Alt 08.07.10, 17:10
Standard XETRA-SCHLUSS/Weiter auf Erholungskurs - Banken überwiegend fest
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FRANKFURT (Dow Jones) - Am deutschen Aktienmarkt lagen die Kurse am Donnerstag weiter auf Erholungskurs. Der DAX stieg um 0,7% oder 42,80 auf 6.035,66 Punkte. Händler verwiesen auf gute Daten vom US-Arbeitsmarkt, dort sind die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in der vergangenen Woche um 21.000 zurückgegangen. "Allerdings konzentriert sich alles auf die Finanztitel", so ein Händler.

Besonders bei den Banken hätten die Anleger ihre "massive" Untergewichtung Richtung neutral hochgefahren und mit terminmarktorientierten Käufen Positionen auf fallende Kurse aufgelöst. "Der Aufschwung am Gesamtmarkt setzt sich aber nur fort, wenn die Rotation nun andere Branchen erfasst", so ein Marktteilnehmer. Auf Widerstände treffe der DAX bei 6.080 und 6.160 Punkten, eine erste Unterstützung liege nun im Bereich der 6.000er Marke.

Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 108,9 (Vortag: 117,7 ) Mio Aktien im Wert von rund 3,02 (Vortag: 3,10) Mrd EUR.

Thema Nummer eins waren die bevorstehenden "Stresstests" für die Banken. Zwar mahnen einige Beobachter an, dass die verwendeten Szenarien nicht schwierig genug seien, doch scheint das die Anleger derzeit nicht zu stören. Die deutschen Banken werden nach Meinung von Merck Finck & Co den Stresstest bestehen. Kurzfristige Kapitalerhöhungen seien sehr unwahrscheinlich, sagen die Analysten.

Sie verweisen auf Presseberichte über so genannte "Haircuts", also die Herabstufung auf einen geringeren Wert von griechischen, spanischen und französischen Staatsanleihen. Diese würden zwar die Kernkapitalquoten der Deutschen Bank, der Commerzbank und der Postbank beeinträchtigen, doch dürfte die Minderung jeweils 0,1 Prozentpunkte nicht überschreiten. So gewannen Deutsche Bank 3,3% auf 49,01 EUR und Commerzbank 1,3% auf 6,29 EUR. Die im MDAX gelisteten Aareal Bank legten 1,6% zu auf 14,50 EUR.

Lediglich Postbank gaben nach, und zwar um 1,1% auf 24,42 EUR. Laut Credit Suisse braucht die Bank bis zu 1,35 Mrd EUR frisches Kapital, um eine Tier-1-Ratio von 6% zu erfüllen. "Der Kursverlust macht trotzdem wenig Sinn", so ein Händler. "Da stockt notfalls die Deutsche Bank ihren Anteil auf", ergänzt er.

Außerhalb der Banken gewannen Lufthansa 2,6% auf 11,96 EUR, ThyssenKrupp 2,1% auf 21,39 EUR und Siemens, nach einer Kaufempfehlung der Commerzbank, 1,4% auf 73,96 EUR.

Auf der anderen Seite fielen BMW um 2,1% auf 38,91 EUR und Daimler um 0,9% auf 41,58 EUR. Nomura hat die Aktie von Daimler auf "Reduce" nach "Neutral" gesenkt und BMW auf "Neutral" nach zuvor "Kaufen".

Schwächster Wert im DAX waren Henkel, die Aktie des Konsumgüterherstellers verlor 2,5% auf 38,40 EUR. Der Titel sieht nach Aussage der Analysten der Credit Suisse teuer aus. Während es im Jahr 2009 für die Rohstoffkosten noch positive Einflüsse gegeben habe, werde hier derzeit "Gegenwind" verzeichnet. Die Analysten erwarten nur ein recht bescheidenes Wachstum und aufgrund des sich verstärkenden Wettbewerbs dürften sich auch die Margen eher schwach entwickeln.

In der zweiten Reihe gewannen TUI 5,3% auf 7,99 EUR und Hamburger Hafen 2,1% auf 28,39 EUR. Vor Börsenstart hat der dänische Wettbewerber von TUI, Moller-Maersk, den Ausblick wegen der günstigeren Perspektiven für die Container-Schifffahrt angehoben. Im Fahrwasser legten auch Hamburger Hafen zu.

Die vorläufigen Zahlen von Fielmann sind nach Einschätzung eines Analysten etwas unter den Erwartungen ausgefallen. Beim Umsatz habe er mit 491 Mio EUR gerechnet, beim Ergebnis vor Steuern mit 80 Mio EUR. Das sei nicht ganz erreicht worden, dürfte aber im weiteren Jahresverlauf aufzuholen sein. Die Zahlen seien sicherlich kein Grund in Euphorie auszubrechen, zugleich ändere sich nichts daran, dass sich das Unternehmen auf einem guten Weg befinde. Die Aktie verlor 0,3% auf 62,43 EUR.

-Von Herbert Rude, Dow Jones Newswires, +49(0)69-29725217, herbert.rude@dowjones.com

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