Alt 22.11.11, 14:28
Standard Wall Street dürfte weiter unter Druck bleiben
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NEW YORK (Dow Jones) - Zur Eröffnung am Dienstag zeichnet sich an Wall Street eine Fortsetzung der Verluste vom Wochenbeginn ab. Die Schuldenkrisen in der Eurozone sowie in den USA sowie eine stärker als erwartet ausgefallene Revision des US-Wachstums für das dritte Quartal machen eine Erholung zunächst unwahrscheinlich. Während sich in der Peripherie der Eurozone keine nachhaltige Entspannung andeutet, belastet nun der politische Stillstand in den USA zunehmend das Sentiment der Investoren.

Bis um 14.52 Uhr MEZ verliert der S&P-Future 0,5% auf 1.185 Punkte, für den Nasdaq-Future geht es um 0,7% auf 2.198 Punkte nach unten.

Das Scheitern der sich aus Demokraten und Republikanern zusammensetzenden Sparkommission, die Einsparungen über die kommenden zehn Jahre in Höhe von 1,2 Bill USD ausfindig machen sollte, hat die Handlungsunfähigkeit von Demokraten und Republikanern unterstrichen. Im Sommer belastete bereits das "Drama" um die Anhebung der Schuldengrenze die internationalen Finanzmärkte und hatte die Herunterstufung der Bonität der USA durch die Ratingagentur Standard & Poor's zur Folge.

Nun könnte Ungemach durch Fitch drohen. Die Ratingagentur wird bis zum Monatsende ihre Überprüfung der US-Bonität abschließen. Dabei hat Fitch bereits erklärt, dass ein Scheitern der Sparkommission vermutlich eine Absenkung des Ausblicks für US-Schulden auf "negativ" zur Folge haben würde. Als belastend dürfte sich auch eine stärker als erwartet ausgefallene Revision des US-Wachstums auswirken.

Dieses ist im dritten Quartal schwächer gewachsen als zunächst berichtet. Wie das Handelsministerium im Rahmen einer ersten Datenrevision berichtete, erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um annualisiert 2,0% gegenüber dem Vorquartal. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Anstieg des BIP von annualisiert 2,3% gerechnet.

Mit Blick auf Einzelwerte dürfte ein enttäuschender Ausblick die Aktien von Hewlett-Packard (H-P) nachgeben lassen. Vorbörslich verlieren die Titel fast 2%. Trotz eines Umsatz- und Gewinnrückgangs hat das Unternehmen die Markterwartungen übertroffen. H-P verdiente im Quartal auf bereinigter Basis 1,17 USD je Aktie bei einem Umsatz von 32,1 Mrd USD. Analysten hatten den Umsatz auf 32,05 Mrd USD und das bereinigte Ergebnis je Aktie auf 1,13 USD geschätzt.

Für das laufende Geschäftsquartal stellte H-P ein bereinigtes Ergebnis je Aktie von 0,83 bis 0,86 USD in Aussicht. Analysten hatten aber bisher mit 1,11 USD gerechnet. Für das 2012 endende Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen ein bereinigtes Ergebnis je Aktie von 4,00 USD; die Konsensschätzung der Analysten lag bisher bei 4,53 USD.

Ein Analyst bezeichnete den Ausblick des Unternehmens als "erwartungsgemäß konservativ". Nach dem Wechsel an der Unternehmensspitze vor zwei Monaten sei zu erwarten gewesen, dass der Konzern seine Ziele zurücknehme. Im September hatte Meg Whitman das Amt des CEO von Leo Apotheker übernommen, der nach einem ziemlich turbulenten Jahr zurückgetreten war.

Der Dow-Jones-Index ging am Montag mit einem Minus von 2,1% bzw 249 Punkten bei 11.547 aus dem Handel. Der S&P-500-Index verlor 1,9% oder 23 Punkte auf 1.193. Der technologielastige Nasdaq-Composite-Index gab um 1,9% oder 49 Punkte auf 2.523 nach.

DJG/DJN/mpt/ros

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