Alt 26.07.12, 20:33
Standard Draghi macht müde Märkte munter
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An Europas Börsen ist es am Donnerstag kräftig aufwärts gegangen. Kämpferische Worte von EZB-Präsident Mario Draghi und gute US-Konjunkturdaten rissen die Aktienmärkte aus ihrer anfänglichen Schwäche. Draghi hatte den Euro als "unumkehrbar" bezeichnete und bekräftigt, dass die EZB zum Schutz der Währung alles Erforderliche tun werde.

Die US-Konjunkturdaten fielen daher auf fruchtbaren Boden. Die Auftragseingänge langlebiger US-Wirtschaftsgüter übertrafen die Erwartungen deutlich und die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe zeichneten eine verbesserte Lage am US-Arbeitsmarkt. Der Euro-Stoxx-50 schoss um 4,3 Prozent auf 2.251 Punkten nach oben. Hier sorgten die hohe Gewichtung von Finanzwerten, die von den Aussagen des EZB-Präsidenten befeuert wurden, für Schub. DAX legte um 2,8 Prozent auf 6.583 Punkte zu.

Auch der Euro kam ins Laufen. Hatte die Gemeinschaftswährung vormittags noch unter 1,2130 Dollar gelegen, so notierte sie am frühen Abend mit 1,2282 Dollar. Damit trat die schwierige Lage Griechenlands in den Hintergrund: Die Citigroup hält einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone in den kommenden 18 Monaten nun zu 90 Prozent für wahrscheinlich

Eingetrübte Konjunktur hinterlässt Spuren

Zahlreiche große Unternehmen legten ihre Quartalszahlen. Dabei zeichnete sich ein klares Bild ab. Während von der Konjunkturentwicklung abhängige Konzerne wie Siemens, MAN, Alcatel und Royal Dutch Shell enttäuschten, erlaubten sich mit Unilever, France Telecom und Sanofi weniger konjunktursensible Unternehmen keine Ausrutscher.

Bei Siemens waren die Auftragseingänge in den Monaten April bis Juni mit 17,8 Milliarden Euro um mehr als zwei Milliarden Euro unter der Konsensprognose von Analysten geblieben. Die Aktie büßte 1,2 Prozent ein. Deutsche Börse stiegen dagegen um 2,6 Prozent auf 41,06 Euro, obwohl die Geschäftszahlen nur den Erwartungen entsprachen und die Prognose für das Gesamtjahr wackelt. In beiden Fällen verhinderte wohl die mäßige Entwicklung der Kurse in den vergangenen Monaten Schlimmeres.

Papiere von BASF machten anfängliche Verluste wett und stiegen um 2,9 Prozent. Europas größter Chemiekonzern blieb beim Gewinn etwas hinter den Prognosen zurück und erwartet keine Belebung der Chemienachfrage im zweiten Halbjahr. Die Aktie von VW schloss praktisch unverändert. Die Zahlen der Wolfsburger waren zwar gut ausgefallen, doch Gerhard Wolf von der Landesbank Baden-Württemberg prognostizierte sinkende Preise für Pkw in den nächsten Monaten. MAN brachen nach einer Gewinnwarnung sogar um 5,7 Prozent ein.

France Telekom und Unilever gefragt

Die Anteilsscheine von France Telecom zogen um 6,4 Prozent an. Der Konzern hatte trotz eines schwierigen Quartals an den Zielen für das Gesamtjahr festgehalten. Die Aktien von Alcatel brachen indes um 6,1 Prozent ein, nachdem sich der Telekomausrüster von den bisherigen Zielen für 2012 verabschiedet hatte. Unilever gewannen nach deutlichem Umsatzwachstum im zweiten Quartal 5,6 Prozent hinzu.

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July 26, 2012 12:51 ET (16:51 GMT)

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