Alt 08.07.10, 12:49
Standard XETRA-MITTAG/DAX kann sich über 6.000 Punkten behaupten
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt kann die zum Handelsstart gesehenen Gewinne bis zum Mittag behaupten. Im Handel wird von einem ruhigen abwartenden Geschäft berichtet. Positiv wird Teilnehmern zufolge gewertet, dass sich der DAX oberhalb der psychologischen Marke von 6.000 Punkten behauptet. Der Index legt bis 12.40 Uhr MESZ um 0,5% oder 27 Punkte auf 6.020 zu. Insbesondere die bessere Stimmung im europäischen Bankensektor stütze, heißt es im Handel.

Positiv äußern sich Teilnehmer zum Stresstes. Zwar mahnen einige Beobachter an, dass die verwendeten Szenarien nicht schwierig genug seien, doch scheint das die Anleger derzeit jedoch nicht zu stören. Die deutschen Banken werden nach Meinung von Merck Finck & Co den Stresstest bestehen. Kurzfristige Kapitalerhöhungen seien sehr unwahrscheinlich, sagen die Analysten.

Sie verweisen auf Presseberichte über so genannte "Haircuts", also die Herabstufung auf einen geringeren Wert von griechischen, spanischen und französischen Staatsanleihen. Diese würden zwar die Kernkapitalquoten der Deutschen Bank, der Commerzbank und der Postbank beeinträchtigen, doch dürfte die Minderung jeweils 0,1 Prozentpunkte nicht überschreiten.

Nachrichtlich ist die Lage sommerlochtypisch ausgesprochen dünn. Höhepunkt auf der Agenda der Konjunkturdaten dürfte die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) sein. Die Notenbank dürfte ihren geldpolitischen Kurs bestätigen. Spannung dürfte lediglich bei den erwarteten Aussagen von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet zur Fälligkeit des ersten Jahrestenders und der Lage am Geldmarkt aufkommen.

Zu den Gewinnern gehören, wie schon am Vortag, erneut die Bankenwerte. So legen Deutsche Bank um 2,2% auf 48,60 EUR zu, die im MDAX gelisteten Aareal Bank wie die Postbank legen jeweils um 0,5% zu. Die Commerzbank notiert kaum verändert bei 6,22 EUR. Infineon profitieren davon, dass in den USA das Kursbarometer der Halbleiterindustrie um 5,1% sehr kräftig zulegte. Die Aktie gewinnt 1,8% auf 5,03 EUR.

Die Automobilwerte werden von negativen Analystenkommentaren belastet. So hat Nomura die Aktie von Daimler auf "Reduce" nach "Neutral" gesenkt, der Titel verliert 0,9% auf 41,58 EUR. BMW wurden auf "Neutral" nach zuvor "Kaufen" heruntergenommen, der Wert gibt um 1,4% auf 39,16 EUR nach. Die vorgelegten Absatzzahlen für Juni konnten der Aktie keinen Impuls verleihen.

Schwächster Wert im DAX sind Henkel, die Aktie des Konsumgüterherstellers verliert 2,6% auf 38,35 EUR. Der Titel sieht nach Aussage der Analysten der Credit Suisse zu teuer aus und die Erwartungen seien sehr hoch. Während es im Jahr 2009 für die Rohstoffkosten noch positive Einflüsse gegeben habe, so werde hier derzeit "Gegenwind" verzeichnet. Die Analysten erwarten nur ein recht bescheidenes Wachstum und aufgrund des sich verstärkenden Wettbewerbs dürften sich auch die Margen eher schwach entwickeln.

Vor Börsenstart hat der dänische Wettbewerber von TUI, Moller-Maersk, den Ausblick angehoben. Die im MDAX gelistete TUI-Aktie, das Unternehmen hatte bereits vor Tagen den Ausblick für die Containersparte angehoben, steigt im Sog des Wettbewerbers um 3,4% auf 7,86 EUR an. Im Fahrwasser legen Hamburger Hafen um 2,4% auf 28,47 EUR zu.

Die vorläufigen Zahlen von Fielmann sind nach Einschätzung eines Analysten etwas unter den Erwartungen ausgefallen. Beim Umsatz habe er mit 491 Mio EUR gerechnet, beim Ergebnis vor Steuern mit 80 Mio EUR. Das sei nicht ganz erreicht worden, dürfte aber im weiteren Jahresverlauf aufzuholen sein. Die Zahlen seien sicherlich kein Grund in Euphorie auszubrechen, zugleich ändere sich nichts daran, dass sich das Unternehmen auf einem guten Weg befinde. Die Aktie verliert 1,8% auf 61,33 EUR.

DJG/thl/mpt/raz

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