Alt 28.08.10, 01:31
Standard Wall Street schließt sehr fest - Bernanke sorgt für Zuversicht
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NEW YORK (Dow Jones) - Mit einer sehr festen Tendenz haben die Aktienkurse am Freitag nach anfänglich sehr volatilem Verlauf an Wall Street geschlossen. Nach einer freundlichen Eröffnung infolge überraschend robuster Wachstumszahlen im zweiten Quartal drehten die Blue-Chip-Indizes nur kurzzeitig ins Minus, um sich anschließend wieder zu erholen. Hintergrund waren die Aussagen des US-Notenbankchefs Ben Bernanke auf einem viel beachteten Symposium in Jackson Hole, die zunächst enttäuscht aufgenommen, später aber positiv interpretiert wurden.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte stieg um 1,7% bzw 165 Punkte auf 10.151. Für den S&P-500-Index ging es um 1,7% bzw 17 Punkte auf 1.065 nach oben. Der Nasdaq-Composite-Index legte um 1,6% bzw 35 Punkte auf 2.154 zu. Umgesetzt wurden 1,09 (Donnerstag: 1,04) Mrd Aktien. Dabei standen 2.608 Kursgewinnern 392 -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 101 Titel.

Die Federal Reserve ist nach Aussage von Chairman Ben Bernanke bereit, falls erforderlich auch unkonventionelle Maßnahmen zur Stützung der Konjunktur und der Vermeidung einer Deflation zu ergreifen. Bei dem traditionellen Symposium der wichtigsten Notenbankchefs der Welt in Jackson Hole räumte er ein, dass sich das geldpolitische Gremium bisher noch nicht darauf geeinigt habe, was derartige Maßnahmen auslösen würde. Derzeit sehe er aber auch noch keine akuten Risiken.

Einige Beobachter hatten angesichts der zuletzt schwachen Konjunkturdaten spekuliert, dass Bernanke weitere Wertpapierkäufe der Fed ankündigen könnte, und waren deshalb etwas enttäuscht. "Für die Bullen am Markt, die auf eine aggressivere Strategie der US-Notenbank gesetzt haben, ist das vermutlich zu wenig", sagte ein Händler. Gleichwohl sei für eine solche Ankündigung eine Sitzung des FOMC der richtige Ort und Zeitpunkt und nicht das Treffen in Jackson Hole. Wichtig sei die grundsätzliche Bereitschaft der Fed, zur Rettung der Konjunktur einzuschreiten.

Von Konjunkturdatenseite war die zweite Veröffentlichung einer Verbraucherumfrage der Universität Michigan hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Der Index für die Verbraucherstimmung war im August auf 68,9 gestiegen von 67,8 im Juli. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten den Indexstand aber bei 69,9 erwartet. Das US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im zweiten Quartal revidiert um 1,6% gestiegen. Volkswirte hatten im Konsens mit einem Wachstum von lediglich 1,3% gerechnet.

Im Dow-Jones-Index haben die als besonders konjunktursensibel geltenden Aktien von DuPont, Alcoa, Boeing und Caterpillar mit über 3% am stärksten zugelegt. Auch Intel kletterten trotz einer gesenkten Umsatzprognose um 1% auf 18,37 USD zu. Die Erlöse des US-Chipkonzerns dürften im dritten Quartal wegen der schwachen Nachfrage der Privatkunden nach Computern in den Industrieländern hinter den Erwartungen zurückbleiben, hieß es. Intel rechnet nun mit einem Umsatz zwischen 10,8 Mrd und 11,2 Mrd USD. Bislang hatte der Chipkonzern 11,2 Mrd bis 12,0 Mrd USD in Aussicht gestellt.

Die Aktien des Datenspeicher-Anbieters 3PAR haussierten um 24,7% auf 32,46 USD. Der Übernahmekampf um das Unternehmen geht in immer neue Runden. Der US-Computerhersteller Hewlett-Packard bietet für 3PAR nun 30 USD je Aktie und bewertet das Unternehmen damit mit 2 Mrd USD. Hewlett-Packard waren der größte Verlierer im Dow und sanken um 0,6% auf 38,00 USD. Dell gewannen dagegen 1,2% auf 11,89 USD.

Kurz zuvor hatte Dell am Freitag ihr Gebot für 3PAR auf 27 USD erhöht und war damit mit Hewlett-Packard gleichgezogen, die ihr Gebot für den Datenspeicher-Spezialisten am Donnerstag bereits auf 27 USD angehoben hatte. 3PAR hatte sich am Freitag nach der Aufstockung des Dell-Gebots erneut für das Angebot der Texaner ausgesprochen. Der Board von 3PAR empfiehlt den Aktionären weiterhin einstimmig die Offerte von Dell.

DJG/DJN/reh

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