Alt 15.07.10, 12:30
Standard XETRA-MITTAG/Etwas fester - Nachfrage für Spanien-Anleihe stützt
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt notiert nach kleineren Abschlägen im Verlauf am Donnerstagmittag etwas fester. Positiv wurde am Kapitalmarkt aufgenommen, dass die Nachfrage nach der Emission einer spanischen Anleihe mit einer Laufzeit von 15 Jahren gut war. Die Nachfrage hat das Angebot um das 2,57fache überstiegen. Der jüngste positive Trend, dass die Staatstitel der Eurozone-Peripherie in ausreichendem Umfang gezeichnet werden, setze sich fort. Das wiederum sorge für ein wenig Erleichterung an den Finanzmärkten und eine leicht zunehmende Risikoneigung. Der DAX gewinnt um 12.55 Uhr MESZ 0,4% oder 24 Punkte auf 6.233.

Die Senkung der Wachstumsprognosen durch die Federal Reserve am Vorabend hatte zunächst die Stimmung getrübt. Die US-Notenbank habe zusätzliche Maßnahmen nicht ausgeschlossen, um die Wirtschaft zu stützen. Damit gebe es eine klare Verschiebung der Tonlage weg von einer möglichen Erhöhung der Leitzinsen hin zu weiteren expansiven Maßnahmen. Das spreche nicht für eine nachhaltige Erholung in den USA, heißt es. Daneben hat sich das Wachstum in China im zweiten Quartal merklich abgekühlt. Das sei aber per se nicht Besorgnis erregend, heißt es im Handel. Letztlich gehe es der chinesischen Regierung ja um eine kontrollierte Abkühlung der Wirtschaft.

Aus den USA stehen am Nachmittag eine Reihe von Konjunkturdaten auf der Agenda, die dem Aktienmarkt neben der Berichtssaison noch Impulse liefern dürften. Die Erzeugerpreise werden in der Kernrate mit einem kleinen Plus von 0,1% erwartet. Zudem gibt es vom Arbeitsmarkt die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die mit einem leichten Rückgang von 9.000 Anträgen erwartet werden. Eine negative Überraschung dürfte zu Gewinnmitnahmen am Aktienmarkt führen, vermuten Händler. Zudem stehen noch der Empire-State-Manufacturing-Index, die Industrieproduktion wie auch der Philadelphia-Fed-Index auf der Agenda.

Den Gewinner stellt am Mittag die Aktie von BMW, die um 2,2% auf 42,44 EUR zulegt. Die Erhöhung der Prognosen und auch Berichte über eine gute Entwicklung in China und Indien tragen die Aktie weiter, heißt es im Handel. "Mit der Erhöhung der Prognosen mussten etliche Investoren ihre Untergewichtung in eine zumindest neutrale oder gar Übergewichtung ändern", sagt der Händler.

Auffallend ist seit Tagen, dass die Aktie der Deutschen Telekom gegenüber dem Gesamtmarkt zulegt. Während sich der DAX vom Tief am 25. Mai um 9,7% erholt habe, sei die T-Aktie um 16% gestiegen. "Operativ läuft es bei der Telekom einfach besser. Man setzt nun darauf, dass sich die Aktie mit einem Kaufsignal nach dem Sprung über 10 EUR darüber festsetzen kann", sagt ein anderer Broker. Die Commerzbank argumentiert, dass Deutsche Telekom sich wegen ihrer relativen Stärke zum Sektor für Tausch-Operationen anbiete und sich langfristig über dem Jahreshoch von 10,60 EUR vom 4. Januar etablieren könne. Die T-Aktie gewinnt 2% auf 10,28 EUR.

"Der Startschuss von Wall Street für die Finanzwerte scheint halbwegs gelungen zu sein", lautet die erste Einschätzung eines Brokers zu den Quartalszahlen von J.P. Morgan. Mit einem laut Händler Gewinn je Aktie von 0,87 USD ohne Sondereinflüsse sei der Analystenkonsens um 7 US-Cent übertroffen worden. "Das sorgt sicher nicht für Euphorie, ist aber auch keine Hiobsbotschaft", meint ein anderer Händler. Für die Deutsche Bank liefern die Zahlen keinen Impuls, die Aktie notiert 0,3% leichter bei 50,27 EUR.

Conergy aus dem TecDAX legen um 8% auf 0,80 EUR zu. Die Aktie profitiert von einem Bericht im "Handelsblatt", wonach der Finanzinvestor York Capital im großen Umfang Kredite erwerben möchte, die Banken dem Solarunternehmen gewährt haben. Dennoch haben Marktteilnehmer Zweifel an der Nachhaltigkeit der sich abzeichnenden Aufschläge. Was fehle, seien harte Fakten. Das Unternehmen bleibe ein Restrukturierungsfall. Die Aktie des Börsenneulings Ströer legt an ihrem ersten Handelstag um 0,2% gegenüber dem Emissionspreis zu auf 20,20 EUR.

DJG/thl/mod/ros

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