Alt 06.08.12, 13:01
Standard Börsen ziehen schon wieder an
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FRANKFURT--Nach leichten Gewinnmitnahmen am Morgen nehmen Europas Börsen am Montagmittag schon wieder Fahrt auf. Die Hoffnung der Anleger auf baldige Interventionen der Zentralbanken unterstützt die Notierungen weiter. Der Euro-Stoxx-50 steigt 0,5 Prozent auf 2.385 Punkte, der DAX gewinnt 0,6 Prozent auf 6.909 Stellen. Charttechniker schließen einen baldigen Test der 7.000er-Marke nicht mehr aus

Die besseren US-Arbeitsmarktdaten am Freitag haben die Wachstumssorgen etwas besänftigt. Zugleich waren die Daten aber nicht gut genug, um die Hoffnung auf eine neue Runde quantitativer Lockerung zu mindern. Zahlreiche Analysten glauben, dass die US-Notenbank Anfang September die Geldpumpe wieder anschmeißen wird. Ein Teil dieser zusätzlichen Liquidität dürfte auch an den Börsen ankommen.

Positiv wird am Kapitalmarkt gewertet, dass sich der Internationale Währungsfonds zufrieden mit den Verhandlungsergebnissen der internationalen Gläubiger mit Griechenland zeigt. "Wir haben gute Fortschritte erzielt", sagte IWF-Vertreter Poul Thomsen nach Gesprächen der Troika mit dem griechischen Finanzminister Yannis Stournaras und Arbeitsminister Giannis Vroutsis.

Die zugesagten Einsparungen in Höhe von 11,5 Milliarden Euro sind Voraussetzung für die Freigabe einer weiteren Hilfstranche von 31,5 Milliarden Euro im September.

Ein Bailout Spaniens könnte Börsen sogar stützen

"Die Aufmerksamkeit der Märkte wird weiter auf Spanien liegen als möglicher Auslöser für Anleihenkäufe durch die EZB", sagt Slavena Nazarova von der Credit Agricole. Der spanische Premierminister Rajoy zögert noch, Hilfen für sein Land zu beantragen. Zuletzt hat die Regierung in Madrid einen Hilfsantrag beim EFSF aber nicht mehr kategorisch ausgeschlossen. Ein solcher Antrag wäre Voraussetzung für ein Eingreifen der EZB.

Die Credit Agricole hält es für wahrscheinlich, dass Spanien und möglicherweise auch Italien in den kommenden Wochen in Brüssel um Hilfe ersuchen werden. Sollte dies zu massiven Interventionen der EZB an den Kapitalmärkten führen, könnte das durchaus positiv für den Euro sein. Dieser ist in den vergangenen Tagen von Ständen um 1,20 US-Dollar wieder in den Bereich von 1,24 Dollar gestiegen. Bis zum Mittag fällt die Einheitswährung leicht zurück auf 1,2360 Dollar.

Entscheidend für die Märkte wird aber sein, ob die Renditen der Peripherieanleihen weiter fallen werden. Zu Wochenbeginn geht es für die Rendite spanischer Benchmarkanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren um weitere neun Basispunkte auf 6,67 Prozent nach unten. Vor der verbalen Intervention von EZB-Präsident Mario Draghi stand die spanische Rendite noch bei rund 7,80 Prozent - weithin als ein für das Land auf Dauer untragbares Niveau erachtet.

Die Nachrichtenlage zu Wochenbeginn ist dünn. Wichtige Konjunkturdaten stehen nicht zur Veröffentlichung an. Die Allianz-Aktie steigt nach einer Hochstufung auf "Overweight" durch die Analysten von J.P. Morgan im frühen Geschäft um 1,8 Prozent auf 84,52 Euro. Deutsche-Telekom-Titel verlieren 1 Prozent auf 9,26 Euro. Anleger fassen wieder etwas Mut und schichten aus der defensiven Aktie um. Europaweit geht es für den Sektor 0,2 Prozent nach unten.

Im TecDAX verlieren die Papiere von United Internet 2,1 Prozent auf 14,69 Euro, nachdem die Tochter Sedo Wertberichtigungen verkündet hat. Analysten sehen aber nur geringfügige Auswirkungen auf die Mutter.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

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