Beitrag gelesen: 29712 x |
||
NEW YORK (Dow Jones)--Nach den kräftigen Vortagesverlusten hat sich die Wall Street zur Wochenmitte mit einer uneinheitlichen Tendenz gezeigt. Der Markt wurde weiterhin von der Frage dominiert, in welchem Umfang die US-Notenbank die Zinsen anheben wird, um die hohe Inflation zu bekämpfen. Es schwebte zudem weiter das Damoklesschwert einer Rezession über dem Markt.
Die Blicke waren vor diesem Hintergrund auf die Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell auf dem Gipfeltreffen der führenden Zentralbanker gerichtet. Powell betonte erneut die Entschlossenheit der Fed, die Inflation auf den Zielwert zu senken. Es gebe "schmale Pfade" zu dem Ziel, dies ohne eine Rezession zu erreichen. "Aber diese Pfade sind schmaler geworden", sagte er unter Verweis auf den Ukraine-Krieg. Die Fed könne nicht garantieren, dass es zu keiner Rezession komme. Powell sagte zudem, es gebe das Risiko, das die Fed zu stark anziehe, doch der größere Fehler wäre, die Preisstabilität nicht wiederherzustellen. "Wir erwarten, dass die Märkte bestenfalls auf der Stelle treten werden, bis wir ein überzeugendes Signal erhalten, dass die Inflation ihren Höhepunkt erreicht hat. Unser Vertrauen in eine weiche Landung ist noch weiter gesunken, und auch der Markt hat sich in diese Richtung entwickelt", sagte Arun Sai, Multi-Asset-Stratege bei Pictet Asset Management. Der Dow-Jones-Index gewann 0,3 Prozent auf 31.029 Punkte. Der S&P-500 gab um 0,1 Prozent nach und der Nasdaq-Composite schloss kaum verändert. Es gab 1.045 (Dienstag: 1.020) Kursgewinner und 2.171 (2.240) -verlierer. Unverändert schlossen 106 (149) Titel. Zudem sorgten etwas schwächere Wachstumsdaten für einen leichten Dämpfer. Die dritte Lesung des BIP im ersten Quartal wies ein Minus von 1,6 Prozent auf nach zuvor 1,5 Prozent. Dollar legt mit Powell-Aussagen zu Für den Dollar ging es mit den Aussagen von Fed-Chairman Powell kräftig nach oben. Der Dollar-Index kletterte um 0,6 Prozent. Powell betonte, dass die Fed an ihrem Zinserhöhungskurs weiter festhalten wolle. Der Euro fiel im Gegenzug auf 1,0440 nach 1,0520 Dollar vor den Aussagen. Die Ölpreise gaben zwischenzeitliche kräftige Gewinne nach den offiziellen wöchentlichen US-Öllagerdaten ab und verloren bis zu 2,2 Prozent. Hier wurde vor allem auf die Benzinbestände geschaut, wo sich die geringste Nachfrage seit Ende März zeigte. Dies weckte Sorgen, dass die Nachfrage hinter den Erwartungen zurückbleiben könnte, hieß es. Die Anleihen legten nach zuletzt drei Tagen mit Abgaben zu. Die Rendite zehnjähriger Papiere reduzierte sich um 8,3 Basispunkte auf 3,09 Prozent. Die schwachen Wachstumsdaten hätten die Rezessionssorgen wieder verstärkt, hieß es. Dies habe für erhöhte Nachfrage im "sicheren Hafen" der Anleihen gesorgt. Der Goldpreis verzeichnete den dritten Handelstag in Folge Abgaben und fiel auf den tiefsten Stand seit über zwei Wochen. Marktteilnehmer verwiesen zur Begründung vor allem auf die Dollar-Stärke. Pinterest und Disney mit Personalien im Blick Das Social-Media-Unternehmen Pinterest bekommt einen neuen CEO. Ben Silbermann wechselt in die neu geschaffene Position des Executive Chairman of the Board. Sein Nachfolger, Bill Ready, kommt von der Alphabet-Tochter Google, wo er seit 2020 President of Commerce war. Im Handel verband man mit dem Wechsel an der Spitze die Hoffnung, dass das Unternehmen sich nun verstärkt auf den Bereich E-Commerce konzentrieren wird. Der Aktienkurs gewann 1,3 Prozent. Walt Disney fielen um 0,3 Prozent. Der Unterhaltungskonzern hat einstimmig beschlossen, den Vertrag von CEO Bob Chapek um drei Jahre zu verlängern. Anleger rechnen ihm an, die Gesellschaft recht unbeschadet durch die Corona-Pandemie geführt zu haben. Nach Vorlage von Viertquartalszahlen verloren Aerovironment 4,6 Prozent. Das Technologie-Unternehmen verbuchte gesunkene Umsatz- und Ergebniskennziffern und lieferte zudem einen Ausblick unter Markterwartung. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/ros (END) Dow Jones Newswires June 29, 2022 16:18 ET (20:18 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|