Alt 22.11.11, 21:51
Standard Wall Street schließt etwas leichter - Wachstumssorgen drücken
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NEW YORK (Dow Jones) - Für die Investoren an Wall Street hat es am Dienstag wenig Gründe gegeben, sich stärker zu engagieren. Bei niedrigem Volumen zeigten sich die Aktienkurse im Minus. Der Dow-Jones-Index ging mit einem Minus von 0,4% bzw 54 Punkten bei 11.493 aus dem Handel. Der S&P-500-Index verlor 0,4% oder 5 Stellen auf 1.188. Der technologielastige Nasdaq-Composite-Index gab um 0,1% oder 2 Punkte auf 2.521 nach. Das Umsatzvolumen betrug 0,88 (0,93) Mrd Aktien. Auf 1.149 (466) Kursgewinner kamen 1.890 (2.606) -verlierer. Unverändert schlossen 90 (60) Titel.

Die Schuldenkrise in der Eurozone, ein schwaches US-BIP, die am Montag gescheiterte Suche nach einem Haushaltskompromiss in den USA sowie düstere Prognosen der Federal Reserve - das waren die belastenden Faktoren. Während sich in der Peripherie der Eurozone keine nachhaltige Entspannung andeutete, belastete nun zusätzlich der politische Stillstand in den USA das Sentiment der Investoren. Das Scheitern der US-Sparkommission am Vortag hat die Handlungsunfähigkeit von Demokraten und Republikanern unterstrichen.

Im Sommer hatte bereits das "Drama" um die Anhebung der Schuldengrenze die internationalen Finanzmärkte unter Druck gebracht und die Abstufung der US-Bonität durch Standard & Poor's zur Folge gehabt. Nun könnte Ungemach durch Fitch drohen. Die Ratingagentur wird bis zum Monatsende ihre Überprüfung der US-Bonität abschließen.

Überdies ist das US-Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal schwächer gewachsen als zunächst berichtet. Es erhöhte sich um annualisiert 2,0%, während von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte mit einem Anstieg von annualisiert 2,3% gerechnet hatten. Hinzu kamen noch Aussagen der US-Währungshüter um Fed-Chairman Ben Bernanke bei ihren Beratungen am 1. und 2. November. Sie zeigten sich besorgt über die wirtschaftliche Erholung. Bei einer Zuspitzung der europäischen Schuldenkrise könnten die Auswirkungen auf die USA übergreifen, doch auch ohne eine solche Belastung dürfte das Wachstum in den kommenden Quartalen moderat blieben.

Etwas Entlastung kam von seiten des IWF, der am Dienstag ein neues Instrument zur Eindämmung von Finanzkrisen vorgestellt hat. Das Kreditprogramm richtet sich an Staaten, deren Volkswirtschaften eigentlich über "relativ starke" Zahlen verfügen, bei Turbulenzen an den Finanzmärkten aber in den Krisenstrudel gerissen zu werden drohen. Betroffene Länder können sich demnach beim IWF kurzfristig bis zu fünf Mal mehr frisches Geld leihen, als ihnen nach ihrer Einlagequote beim Währungsfonds eigentlich zustünde.

Finanz- und Industriewerte gehörten zu den größten Verlierern im Dow. Bank of America verloren 2,2%, Boeing 1,9% und United Technologies 1,4%. Bei Hewlett-Packard (HP) lastete ein enttäuschender Ausblick, doch konnte die Aktie stärkere Verluste aus dem Frühhandel reduzieren. Für die Titel ging es um 0,8% auf 26,65 USD nach unten. Trotz eines Umsatz- und Gewinnrückgangs hat HP die Markterwartungen übertroffen. Das Unternehmen verdiente im Quartal auf bereinigter Basis 1,17 USD je Aktie bei einem Umsatz von 32,1 Mrd USD. Analysten hatten den Umsatz auf 32,05 Mrd USD und das bereinigte Ergebnis je Aktie auf 1,13 USD geschätzt.

Für das laufende Geschäftsquartal stellte HP ein bereinigtes Ergebnis je Aktie von 0,83 bis 0,86 USD in Aussicht. Analysten hatten aber bisher mit 1,11 USD gerechnet. Für das 2012 endende Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen ein bereinigtes Ergebnis je Aktie von 4,00 USD; die Konsensschätzung der Analysten lag bisher bei 4,53 USD.

Ein Analyst bezeichnete den Ausblick des Unternehmens als "erwartungsgemäß konservativ". Nach dem Wechsel an der Unternehmensspitze vor zwei Monaten sei zu erwarten gewesen, dass der Konzern seine Ziele zurücknehme. Im September hatte Meg Whitman das Amt des CEO von Leo Apotheker übernommen, der nach einem ziemlich turbulenten Jahr zurückgetreten war.

Netflix gerieten mit Aussagen unter Druck, wonach das Unternehmen eine Kapitalerhöhung von 400 Mio EUR vornehmen muss. Die Aktie verlor 5,4% auf 70,45 USD. Dagegen haussierten Brocade Communications mit 13% auf 5,07 USD. In seinem vierten Geschäftsquartal hat das Unternehmen bei Ergebnis und Umsatz die Erwartungen übertroffen.

DJG/DJN/raz

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