Alt 18.04.11, 14:44
Standard Wall Street leichter erwartet - China-Zinserhöhung drückt
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NEW YORK (Dow Jones)--Mit einem leichteren Start an Wall Street rechnen Händler zum Beginn der Voroster-Woche. Darauf deuten auch die vorbörslichen Notierungen der Terminkontrakte: Der S&P-500-Futures verliert 0,6%, der Nasdaq-Futures 0,7%. Im Fokus steht überwiegend die US-Berichtssaison. Belastet wird die Stimmung von einer neuerlichen Straffung der chinesischen Geldpolitik. Die Notenbank hat die Mindestreserve um einen halben Prozentpunkt erhöht.

Über den schwächeren Euro und damit stärkeren Dollar steht auch die Lage in Europa im Blick. Der Ausgang der Parlamentswahlen in Finnland findet auch in den USA eine ungewöhnliche Resonanz. Da durch die Partei der "Wahren Finnen" die Euro-Skeptiker kräftigen Zuwachs erhalten haben, wird die Funktionsfähigkeit des Euro-Rettungspaket als nicht mehr gewährleistet betrachtet. Dazu gesellen sich immer mehr Kreisemeldungen über angebliche Schritte in Richtung Schuldenschnitt. In Europa stiegen die Renditen von Griechenland und Portugal weiter an.

Die Impulse von der Konjunkturseite halten sich zu Wochenbeginn in Grenzen. Hier steht nur der Stimmungsindex des Branchenverbands NAHB für April auf der Agenda. Volkswirte erwarten hier einen Stand auf dem Vormonatswert von 17 Punkten. Zudem werden sich mit Lockhart und Fisher noch zwei Präsidenten regionaler Federal-Reserve-Banken äußern

Die US-Berichtssaison wird aber als wichtigstes Ereignis gesehen. Immerhin berichten allein in dieser Woche rund 100 Unternehmen aus dem S&P500-Index. So hat unter anderem die Citigroup bereits ihr Ergebnis für das erste Quartal vorgelegt, nach US-Börsenschluss folgt der Halbleiterkonzern Texas Instruments. Daneben legen Eli Lilly, Halliburton und Gannett Zahlen vor. Technische Analysten sehen den S&P500 zunächst weiter in der Handelsspanne um 1.320 Punkte.

Die Zahlen von Citigroup liegen leicht über Erwartung. Mit einem Ergebnis von 0,10 USD je Aktie wurde die Konsenserwartung von 0,9 USD leicht übertroffen. Allerdings wartete die Bank mit zahlreichen Kreditausfällen auf. Analysten weisen auf die schwierige Interpretation der Zahlen solcher Finanzkonglomerate hin. "Es wird wie bei Bank of America eine Weile dauern, bis der Markt hier einen Schwerpunkt findet", so ein Analyst. Vorbörslich zeigt sich die Aktie kaum verändert.

Bei Texas Instruments geht der Marktkonsens von einem Gewinn je Aktie von 0,58 USD aus, bei Halliburton von 0,59 USD und bei Eli Lilly von 1,17 USD. Die Verlagsgruppe Gannett wird mit 0,42 USD je Aktie erwartet.

Johnson & Johnson dürften rund 3% schwächer in den Handel starten. Hier drücken die bestätigten Übernahmegespräche mit Synthes. Die Aktie des US-Schweizer Medizintechnikherstellers reagierte darauf mit einem Kurssprung von 12% zur Eröffnung und liegt noch rund 7% im Plus. Johnson & Johnson gaben in London über 3% nach.

Analysten haben das Volumen einer solchen Transaktion auf rund 20 Mrd USD taxiert. Eine solche Transaktion hätte eine klare industrielle Logik, urteilen David Kägi von Bank Sarasin und Carla Bänziger von Bank Vontobel in ersten Einschätzungen

General Motors werden etwas fester erwartet nach guten Absatzzahlen der Marke Chevrolet. Rund 1,1 Mio Vehikel seien weltweit im ersten Quartal verkauft worden. Das seien rund 15% mehr als im Vorjahr.

Google werden nach dem über 8%-igen Verlust vom Freitag erholt erwartet.

Am Freitag gewann der Dow Jones Industrial (DJIA) 0,5% oder 57 auf 12.342 Punkte und der S&P-500 legte um 0,4% bzw 5 auf 1.320 Zähler zu. Der Nasdaq-Composite hinkte etwas hinter, arbeitete sich aber in positive Gefilde vor und stieg um 0,2% oder 4 auf 2.765 Stellen.

DJG/mod/raz

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