Alt 23.04.13, 13:04
Standard Schwacher PMI drückt chinesische Börsen ins Minus
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In China mehren sich die Anzeichen für ein Schwächeln der Konjunktur. Nachdem im ersten Quartal bereits das BIP-Wachstum rückläufig war, geht es nun auch beim von HSBC ermittelten vorläufige Einkaufsmanagerindex (PMI) bergab. Der Index sank in erster Lesung im April auf 50,5 Punkte nach 51,6 Punkten im März und blieb damit nur noch knapp im expansiven Bereich. Belastet von den schwachen Konjunkturdaten ging es an den chinesischen Börsen steil bergab: Der Shanghai-Composite fiel um 2,6 Prozent und der Hang-Seng-Index in Hongkong gab 1,1 Prozent ab. Insbesondere die Rohstoffwerte standen unter Abgabedruck.

"Exportaufträge haben nach einer Erholung im März wieder abgenommen. Die weltweite Nachfrage nach chinesischen Exporten bleibt schwach", sagte HSBC-Ökonom Qu Hongbin. "Die insgesamt schwache Nachfrage hat nun auch begonnen die Beschäftigung im Produktionssektor zu belasten", fügte er hinzu. Die chinesische Regierung dürfte in den kommenden Monaten nun mit Konjunkturprogrammen versuchen die wirtschaftliche Erholung aufrechtzuerhalten, so Hongbin.

Belastet von der schwachen Daten ging es besonders für die chinesischen Finanzwerte bergab: Die Aktien von Bank of China, China CITIC Bank und Bank of Communications gaben bis zu 3,9 Prozent ab. Unter Abgabedruck standen zudem Bauwerte. Die Papiere von Anhui Conch Cement büßten 6 Prozent ein, nachdem das Unternehmen mit seinen Zahlen für das erste Quartal enttäuscht hatte.

Am Devisenmarkt sorgte die schwächelnde chinesische Wirtschaft für einen festeren Yen. Er profitierte von seinem Ruf als sicherer Hafen, hieß es am Markt. Der Dollar lag bei 98,72 Yen nach 99,23 Yen im späten US-Handel am Montag. Damit ist der Greenback in den vergangenen beiden Wochen bereits zum zweiten Mal am Sprung über die 100-Yen-Marke gescheitert.

In Japan drückte die festere Heimatwährung auf die Stimmung und sorgte beim Nikkei-Index nach der Rally vom Vortag für ein Minus von 0,3 Prozent auf 13.530 Punkte. Nach den Kursgewinnen zum Wochenstart standen besonders Immobilienwerte und die Aktien exportorientierter Unternehmen unter Abgabedruck. Die Papiere von Mitsubishi Estate und Mitsui Fudosan gaben 2,8 bzw. 3,8 Prozent nach. Beim Reifenhersteller Bridgestone ging es zwei Prozent nach unten. Hier belasteten zusätzlich Meldungen, Wettbewerber Toyo Tire & Rubber würde seine Produktionskapazität in den USA um 30 Prozent erhöhen. Auch unter Verkaufsdruck standen die Finanzwerte. Die Aktien von Mitsubishi UFJ Financial verloren 1,5 Prozent, nachdem UBS die Papiere auf "Sell" von "Neutral" runtergestuft hatte. Im Fahrwasser gaben die Aktien von Mizuho Financial 1,8 Prozent ab.

Belastet von der schwächelnden chinesischen Konjunktur standen auch in Australien die Aktien von Minenbetreibern unter Druck: Die Papiere von Rio Tinto, BHP Billiton und Fortescue Metals sanken um bis zu 2,1 Prozent. Insgesamt ging es in Sydney gestützt von Hoffnungen auf sinkende Zinsen aber bergauf. Der S&P/ASX 200 zog um 1 Prozent an und erreichte damit den höchsten Stand seit fünf Wochen. Anleger investierten stärker in riskantere Anlagen und zogen ihr Geld aus dem Anleihenmarkt ab.

Besonders gefragt waren Aktien von Woodside Petroleum. Sie stiegen um 9,7 Prozent, nachdem der Konzern eine Sonderausschüttung bekannt gegeben hatte. Im Fahrwasser ziehen Santos um 3 Prozent und Linc Energy um 5,1 Prozent an. Gefragt waren zudem Finanzwerte. Die Aktien von Virgin Australia kletterten um 4,6 Prozent, nachdem lokale Aufsichtsbehörden die Übernahme eine Mehrheitsanteils beim Billigflieger Tiger Airways Australia abgesegnet hatten.

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