FRANKFURT (Dow Jones) - Zeitungsberichte über eine massiv erhöhte Feuerkraft des Euro-Rettungsschirms EFSF sorgen am Mittwochmittag für Kursgewinne am deutschen Aktienmarkt. Gegen 11.42 Uhr steigt der DAX um 1,3% oder 78 auf 5.956 Punkte. In der zweiten Reihe geht es für den MDAX um 1,2% oder 111 auf 9.085 Punkte nach oben, der TecDAX rückt um 1,8% oder 12 auf 689 Punkte vor.

Für gute Stimmung sorgen vor allem Zeitungsberichte über Planspiele zur Hebelung der EFSF. Die "Financial Times Deutschland" schreibt, dass das Volumen des Euro-Rettungsfonds über eine Versicherungskonstruktion auf bis zu 1 Bill EUR aufgepumpt werden solle. Der britische "Guardian" nennt gar 2 Bill EUR.

Neue Impulse könnten die für den Nachmittag avisierten US-Konjunkturdaten bringen. Auf dem Programm stehen unter anderem die Verbraucherpreise für September. Darüber hinaus werden die Baubeginne und Baugenehmigungen für September erwartet. Nach Handelsschluss in Europa wird die US-Notenbank ihren Konjunkturbericht "Beige Book" veröffentl chen.

Am Mittag profitieren vor allem die Finanzwerte von den Presseberichten zur EFSF. Commerzbank steigen um 4,5% auf 1,62 EUR, Deutsche Bank ziehen um 3,9% auf 27,43 EUR an. Allianz rücken um 2,1% auf 77,51 EUR vor.

Für den iPhone-Zulieferer Dialog Semiconductor geht es hingegen um 1,0% auf 14,24 EUR nach unten. Wegen eines schwächeren iPhone-Absatzes hat der Hersteller Apple im vierten Geschäftsquartal weniger als erwartet verdient. Auch bei den Umsätzen blieb das Unternehmen unter den Markterwartungen.

Software AG rücken um 10,2% auf 29,96 EUR vor. Das Unternehmen hat am Morgen den Geschäftsbericht für das dritte Quartal vorlegt. "In den Kernkennzahlen besser als erwartet", sagt Analyst Ulrich Trabert vom Bankhaus Metzler. Damit habe das Unternehmen das am Markt befürchtete zweite schwache Vierteljahr in Folge vermieden.

Singulus verteuern sich nach Zahlen für das dritte Quartal um 7,7% auf 2,92 EUR. Der Anlagenbauer habe trotz des sich eintrübenden Umfelds für die Solarindustrie den Turnaround auf operativer Ebene geschafft, sagt Veysel Taze, Analyst bei Close Brothers Seydler. Eine Quersubventionierung durch das zweite Standbein, den Disc-Bereich, sei daher nicht notwendig. Damit sei die Grundlage geschaffen worden, dass Singulus am Ende des Jahres ein positives Ergebnis abliefern könne.

Hochtief steigen um 4,1% auf 53,15 EUR. Die Analysten von Goldman Sachs haben die Aktien des Baukonzerns auf ihre Liste der Kaufempfehlungen gesetzt.

DJG/jej/raz

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