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NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen haben nach den Gewinnen seit Wochenanfang am Mittwoch Einbußen hinnehmen müssen. Belastung kam vom Anleihemarkt, wo die Zinsen nach dem jüngsten Rücksetzer wieder deutlich anzogen. Nach der deutlichen Erholung dürften die Anleger erst einmal innehalten und die weitere Nachrichtenlage abwarten, hieß es aus dem Handel.
Der Dow-Jones-Index schloss 0,3 Prozent tiefer bei 30.424 Punkte, der S&P-500 notierte 0,7 Prozent leichter. Für den Nasdaq-Composite ging es um 0,9 Prozent nach unten. Dabei gab es insgesamt 717 (Dienstag: 2.299) Kursgewinner und 2.516 (912) -verlierer. Unverändert schlossen 109 (152) Titel. Die Aufmerksamkeit richtet sich mehr und mehr auf die gerade anlaufende Berichtssaison, die in den vergangenen Tagen schon einige positive Überraschungen ergeben hat. Überschattet wurden diese jedoch von der hartnäckig hohen Inflation. Am Markt bestehen daher kaum Zweifel, dass die US-Notenbank mit ihren rigorosen Zinserhöhungen fortfahren wird. Ein Zinsschritt von 75 Basispunkten bei der nächsten Fed-Sitzung Anfang November wird derzeit mit 95 Prozent eingepreist. Die US-Wirtschaft ist indessen dem Konjunkturbericht Beige Book der Federal Reserve zufolge moderat gewachsen. Allerdings gebe es deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen und Notenbank-Distrikten. Insgesamt werden die Unternehmen pessimistischer. Die Beschäftigung erhöhte sich in den meisten Distrikten moderat. Die Sorge bei Unternehmen vor einem wirtschaftlichen Abschwung wachse. Die Preise seien weiterhin hoch, hieß es zudem. Die Baubeginne sind im September deutlicher als erwartet zurückgegangen. Der Zuwachs bei den Baugenehmigungen blieb leicht unter den Erwartungen. Starker Kundenzuwachs beflügelt Netflix Netflix-Aktien sprangen um 13,1 Prozent nach oben, nachdem der Streaminganbieter im dritten Quartal wieder mehr Kunden hinzugewonnen und dabei die eigenen Erwartungen deutlich übertroffen hat. Auch die Fluggesellschaft United Airlines (+5,0%) überzeugte mit ihren Geschäftszahlen. Positiv wurden ferner die Zahlenausweise von Procter & Gamble (+0,9%) und Travelers (+4,4%) aufgenommen. Nach einer Gewinnwarnung sackte der Kurs von Generac hingegen um 25,3 Prozent ab. Der US-Pharma- und Healthcarekonzern Abbott Laboratories hat im dritten Quartal bei sinkenden Erlösen auch weniger verdient. Der Konzern erhöhte allerdings seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr. Die Aktie büßte 6,5 Prozent ein. Nach Handelsschluss werden Geschäftszahlen von Tesla (+0,8%), IBM (-0,4%) und Alcoa (-5,3%) erwartet. Renditen und Dollar ziehen an - Gold unter Druck Am US-Anleihemarkt ging es mit den Renditen wieder deutlich nach oben. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg um 12,0 Basispunkte auf 4,13 Prozent. Marktteilnehmer verwiesen zum einen auf die schwachen Daten zu den Baubeginnen. Überdies habe die überraschend hohe Inflation in Großbritannien den Anlegern in Erinnerung gerufen, dass die Zentralbanken der großen Volkswirtschaften die Zinsen weiter erhöhen dürften, kommentierte Stephen Innes von SPI Asset Management. Im Gefolge der Marktzinsen legte der Dollar zu. Der Dollarindex stieg um 0,7 Prozent. Das Pfund geriet mit den britischen Inflationsdaten derweil zum Dollar unter Druck. Normalerweise würde die hohe Inflation für höhere Zinsen sprechen und damit das Pfund stützen, sagte Matthew Ryan, Leitender Marktstratege bei Ebury. In der aktuellen Situation nähre der Preisauftrieb jedoch eher Befürchtungen, dass die hohen Lebenshaltungskosten zu einer Krise führen und den Konsum stark dämpfen könnten. Und ING meinte, das Pfund könnte noch mehr abwerten. Denn die finanzpolitische Kehrtwende weg von einer nicht gegenfinanzierten Ausweitung der Staatsausgaben zu möglicherweise drastischen Kürzungen könnte das Land in eine noch tiefere Rezession führen. Der festere Dollar und die höheren Anleiherenditen drückten den Goldpreis. Der Preis für die Feinunze gab 1,4 Prozent nach. Die Ölpreise erholten sich dagegen von den jüngsten Verlusten, nachdem die US-Rohöllagerbestände unerwartet gesunken sind. Nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) fielen sie um 1,725 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Analysten hatten hingegen einen Anstieg um 1,7 Millionen Barrel vorhergesagt. US-Präsident Joe Biden hat indessen weitere 15 Millionen Barrel aus den strategischen Ölreserven der USA freigegeben und die Öl-Konzerne dazu aufgerufen, ihre Produktion zu erhöhen. Dies bestärkte am Markt die Ansicht, dass das Öl-Angebot weiterhin knapp ist. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/err/ (END) Dow Jones Newswires October 19, 2022 16:11 ET (20:11 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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