Alt 30.08.10, 15:42
Standard Wall Street im Verlauf etwas leichter - Intel unter Druck
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NEW YORK (Dow Jones) - Nach dem kräftigen Schluck aus der Pulle am Freitag ist Wall Street etwas leichter in die neue Woche gestartet. "Ben Bernanke hat mit seiner Rede in Jackson Hole zwar erklärt, welche weiteren geldpolitischen Maßnahmen er sich zur Stimulierung der Wirtschaft vorstellen kann", sagt ein Händler. Zögen die Privaten Verbraucher jedoch die Entschuldung neuem, mit Krediten finanziertem Konsum vor, blieben auch die vom Chairman der US-Notenbank Fed skizzierten zusätzlichen Schritte wirkungslos. "Wenn die Pferde nicht saufen wollen, kann man ihnen so viel Wasser hinstellen wie man will."

Bis 16.17 Uhr MESZ sinkt der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) um 0,3% oder 32 auf 10.119 Punkte. Für den S&P-500-Index geht es um 0,3% oder 3 auf 1.062 nach unten. Der Nasdaq-Composite-Index verliert 0,2% oder 5 auf 2.149 Punkte.

Die vorbörslich veröffentlichten US-Konjunkturdaten sind ohne nachhaltige Auswirkung auf die Stimmung der Börsianer geblieben. Die persönlichen Ausgaben sind im Juli um 0,4% gegenüber dem Vormonat gestiegen. Volkswirte hatten im Mittel ihrer Prognosen nach der Nullnummer im Juni auch einen Anstieg um 0,4% binnen Monatsfrist erwartet.

Die persönlichen Einkommen stiegen um 0,2% gegenüber Juni, hier hatte der Ökonomenkonsens nach einem ebenfalls unveränderten Juni auf ein Plus von 0,3% binnen Monatsfrist gelautet. Damit ist die Agenda der makroökonomischen Kennziffern auch bereits abgearbeitet. Um 19.30 Uhr MESZ wird sich allerdings noch der President der Federal Reserve Bank of St. Louis, James Bullard, im Rahmen einer Veranstaltung der National Association for Business Economics (NABE) äußern.

"Wir sind weiter davon überzeugt, dass der S&P-500-Index jetzt wieder zum oberen Ende der Handelsspanne zurückkehren wird und unser charttechnisches Bild einer umgekehrten Kopf-Schulter-Formation mit der Erholung weiter gegeben ist", sagt ein charttechnisch orientierter Händler. Ziel sei nun der Ausbruch über die Nackenlinie bei 1.127 Punkten.

Neben der Aussicht auf neuerliche konjunkturelle Schützenhilfe seitens der Notenbanken - neben den Aussagen von Bernanke hat die Bank of Japan am Morgen die Aufstockung der Mittel angekündigt, die den Banken des Landes zum Festzinssatz von 0,10% zur Verfügung gestellt werden - stützt vor allem das sich immer schneller drehende Übernahmekarussell die Kurse am US-Aktienmarkt.

So will 3M nun für 943 Mio USD die auf Biometrie-Daten spezialisierte Cogent übernehmen. Damit bietet das Unternehmen 10,50 USD je ausstehender Aktie. Dies bedeutet 3M zufolge einen Aufschlag von rund 18% auf den Schlusskurs vom Freitag. Cogent steigen um 20% auf 10,69 USD, 3M geben hingegen um 1,0% auf 80,16 USD nach.

Für Genzyme geht es um 3,6% auf 70,05 USD nach oben. Das Biotechnologie-Unternehmen hat das Übernahmeangebot des französischen Pharmakonzerns Sanofi-Aventis zurückgewiesen. Auf Basis der Offerte von 69 USD je Aktie könne Genzyme nicht verhandeln, hieß es. Das Angebot berücksichtige insbesondere das Potenzial der in der Entwicklung befindlichen Produkte nicht.

Hewlett-Packard steigen um 2,8% auf 39,10 USD. Der Rechnerhersteller hat einen Auftrag der US-Luftwaffe über bis zu 800 Mio USD erhalten und ein weiteres Aktienrückkaufprogramm aufgelegt. Dessen Volumen beläuft sich auf 10 Mrd USD.

Intel fallen hingegen um 2,1% auf 18,02 USD zurück Der größte Halbleiter-Hersteller der Welt hatte bereits am Freitag seine Umsatzprognose für das laufende dritte Quartal gesenkt. Allerdings wurde die Nachricht von den Aussagen Bernankes überkompensiert. Intel rechnet für das dritte Vierteljahr nunmehr mit einem Umsatz von 11 Mrd USD, wobei die Erlöse um 200 Mio USD nach oben oder unten abweichen könnten. Bislang hatte das Unternehmen für den Zeitraum Juli bis September einen Umsatz von 11,2 Mrd bis 12,0 Mrd USD in Aussicht gestellt. Darüber hinaus wurde am Morgen bekannt, dass Intel für 1,4 Mrd USD die Wireless-Sparte der deutschen Infineon übernehmen wird.

DJG/jej/ros

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