Alt 13.04.11, 16:25
Standard Kursgewinne an Wall Street bröckeln wegen Konjunkturskepsis
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NEW YORK (Dow Jones)--Beflügelt von guten Geschäftszahlen von J.P. Morgan ist Wall Street von den Vortagsverlusten erholt in den Mittwoch gestartet. Im frühen Geschäft beginnen die Kursgewinne dann allerdings zu bröckeln. Bis 16.34 Uhr steigt der Dow-Jones-Index um 0,2% oder 30 auf 12.293 Punkte. Im Tageshoch hat er bereits die 12.334 Punkte gesehen. Für den S&P-500-Index geht es um 0,2% oder 3 auf 1.317 Punkte nach oben. Der Nasdaq-Composite-Index rückt um 0,7% oder 18 auf 2.763 Punkte vor.

"Die Konjunkturdaten deuten mehr und mehr darauf hin, dass sich das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal in der USA merklich abgeschwächt hat. Nach den Daten zur Handelsbilanz im Februar haben die ersten Volkswirte ihre Schätzungen in Richtung eines Wachstums von einem Prozent gesenkt", begründet ein Händler die blutarme Eröffnung. Dieser Aspekte müsse in das aktuelle Marktumfeld eingepreist werden. "Wir denken, dass der S&P-500-Index nochmals unter 1.300 Punkte bis in den Bereich von 1.280 bis 1.290 Punkte abrutschen wird."

Hinweise auf eine sich abschwächende Wachstumsdynamik lieferten dann auch die vor der Eröffnungsglocke vorgelegten US-Konjunkturdaten. Im März stiegen die Einzelhandelsumsätze in der größten Volkswirtschaft der Welt binnen Monatsfrist um 0,4%. Ökonomen hatten hingegen ein Plus von 0,5% erwartet.

"Die Verbraucher haben sich somit ihre Kauflaune von den gestiegenen Energiepreisen nicht vermiesen lassen. Bislang ist der Aufwärtstrend im Einzelhandel und damit wohl auch beim privaten Verbrauch insgesamt intakt", kommentiert Deutsche-Postbank-Volkswirt Heinrich Bayer. Die Zuwachsraten würden in realer Rechnung allerdings wohl nicht mehr so hoch ausfallen wie Ende 2010.

Am Abend wird die US-Notenbank dann noch ihr Beige Book vorlegen. Dabei handelt es sich um eine lose Sammlung von Eindrücken zu Wachstum, Beschäftigung und Inflation in den Distrikten des Federal-Reserve-Systems. Damit bereiten die Währungshüter um Chairman Ben Bernanke traditionell ihre nächste geldpolitische Entscheidung vor, die ist für den 26. und 27. April angekündigt.

Für die gute Stimmung in den ersten Handelsminuten sorgten vor allem die Zahlen von J.P. Morgan. Die Bank hat als erstes US-Kreditinstitut über den Geschäftsverlauf im Auftaktquartal berichtet. Je Aktie verdienten die New Yorker 1,28 USD, Analysten hatten im Mittel ihrer Prognosen lediglich 1,15 USD je Aktie erwartet.

"Die Schätzungen für J.P. Morgan und Wells Fargo sind in den vergangenen beiden Monaten unverändert geblieben, während bei Citigroup und Bank of America die Analystenprognosen im gleichen Zeitraum um 10% bis 12% gesunken sind", sagt ein Marktteilnehmer zum Stellenwert des Ergebnisses. J.P. Morgan notieren gegenüber dem Vortagsschluss dennoch lediglich unverändert bei 46,64 USD, im Tageshoch waren es schon 47,37 USD.

Die am Vortag unter die Räder gekommenen konjunktursensitiven Aktien verteidigen ihre Kursgewinne hingegen. Alcoa legen um 1,0% auf 16,87 USD zu, Caterpillar verteuern sich um 0,8% auf 107,39 USD. Auch die Technologietitel entwickeln sich überdurchschnittlich. Hewlett Packard verteuern sich um 0,7% auf 41,35 USD, IBM rücken um 0,9% auf 164,65 USD vor.

Riverbed Technology ziehen in der zweiten Reihe um 15,3% auf 35,62 USD an. Das auf die Optimierung von Netzwerken spezialisierte Technologieunternehmen hat einen Ausblick auf das erste Quartal gegeben, der noch einmal über den bereits als zuversichtlich eingestuften Aussagen des Managements vom Januar lag.

DJG/jej/gei

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