Alt 20.08.20, 14:22
Standard Abwärts - Kursdebakel in Seoul - Kurseinbruch bei Genting
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SCHANGHAI / TOKIO (Dow Jones)--Deutlich abwärts ist es am Donnerstag mit den Indizes an den ostasiatischen Aktienmärkten und in Australien gegangen. Sie folgten den US-Vorgaben, wobei sich die Abgaben im Verlauf des Handels teils deutlich ausweiteten, insbesondere in Seoul. An der Wall Street waren die Indizes im Anschluss an die Veröffentlichung des Protokolls der US-Notenbanksitzung von Juli in negatives Terrain abgerutscht.

Aus den Aufzeichnungen geht hervor, dass sich die Notenbanker große Sorgen um weitere negative Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Wirtschaft machen und nur gedämpft optimistisch sind bezüglich einer Erholung im zweiten Halbjahr. Sie halten daher weitere staatliche Stützungsmaßnahmen dringend für erforderlich. Gleichzeitig ringen im US-Kongress die beiden Parteien aber weiter erfolglos genau darum, während die Zahlen der Corona-Neuinfektionsfälle weltweit weiter steigen.

Klarer Tagesverlierer war Seoul, dort knickte der Kospi-Index um 3,7 Prozent ein. Schon am Dienstag hatte der Index einen kräftigen Rückschlag erlitten, ausgelöst von hohen Corona-Neuinfektionszahlen. Die steigenden Zahlen wurden nun erneut als Belastungsfaktor genannt. Der Nikkei-Index in Tokio fiel um 1 Prozent zurück auf 22.881 Punkte, in Schanghai und Hongkong fielen die Verluste noch deutlicher aus.

Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar nach der vorangegangenen Verlustserie deutlich erholt. Er kostete zuletzt 106,12 Yen, verglichen mit weniger als 105,50 zur gleichen Vortageszeit. Etwa die Hälfte seiner Gewinne fuhr der Dollar nach Bekanntwerden des Fed-Protokolls ein. Aus dem Protokoll lasse sich keine besondere Dringlichkeit der Währungshüter zu weiteren akkommodierenden Maßnahmen in der Corona-Pandemie ableiten, so die Deutsche Bank in einer Reaktion.

Liquiditätskrise beim Kreuzfahrtenbetreiber Genting

Unter den Einzeltiteln gewannen Panasonic gegen den schwächeren Tokioter Markt 1,5 Prozent. Einem Bericht zufolge soll das Unternehmen eine Ausweitung seiner Batterieproduktionskapazitäten für den US-Elektroautobauer Tesla planen.

Stark unter Druck standen dagegen in Hongkong Genting. Der Kurs brach um rund ein Drittel ein. Das Tourismusunternehmen, das auch Kreuzfahrten betreibt, hat zum Schutz seiner Liquidität Zahlungen an seine Gläubiger ausgesetzt. Laut Genting, das auf einem Schuldenberg von 3,37 Milliarden Dollar sitzt und dessen Geschäft stark unter der Corona-Krise leidet, ist unsicher, wie die Versuche zur Beschaffung neuer Liquidität ausgehen werden. Man brauche mehr Zeit, um weitere Optionen zu erwägen.

Größere Verluste verzeichneten in Sydney Aktien aus dem Energiesektor, der Subindex verlor 3,7 Prozent. Origin Energy büßten 6,1 Prozent ein, Santos 5,3 Prozent. Beide Unternehmen hatten Geschäftszahlen vorgelegt mit hohen Wertberichtigungen. Origin enttäuschte zudem mit dem Ausblick 2021.

Nach Vorlage der Quartalsberichte gingen die Aktien der Fluglinie Quantas unverändert aus dem Tag, während die des Rohstoffunternehmens South 32 ein halbes Prozent einbüßten.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/thl

August 20, 2020 03:39 ET (07:39 GMT)

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