Alt 10.02.12, 12:47
Standard XETRA-MITTAG/Sehr schwach: Griechen-Einigung lässt auf sich Warten
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FRANKFURT (Dow Jones) - Gewinnmitnahmen beherrschen am Freitag das Bild am deutschen Aktienmarkt. Eine Lösung der griechischen Schuldenkrise ist erneut vertagt worden. Angesichts des nahen Wochenendes entscheiden sich Anleger nun, einen Teil der Kursgewinne der jüngsten Börsentally einzustreichen. "Zum Ende der Woche möchte niemand mehr Risiken eingehen", kommentiert ein Händler. Der DAX verliert gegen 13.21 Uhr 1,7 Prozent oder 114 auf 6.675 Punkte. Am Mittag kommt der Aktienmarkt mit Meldungen stärker unter Druck, wonach die eher kleine Laos-Partei den Sparmaßnahmen im Parlament die Zustimmung verweigern will.

Zwar haben sich die griechischen Koalitionäre am Vortag auf die von der Troika geforderten Sparmaßnahmen geeinigt. Die Euro-Finanzminister haben für ein neues Hilfsprogramm aber noch nicht Grünes Licht gegeben. Ehe neue Milliarden fließen, wollen sie konkrete Beweise dafür, dass Griechenland seine Reformversprechen auch umsetzt.

Die Finanzminister planen nun ein neues Treffen am Mittwoch. Griechenlands Parteien seien immer noch eine schriftliche Zusage schuldig, dass sie auch nach den Wahlen im April die bisher gemachten Reformversprechen einhalten werden, mahnte Eurogruppenleiter Jean-Claude Juncker. Zudem muss das griechische Parlament den Beschlüssen am Wochenende noch zustimmen.

"Die EU-Finanzminister fahren eine harte Linie. Eine Auszahlung des neuen Rettungspakets wird weiterhin geblockt", kommentiert die Frankfurter Metzler Bank. Die Finanzmärkte ließen nun "Dampf ab". Risikoreiche Anlagen wie Aktien seien auf die Verkaufslisten gerückt.

Am Nachmittag wird eine viel beachtete Umfrage unter Verbrauchern in den USA veröffentlicht. Dann muss sich zeigen, ob der robuste Arbeitsmarkt sich auch positiv in der Kauflaune der Bürger im Februar niederschlägt. Die Zahlen könnten den Blick der Investoren zumindest kurzfristig vom griechischen Schuldendrama ablenken. "Spätestens seit den sehr guten Arbeitsmarktdaten vom vergangenen Freitag verlangt der Markt mehr guten Daten", sagt ein Devisenhändler.

Bankenwerte werden europaweit verkauft, sie geben im Schnitt um 1,6 Prozent nach. Hier nehmen Anleger Gewinne mit. Der Sektor ist in den vergangenen fünf Wochen um 36 Prozent gestiegen. Deutsche Bank büßen 4 Prozent auf 33,50 Euro ein, Commerzbank gar 6,2 Prozent 2,04 Euro.

Die Bank Nomura hat den europäischen Stahlsektor auf "Neutral" abgestuft. ThyssenKrupp geben um 4,5 Prozent auf 21,87 Euro und Salzgitter um 4,3 Prozent auf 45,5uro nach. Nach dem jüngsten starken Kursanstieg sehen die Analysten von Nomura kaum noch Potenzial im Sektor.

Lufthansa verlieren 2,9 Prozent. Die Tochter Austrian Airlines mache immer weiter Verluste, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Womöglich müsse der Mutterkonzern Lufthansa weiteres Geld nachschießen. Sky Deutschland gewinnen 3,2 Prozent. Der Bezahlsender hat rund 71 Millionen neue Aktien platziert und damit rund 155 Millionen Euro eingenommen. Knapp die Hälfte der Aktien ging an eine 100-prozentige indirekte Tochter der News Corporation. News Corp, der auch Dow Jones und damit diese Nachrichtenagentur gehört, ist an Sky Deutschland derzeit mit 49,9% beteiligt.

Fraport halten sich mit einem Minus von 0,3 Prozent recht stabil. Während das milde Wetter im Januar dem Frankfurter Flughafenbetreiber einen kräftigen Anstieg der Passagierzahlen bescherte, lastete die wackelige Konjunktur auf dem Frachtgeschäft. Dieses brach im Vergleich zum Dezember um ein Sechstel ein.

Eine Abstufung der GEA-Aktie durch die Deutsche Bank lässt die Papiere des Herstellers von Produktionsanlagen für die Lebensmittelindustrie um 2,2 Prozent nachgeben.

DJG/bek/flf

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