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NEW YORK (Dow Jones)--Ein überraschend schwacher US-Arbeitsmarktbericht sorgt am Freitagmittag (Ortszeit) an Wall Street für eine knapp behauptete Tendenz. Der im Rahmen der Erwartungen ausgefallene ISM-Index für den Dienstleistungssektor stützt das Sentiment dagegen etwas und verhindert ein stärkeres Minus der Kurse, so ein Händler. Bis um 18.45 Uhr MEZ reduziert sich der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) um 0,2% oder 26 auf 11.338 Punkte. Der S&P-500 gibt um 0,2% oder 3 auf 1.219 Punkte nach. Für den Nasdaq-Composite geht es dagegen um 0,1% bzw zwei Punkte auf 2.581 Punkte nach oben.
Die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft ist im November nur um 39.000 Stellen gestiegen nach einem revidierten Plus von 172.000 im Oktober. Vorhergesagt für November war ein Stellenaufbau um 144.000 Arbeitsplätze. Die Arbeitslosenquote stieg unerwartet auf 9,8% von 9,6%. Damit liegen die Zahlen deutlich unter den Markterwartungen. Die Zahlen zeigen nach Aussage der Helaba, dass die eher müde Erholung des US-Arbeitsmarktes fortschreite. Die Dynamik reiche nicht aus, um eine schnelle und nachhaltige Verringerung der Arbeitslosenquote nach sich zu ziehen. ING-Ökomom James Knightley zeigte sich von den Daten negativ überrascht. Auch unter Berücksichtigung der Aufwärtsrevision um 38.000 Stellen in den Vormonaten habe der Stellenaufbau seine Erwartungen für November enttäuscht. Außerdem widerspreche der Bericht "allen anderen Daten zum Arbeitsmarkt, die wir gesehen habe - niedrigere Erstanträge, höhere ISM-Beschäftigungskomponente und sogar ein aufgehelltes Verbrauchervertrauen". Vor diesem Hintergrund äußerte er die Hoffnung, dass es sich nur um eine "Verzerrung" in der ohnehin volatilen Datenreihe handele. Nach Aussage von Mike Chang, Analyst von Credit Suisse, belegt der jüngste Arbeitsmarktbericht die noch immer schwache Wirtschaftserholung in den USA. Damit stehe eine Verringerung des Treasury-Kaufprogramms der US-Notenbank "wohl nicht mehr zur Debatte". Im Gegenteil, es gebe nun die Wahrscheinlichkeit, dass das Kaufvolumen aufgestockt werde. Zudem ist der Auftragseingang der US-Industrie im Oktober das erste Mal in vier Monaten gesunken, wobei der Zuwachs im September nach oben revidiert wurde. Wie das Handelsministerium mitteilte, fielen die Neuaufträge verglichen mit dem Vormonat um 0,9%. Zu den Verlierern im DJIA gehören die Bankenwerte, die am Vortag kräftig zugelegt hatten. So verlieren J.P. Morgan 1,2% auf 38,84 USD und Bank of America reduzieren sich um 0,6% auf 11,61 USD. Im Energiesektor zeichnet sich eine milliardenschwere Übernahme ab. Der Kohlekonzern Walter Energy übernimmt den kanadischen Wettbewerber Western Coal für 3,3 Mrd USD. Walter Energy begleicht 70% des Kaufpreises mit einer Barkomponente von 11,50 CAD für jede Aktie der Western Coal. Die restlichen 30% würden mit 0,114 eigenen Aktien bezahlt. Ein Abschluss der Transaktion ist für das zweite Quartal geplant. Western Coal ist im Zuge der steigenden Rohstoffpreise stark gewachsen. Vergangenen Monat hatte das Unternehmen wissen lassen, im zweiten Quartal seines Geschäftsjahres eine Rekordproduktion erzielt zu haben. Die Aktie von Walter Energy erholt sich von anfänglichen Verlusten und gewinnt 1,3% auf 106,99 USD, während Western Coal um 11,3% auf 11,41 USD zulegen. DJG/DJN/ros Copyright (c) 2010 Dow Jones&Company, Inc. | ||
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