Alt 15.02.12, 12:48
Standard XETRA-MITTAG/DAX über 6.800 - Gute BIP-Daten aus Europa stützen
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FRANKFURT (Dow Jones) - Deutlich im Plus zeigt sich der deutsche Aktienmarkt am Mittwochmittag. Besser als erwartete Wirtschaftsdaten aus den Ländern Europas stützen den Markt. Zudem gibt es Hoffnung auf chinesische Unterstützung im Kampf gegen die Staatsschuldenkrise und Anzeichen für ein Einlenken der griechischen Regierung bei den Bedingungen für ein zweites Hilfspaket. Der DAX legt gegen 12.17 Uhr um 73 auf 6.801 Punkte zu. Schon am Vorabend hatte Wall Street mit einem Schlusssprint auf die Nachrichtenlage reagiert. Auch die Börsen in Asien, Euro und Rohstoffe zogen an.

Überwiegend positiv überrascht haben die ersten Veröffentlichung der diversen Bruttoinlandsprodukte (BIP) der Länder Europas zum vierten Quartal. Angesichts der Schuldenkrise im Euroraum hatte der Markt hier sehr genau darauf geachtet. In der gesamten Eurozone ging das BIP um 0,3 Prozent zurück und damit weniger als befürchtet. Aus den USA steht am Nachmittag mit dem Empire-State-Manufacturing-Index der erste regionale Stimmungsindikator für Februar auf dem Programm. Hier gehen Volkswirte von einem Anstieg auf 15,00 nach 13,48 Punkten im Vormonat aus. "Die Erwartungshaltung ist allerdings hoch", so der Händler: "Die negative Marktreaktion auf den US-Einzelhandelsumsatz gestern hat gezeigt, wie empfindlich man hier ist".

Für Beruhigung am Morgen hatten zunächst Signale aus Athen gesorgt, die Führer der beiden griechischen Koalitionsparteien wollten nun doch die von der Eurogruppe geforderten Zusagen im Tagesverlauf abgeben. Damit soll die Haushaltssanierung auch über die Parlamentswahl im April hinaus sichergestellt werden. Dies ist eine Voraussetzung für die Freigabe weiterer Finanzhilfen. Auch auf die von den Gebern verlangten Ausgabenkürzungen über 325 Millionen Euro soll sich das Kabinett geeinigt haben. Heino Ruland von Ruland Research weist jedoch skeptisch auf den Wahltermin im April hin: "Die Frage ist, ob die derzeitigen Regierungsparteien nach der Wahl noch etwas zu sagen haben".

Hoffnung machten auch Aussagen aus China: Der Gouverneur der Notenbank Chinas stellte in der Nacht während des Pekinger EU-China-Gipfels weitere Käufe von Euro-Vermögenswerten in Aussicht. Bereits zuvor hatte der Chef der chinesischen Notenbank die jüngsten Aussagen von Ministerpräsident Wen Jiabao wiederholt, denen zufolge das Land den Eurorettungsfonds EFSF stärker unterstützen will.

Kräftig im Plus zeigen sich die europäischen Halbleiterwerte. Sie profitieren wie bereits ihre asiatischen Pendants von der Hoffnung auf einen nachlassenden Preisdruck in der Branche. Auch Infineon profitieren davon, nachdem die Aktie am Vortag fast 5 Prozent abgestürzt war. Belastet hatte hier eine Schadensersatzforderung von 1,7 Milliarden Euro durch den Insolvenzverwalter von Qimonda. Händler und Analysten sehen diese Forderung jedoch immer mehr als "unrealistisch" an. Die Infineon-Aktie baut ihre Gewinne weiter aus und liegt nun 3,2 Prozent im Plus bei 7,33 Euro.

adidas springen um 2,9 Prozent auf 59,45 Euro. Bei 59,96 Euro hatten sie am Morgen sogar ein neues Allzeithoch erreicht. Hier treiben Hoffnungen, China könnte die Steuer für Luxusgüter senken. Das Reich der Mitte ist einer der wichtigsten Wachstumträger für den Sportartikel-Hersteller. Auch Puma steigen 2,4 Prozent auf 245,55 Euro. Das Konkurrenzunternehmen von adidas hat die Gewinnprognosen für das vierte Quartal zumeist deutlich übertroffen.

Munich Re legen um 1,5 Prozent auf 108,53 Euro zu, nachdem Morgan Stanley das Kursziel auf 140,80 Euro erhöht hat. Dies liegt rund 30 Prozent über dem aktuellen Kurs.

TUI klettern weiter nach oben und notieren 5 Prozent höher bei 6,52 Euro. Die Quartalszahlen werden als gemischt betrachtet, wichtiger sei jedoch der Verkauf von 17,4 Prozent an Hapag Lloyd an das Albert-Ballin-Konsortium in Hamburg, heißt es im Handel. TUI bezeichnet den Ausstieg aus dem Reederei-Geschäft als einen großen Schritt in Richtung Schuldenfreiheit.

Gildemeister legen 3,8 Prozent auf 12,25 Euro zu. Hier treiben weiter die Rekord-Auftragseingänge auf der Hausmesse des Werkzeugmaschinenbauers.

DJG/mod/raz

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