NEW YORK (Dow Jones) - Mit leichten Abgaben haben die Kurse an Wall Street am Montag die Sitzung beendet. Nachdem die Indizes über weite Strecken des Handels ihr Plus verteidigen konnten, wurde dies in den letzten Minuten der Sitzung vollständig abgegeben. Insgesamt hätten sich die Anleger im Vorfeld von wichtigen US-Konjunkturdaten, vor allem dem US-Arbeitsmarktbericht für Juni am Freitag, zurückgehalten. Die Aussagen vom G-20-Treffen am Wochenende wurden von Anlegern zwar insgesamt recht positiv bewertet, doch gibt es Bedenken, welche Auswirkungen sich hieraus für die weltweite Konjunktur ergeben. Im Blickpunkt standen mit einem positiven Gerichtsentscheid die Aktien von Tabakunternehmen.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) verlor am Ende 0,1% bzw 5 Punkte auf 10.139. Der S&P-500 reduzierte sich um 0,2% bzw 2 Punkte auf 1.075. Der Nasdaq-Composite gab um 0,1% bzw 3 Punkte auf 2.221 nach. Umgesetzt wurden dabei 0,93 (Freitag: 2,56) Mrd Aktien. Kursgewinne verzeichneten 1.429 Titel, während 1.635 Verlierer gesehen wurden und 107 Titel unverändert schlossen. Marktteilnehmer sprachen von einem insgesamt sehr ruhigen Handel bei geringen Umsätzen.

Die Staats- und Regierungschefs hatten sich beim G-20-Treffen auf eine Halbierung der Haushaltsdefizite bis 2013 geeinigt. Allerdings handelt es sich hierbei lediglich um Absichtserklärungen, die keinerlei bindenden Charakter haben. Damit sei ein Signal gegeben worden, dass die Zeiten fortwährender Konjunkturprogramme und Staatshilfen vorüber sind, so Teilnehmer. Allerdings gebe es Sorgen, dass sich dadurch das Tempo der globalen Konjunkturerholung verlangsamen könnte.

"Wir haben derzeit weder eine Erholung am Häuser- noch am Arbeitsmarkt", so ein Händler. Vor diesem Hintergrund würden die Investoren derzeit eher eine abwartende Haltung einnehmen. Erst müssten die Konjunkturdaten wieder auf eine nachhaltige Erholung hindeuten. Daher werde mit Spannung auf den ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe am Donnerstag und den für Freitag angekündigten US-Arbeitsmarktbericht für Juni gewartet.

Die am Berichtstag veröffentlichten US-Daten sind im Rahmen der Erwartungen ausgefallen und hatten daher kaum Einfluss, hieß es. Die US-Verbraucher haben im Monat Mai angesichts moderater Einkommenszuwächse und niedriger Preise ihre Konsumausgaben leicht gesteigert. Verglichen mit dem Vormonat stiegen die Ausgaben um 0,2%. Dies entsprach den Prognosen von Ökonomen. Für die Einkommen wurde ein Anstieg von 0,4% vermeldet, was ebenfalls der Prognose entsprach. Der Chicago Fed National Activity Index ist im Mai auf einen Stand von plus 0,21 Punkte leicht gesunken.

Im Blickpunkt standen die Aktien der Tabakunternehmen. Das Oberste Gericht der USA hat zum zweiten Mal eine Berufung der Regierung nicht zur Anhörung angenommen, mit der diese eine Forderung in Höhe von 280 Mrd USD gegen die Tabakindustrie durchsetzen wollte. Der Supreme Court nannte keine Gründe für die Entscheidung. Bereits 2005 hatte der Oberste Gerichtshof die Klage der Regierung zurückgewiesen. Reynolds American gewannen 4% auf 53,45 USD, Altria Group erhöhten sich um 3,2% auf 20,34 USD und Lorillard stiegen um 2,5% auf 73,54 USD.

Im DJIA legten Coca Cola um 1,6% auf 51,08 USD zu und waren damit einer der Tagesgewinner. Angeführt wurde die Liste von Intel, die um 1,7% auf 20,36 USD zulegten. Wal-Mart verteuerten sich um 1,6% auf 49,57 USD. Dagegen verloren J.P. Morgan 2,3% auf 38,54 USD und waren damit schwächster DJIA-Wert. Alcoa gaben um 1,8% auf 11,03 USD nach. Amazon reduzierten sich um 2,6% auf 117,80 USD. Susquehanna hat die Aktie des Online-Händlers auf "Neutral" von zuvor "Buy" gesenkt. Grund sei der zunehmende Wettbewerb im Bereich elektronischer Lesegeräte.

DJG/DJN/ros

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