NEW YORK (Dow Jones) - Überraschend kauffreudige US-Bürger dürften zum Beginn der neuen Woche für eine Kurs-Rally am dortigen Aktienmarkt sorgen. Am vergangenen "Thanksgiving"-Wochenende, das als traditioneller Auftakt für den weihnachtlichen Konsumrausch gilt, haben "Joe Sixpack & Co" insgesamt 52,4 Mrd USD in die Kassen des Einzelhandels gespült. Das ist fast ein Sechstel mehr als im vergangenen Jahr - und das trotz schwächelndem Arbeitsmarkt, einer gähnend leeren Staatskasse und einem nach wie vor siechen Immobilienmarkt.

Die Aktien der Einzelhändler sind denn auch vorbörslich bereits gesucht: Best Buy steigen um 4% auf 26,64 USD, Macy's verteuern sich um 4,2% auf 30,68 USD und Amazon um 3,2% auf 188,30 USD. Die Papiere der Bekleidungskette Gap ziehen um 6% auf 18,69 USD an. Gegen 14.55 Uhr MEZ steigt der Dezember-Kontrakt auf den S&P-500 um 3% auf 1.188 Punkte. Der Future auf den Nasdaq-100 erholt sich um 2,5% auf 2.202 Zähler. Stark zulegen dürften neben den Branchen Handel und Konsum auch die Bankenaktien, nachdem ihre europäischen Pendants Kursgewinne von im Schnitt mehr als 5% verbuchen. Bank of America ziehen um 5,1% an, Goldman Sachs verteuern sich um 3,1% und Citigroup um 5,3%.

Das Interesse der Investoren richtet sich ferner auf das Gipfeltreffen der Europäischen Union und den USA in Washington. Dort trifft US-Präsident Barack Obama mit den Spitzen der Europäischen Union zusammen, um unter anderem über die globale Wirtschaftslage beraten. Für die EU nehmen Kommissionpräsident José Manuel Barroso und der EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy teil.

Der US-Telekomkonzern AT&T prüft offenbar den Verkauf großer Teile von T-Mobile USA, um doch noch die Erlaubnis zur Übernahme der US-Tochter der Deutschen Telekom zu erhalten. Für die Zustimmung der Aufsichtsbehörden könne sich der US-Konzern von bis zu 40% der Vermögenswerte von T-Mobile USA trennen, berichtete die Nachrichtenagentur "Bloomberg" bereits am Freitagabend. Aktien von AT&T sind bislang an der Nasdaq nicht gehandelt worden.

Die 39 Mrd USD schwere Übernahme ist in Gefahr, weil die Behörden den Wettbewerb im US-Mobilfunksektor in Gefahr sehen. Sprecher beider Unternehmen wollten sich laut Bericht nicht zu den Informationen äußern.

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