Alt 01.05.10, 05:07
Standard Wall Street schließt schwach - Goldman-Sachs-Ermittlungen belasten
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NEW YORK (Dow Jones) - Ermittlungen der US-Staatsanwaltschaft gegen Goldman Sachs und negative Unternehmensergebnisse aus dem Technologiesektor haben zum Wochenausklang für eine schwache Tendenz an Wall Street gesorgt. Auch die unter dem Strich etwas schlechter als erwartet ausgefallenen US-Konjunkturdaten belasteten die Stimmung. Vor allem der gegenüber dem Vormonat schwächere Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan wurde negativ aufgenommen. Im späten Handel weiteten die Indizes ihre Verluste weiter aus und schlossen nur knapp über ihren Tagestiefs.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) reduzierte sich um 1,4% bzw 159 Punkte auf 11.009 und schloss damit nur 9 Punkte über dem Tagestief. Der S&P-500 beendete den Handel mit einem Abschlag von 1,7% bzw 20 Punkten bei 1.187 und fiel damit deutlich unter die wichtige Marke von 1.200 Punkten. Der Nasdaq-Composite gab um 2,0% bzw 51 Punkte auf 2.461 nach. Umgesetzt wurden dabei 1,58 (Donnerstag: 1,41) Mrd Aktien. Den 767 Kursgewinnern standen 2.311 -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 89 Titel.

"Der Markt ist nun an einem Punkt, wo es einen steten Zulauf an neuen Investoren braucht", sagte ein Teilnehmer. Der April sei für den Aktienmarkt insgesamt ein guter Monat gewesen, gestützt vor allem durch positive Ergebnisse der Unternehmen. Sollten die Investoren nun aber davon ausgehen, dass sich die Untersuchungen der SEC noch auf andere Unternehmen ausweiten könnten, dann sei das negativ für das Sentiment.

Nach der Zivilklage wegen Betrugs durch die US-Wertpapieraufsicht SEC ist Goldman Sachs auch ins Visier der Staatsanwaltschaft gerückt. Dies sei aber nicht überraschend, da SEC und die Staatsanwaltschaften in der Regel eng zusammenarbeiten würden, so ein Händler. Dennoch fielen Goldman Sachs um 9,4% auf 145,20 USD. Die Anleger fürchten vor dem Hintergrund der Entwicklungen um Goldman Sachs, dass die Regulierung des Finanzsektors noch strenger ausfallen könnte. Die Aktie von Goldman Sachs verzeichnete mit einem Abschlag von 15% im April den schwächsten Monat seit Oktober 2008.

Auch andere Werte aus dem Finanzsektor gaben im Sog von Goldman Sachs deutlich nach. So fielen J.P. Morgan um 3,2% auf 42,58 USD zurück und Bank of America verbilligten sich um 2,6% auf 17,83 USD. Bei den Industriewerten, die ebenfalls zu den schwächsten Sektoren gehörten, reduzierten sich Caterpillar um 3,8% auf 68,09 USD und waren damit größter Verlierer im DJIA.

Die im Tagesverlauf veröffentlichten US-Konjunkturdaten sind unter dem Strich etwas schlechter als erwartet ausgefallen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im ersten Quartal lediglich um annualisiert 3,2% gegenüber dem vorangegangenen Quartal. Volkswirte hatten im Mittel ihrer Prognosen ein Plus von 3,3% erwartet.

Der Index der Uni Michigan für die Verbraucherstimmung in den USA ist im April nach den Ergebnissen der zweiten Umfrage auf 72,2 gesunken. Er lag damit zwar über der Prognose der Ökonomen von 71,0, aber unter dem Vormonatswert von 73,6 Punkten.

Besser als der Gesamtmarkt hielten sich als defensiv geltende Aktien. AT&T verloren lediglich 0,3% auf 26,06 USD, Merck & Co gaben um 0,6% auf 35,04 USD nach und Procter & Gamble verzeichneten einen Abschlag von 0,1% auf 62,16 USD. Die Aktien von Chevron konnten ihre anfänglichen Gewinne nicht verteidigen und reduzierten sich trotz guter Quartalsergebnisse um 1,0% auf 81,44 USD. Der Ölkonzern hat mit einem Gewinn von 2,27 USD je Aktie im ersten Quartal die Konsensprognose von 1,95 USD je Aktie deutlich übertroffen.

Unter Druck standen im Technologiesektor McAfee, für die es um 12,1% auf 34,75 USD nach unten ging. Der Hersteller von Antiviren-Software hat mit seinem Ausblick auf das zweite Quartal die Schätzungen des Markts verfehlt und auch mit den Erstquartalszahlen die Erwartungen nicht erfüllt. Die Aktien von MEMC Electronic Materials verloren 18,6% auf 12,97 USD. Das Unternehmen hat für das erste Quartal aufgrund stark gestiegener Kosten einen Verlust ausgewiesen.

DJG/DJN/ros

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