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NEW YORK (Dow Jones)--Nach den deutlichen Vortagesaufschlägen hat die Wall Street am Donnerstag die Gewinne konsolidiert. Zur Wochenmitte hatten positive Wirtschaftsdaten gestützt und die Rezessionsängste zumindest etwas vertrieben. Händler sprachen auch von Zurückhaltung vor dem Arbeitsmarktbericht am Freitag. Der Dow-Jones-Index verlor 0,3 Prozent auf 32.727 Punkte, der S&P-500 büßte 0,1 Prozent ein - der Nasdaq-Composite stieg dagegen um 0,4 Prozent. An der Nyse wurden 1.487 (Mittwoch: 2.258) Kursgewinner gezählt, ihnen standen 1.725 (956) Verlierer gegenüber - 135 (180) Titel schlossen unverändert.
Die zuletzt guten Wirtschaftsdaten deuteten darauf hin, dass die schwächelnde US-Wirtschaft robuster dasteht als von einigen Marktbeobachtern erwartet. Dies dürfte aber Hoffnungen dämpfen, dass die US-Notenbank ihren Zinserhöhungskurs verlangsamen könnte. Diese Sicht wurde von der Präsidentin der US-Notenbankfiliale in Cleveland, Loretta Mester, untermauert. Sie ist der Ansicht, dass die Fed die Zinsen so lange anheben müsse, bis die hohe Inflation in den USA nachzulassen beginne. "Es ist erwähnenswert, dass die Aktienmärkte aufgrund der Anzeichen für ein stärker als erwartet ausfallendes Wachstum gestiegen sind. Dies ist insofern von Bedeutung, als sie in jüngster Zeit bei Anzeichen für ein schwächeres Wachstum gestiegen waren, was bedeutete, dass die Fed wahrscheinlich die Zinserhöhungen einstellen und frühzeitig mit Zinssenkungen beginnen würde", erläuterte Investmentstratege Marshall Gittler von BDSwiss mit Blick auf die Vortagesgewinne. An dieser Sicht änderten die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten nichts, denn die Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung waren exakt wie von Ökonomen erwartet ausgefallen. Die Erstanträge gelten am Markt als eine Indikation für den mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Von größerem Interesse war allerdings die laufende Berichtssaison der Unternehmen. Conocophillips nach Zahlenausweis gemieden Conocophillips fielen um 1,6 Prozent. Der Ölkonzern hatte seinen Gewinn im zweiten Quartal mehr als verdoppelt und die Markterwartungen übertroffen. Zudem soll die für 2022 geplante Ausschüttung aufgestockt werden. Allerdings rechnet das Unternehmen mit steigenden Kosten, angesichts dieser Schlagzeilen und einem 27-prozentigemn Kursplus seit Jahresbeginn nahmen Anleger Gewinne mit. Der US-Biotechnologiekonzern Amgen (-0,1%) kauft die Biotechfirma Chemocentryx für 3,7 Milliarden US-Dollar. Die Chemocentryx-Aktie machte daraufhin einen Kurssprung um 109 Prozent. Ebay sanken um 5,2 Prozent. Der Betreiber des gleichnamigen Internet-Auktionshauses war im zweiten Quartal in die Verlustzone gerutscht. Der Kasinobetreiber MGM profitierte von der Aufhebung von Corona-Beschränkungen, die dem Spielerparadies Las Vegas wieder mehr Zulauf beschert hatte. Die Aktie rückte 3,7 Prozent vor. Lucid knickten um 9,2 Prozent ein, nachdem der Hersteller von Elektroautos seine Prognose für die Autoproduktion gesenkt hatte. Clorox büßten 4,7 Prozent ein. Der Hersteller von Reinigungsmitteln hatte einen stagnierenden Umsatz vermeldet. Besser lief es beim Konsumgüterunternehmen Edgewell Personal Care (+2,5%), das die Marktprognosen geschlagen hatte. Eli Lilly verbuchte rückläufige Umsätze und senkte zudem ihren Jahresausblick. Der Kurs der Pharma-Aktie verlor 2,6 Prozent. Nach überzeugenden Geschäftszahlen ging es für die Titel des Börsenbetreibers Intercontinental Exchange um 4,2 Prozent aufwärts. Dagegen rutschten die Papiere der Restaurantkette Shake Shack nach schwachen Geschäftszahlen unter Marktvorhersagen um 6,2 Prozent ab. Eine Kooperation mit Blackrock bescherte den Titeln der Kryptobörse Coinbase Global einen Aufschlag von 10 Prozent. Ölpreise-Baisse hält an Die Ölpreise stürzten weiter ab - US-Leichtöl der Sorte WTI war erstmals seit sechs Monaten für weniger als 90 US-Dollar pro Fass zu haben. Laut Händlern dürfte insbesondere die Benzinnachfrage in den USA ihr Hoch gesehen haben. Generell werde der Erdölmarkt unverändert von Nachfrage- und Rezessionssorgen beherrscht, hieß es im Handel. Die charttechnische Situation bleibe bärisch, der Ölmarkt sei in den Bärsenmarktmodus gewechselt. Die Bank of England teilte mit, dass die britische Wirtschaft im vierten Quartal in eine Rezession fallen werde. Diese Aussage hatte das Pfund am Devisenmarkt zwischenzeitlich arg belastet. Anschließend erholte sich die britische Währung aber wieder. Denn die Bank of England hatte wie erwartet den Leitzinssatz um 50 Basispunkte angehoben. Die Erholung des Pfund ging einher mit einer Dollarschwäche, der Dollarindex verlor 0,8 Prozent. Händler verwiesen auf die einbrechenden Erdölpreise, die den Wert der US-Exportgüter reduzierten. Damit entfalle ein wesentlicher Treiber der Dollar-Stärke der vergangenen Monate, hieß es. Am Rentenmarkt zogen die Notierungen an, die Renditen gaben nach. Die gesunkenen Ölpreise dämpften die Inflationserwartungen und damit auch die Zinsspekulationen hinsichtlich der US-Geldpolitik. Der schwache Dollar sowie die gefallenen Marktzinsen beflügelten den Goldpreis. Zudem verbieten immer mehr Staaten die Einfuhr russischen Goldes, wodurch das Angebot sinkt. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/flf (END) Dow Jones Newswires August 04, 2022 16:14 ET (20:14 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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