Alt 17.02.12, 17:29
Standard XETRA-SCHLUSS/Fest - EZB-Berichte treiben DAX auf Jahreshoch
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FRANKFURT (Dow Jones) - Mit deutlichen Kursgewinnen und einem neuen Jahreshoch ist der DAX am Freitag aus einer erfolgreichen Handelswoche gegangen. Der Markt feierte Berichte über den Tausch griechischer Anleihen im Besitz der Europäischen Zentralbank (EZB), die am Nachmittag sogar bereits abgeschlossen worden sein sollen. Dies wurde als Startschuss für das Athener Rettungspaket gewertet. Gesucht waren besonders die konjunkturnahen Titel wie Auto- und Bauwerte. Der DAX stieg um 1,4 Prozent oder 96 auf 6.848 Zähler. Auf Wochensicht stieg er um gut 2,2 Prozent.

Zwischenzeitlich notierte mit 6.874 Punkten auf einem neuen Jahreshoch. Etwas vom Tageshoch zurück kam der DAX am Nachmittag, als Berichte, wonach der Internationale Währungsfonds (IWF) nur rund 13 Milliarden Euro zum Rettungspaket über insgesamt 130 Milliarden Euro beisteuern wolle. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 167,7 (Vortag: 165,8) Millionen Aktien im Wert von rund 3,59 Milliarden Euro.

Nachdem am Vortag noch die Angst vor einer Pleite Griechenlands dominiert hatte, zeigte der Markt nun seine Erleichterung. Kurstreiber waren Berichte, nach denen die EZB ihre Bestände an alten griechischen Staatsanleihen in neue hellenische Schuldtitel umgetauscht hat. "Das wäre also ein großer Schritt in Richtung eines erfolgreichen Abschlusses der Verhandlungen über einen Schuldenschnitt und ein zweites Hilfspaket für Athen am Montag", sagte ein Händler. Die EZB schützt sich mit dem Tausch vor nachträglichen Verschlechterungen der Anleiheregeln und damit einer möglichen Beteiligung des von privaten Gläubigern noch zu leistenden Schuldennachlass.

Daneben stützte auch ein Bericht der Financial Times. Das Blatt berichtet über ein Sonderkonto, auf dem Griechenland die Liquidität für den Schuldendienst von sechs bis neun Monate vorhalten soll. "Damit würden sich die Geber unabhängiger von den politischen Ränkespielen in Athen machen", erklärte Christian Weber von der UniCredit.

Die US-Konjunkturdaten konnten diesmal nicht inspirieren. Etwas enttäuschen fiel der Index der Frühindikatoren aus. Die US-Inflationsdaten mit annualisiert plus 2,9 Prozent wurden vom Markt gänzlich ignoriert. Angesichts der EU-Schuldenkrise stünden sie nicht im Fokus, hieß es.

Kräftige Kursgewinne verzeichneten konjunkturnahe und Finanztitel. Bei den Banken legten Deutsche um 1,9 Prozent auf 33,82 Euro zu und Commerzbank um 2,6 Prozent auf 2,07 Euro. Bei den Autowerten stiegen Daimler um 3,1 Prozent, VW um 1,7 Prozent, MAN um 2 Prozent und BMW um 2,2 Prozent. Lufthansa legten um 2,3 Prozent zu und Infineon sogar 3,5 Prozent.

Europaweit waren auch Bauwerte gesucht. Der Sektor wurde gestützt von zuversichtlichen Ausblicken von Lafarge und Saint-Gobain. Im DAX sprangen HeidelbergCement um 6,4 Prozent auf 39,80 Euro.

Linde liefen dem Markt mit 0,4 Plus auf 124,55 Euro hinterher. Hier bremsten Zahlen des französische Mitbewerbers Air Liquide, die sich nur im Rahmen der Erwartungen bewegten. FMC fielen um 1,7 Prozent auf 54,30 Euro nach einer Herunterstufung auf "Neutral" durch die Citigroup.

ThyssenKrupp fielen um 0,3 Prozent auf 20,55 Euro. "Der ganze Stahlsektor läuft blendend und Thyssen ist im Minus", wunderte sich ein Händler. Als Grund machte er kräftige Umschichtungen in andere Stahlwerte nach den schwachen Thyssen-Zahlen vom Dienstag aus. Im MDAX sprangen Klöckner um 6,5 Prozent nach oben und Salzgitter um 3,3 Prozent.

Für Fuchs Petrolub ging es im MDAX nach Vorlage von Geschäftszahlen um 1,9 Prozent auf 38,49 Euro nach oben. Singulus stiegen im TecDAX mit einem Neuauftrag um 3,1 Prozent auf 2,95 Euro. Nach soliden Zahlen legten Pfeiffer Vacuum 0,7 Prozent auf 82,16 Euro zu. Aixtron schossen um 8 Prozent auf 13,25 Euro nach oben. Händler machten technische Gründe dafür verantwortlich. Eine umgekehrten Kopf-Schulter-Formation lockte hier Käufer an.

DJG/mod/gos

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