 Prozent, Sumitomo Corp um 9,1 Prozent, Itochu um 4,2 Prozent und Marubeni um 9,5 Prozent. Gegen den Trend sanken japanische Mobilfunktitel wegen der Aussicht auf eine schärfere Regulierung mit sinkenden Gebühren. KDDI gaben 4,7 Prozent, NTT Docomo 3,4 Prozent und Softbank 2,7 Prozent ab. In Australien schloss der Leitindex mit einer knapp behaupteten Tendenz ebenfalls im Minus - belastet von Papieren der Sektoren Gesundheit und Konsum. Auch die Schwergewichte der Finanz- und Bergbaubranche präsentierten sich schwach. In Südkorea fiel der Kospi um 1,2 Prozent. Zwar waren die Frühindikatoren leicht gestiegen im Juli. Händler verwiesen aber auf schwache Daten zur Industrieproduktion und zum Einzelhandel. Einen weiteren Belastungsfaktor stellte die Verschärfung der Coronaregeln in Südkorea dar. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/flf/ros (END) Dow Jones Newswires August 31, 2020 04:13 ET (08:13 GMT) Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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