Alt 24.06.10, 02:09
Standard Wall Street schließt nach Fed-Entscheid uneinheitlich
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NEW YORK (Dow Jones) - Uneinheitlich sind die Aktienkurse am Mittwoch an Wall Street aus dem Handel gegangen, nachdem sich die US-Notenbank skeptischer zu den Aussichten der Wirtschaft geäußert hatte. Gedämpft wurde die Stimmung ferner von unerwartet schwachen Immobilienmarktdaten: Im Mai waren so wenige neue Einfamilienhäuser verkauft worden wie noch nie seit Beginn der Datenerhebung.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA)stieg um 0,1% bzw 5 Punkte auf 10.298. Der S&P-500 fiel dagegen um 0,3% bzw 3 Punkte auf 1.092. Der Nasdaq-Composite verlor 0,3% bzw 8 Punkte auf 2.254. Umgesetzt wurden 1,13 (Dienstag: 1,12) Mrd Aktien. Dabei wurden 1.422 Kursgewinner und 1.601 -verlierer gesehen, während 122 Titel unverändert schlossen.

Die US-Notenbank ließ den Leitzins wie erwartet unverändert. Im Begleitkommentar zu ihrem Zinsentscheid fanden sich abermals die Einschätzungen, dass die Inflation für einige Zeit gedämpft und die Zinsen auf niedrigem Niveau bleiben würden. Allerdings konstatierte die Federal Reserve, dass die Schuldenkrise in Europa dem Wachstum der Wirtschaft abträglich sei. Die US-Wirtschaft wachse zwar, doch in einem moderaten Tempo.

Nach der Veröffentlichung des Zinsentscheids zog der Euro kräftig an. In seinem Sog fanden auch die Aktienkurse zeitweise deutlich ins Plus. Die Gemeinschaftswährung gewann zum Dollar rund 50 Pips und stieg auf ein Tageshoch bei 1,2344 USD. Die Aussagen der Fed ließen eine Erhöhung der US-Zinsen erst im kommenden Jahr erwarten, während die Zinsen in der Eurozone vielleicht schon in diesem Jahr erhöht werden könnten, erklärte ein Beobachter die Aufwertung des Euro. Nach Meinung anderer Marktteilnehmer spiegelte die Abwertung des Dollar Bedenken wider, dass niedrige Zinsen und ein schwaches US-Wirtschaftswachstum die US-Währung langfristig schwächen könnten.

Die Zahl der Neubauverkäufe brach im vergangenen Monat überraschend stark um 32,7% auf 300.000 ein. Dies war der schlechteste Wert seit Beginn der Aufzeichnung dieses Datums. Ökonomen hatten nach dem steuerbedingt kräftigen Anstieg im Vormonat zwar einen herben Rückgang erwartet, im Mittel allerdings nur mit einem Minus von 20,6% gegenüber April gerechnet.

Unter den enttäuschenden Daten litten vor allem Konjunkturzykliker wie General Electric, die um 2,5% auf 15,39 USD nachgaben. Caterpillar stiegen unterdessen um 0,3% auf 64,33 USD. Zweifel an einer tragfähigen Erholung der US-Wirtschaft drückten den Ölpreis und damit auch die Aktien von Chevron, die um 2,4% auf 72,26 USD nachgaben. Exxon Mobil schlossen um 1,4% niedriger bei 61,10 USD.

Auf der Gewinnerseite fanden sich Boeing, die um 1,8% auf 67,45 USD zulegten. Gestützt wurde der Markt ferner von Telekommunikationswerten. Verizon gewannen 0,9% auf 29,33 USD und AT&T 0,3% auf 25,44 USD.

Im Technologiesektor büßten Adobe 7,3% auf 30,38 USD ein. Zwar hatte das Software-Unternehmen im zweiten Geschäftsquartal gut abgeschnitten, doch lagen seine Ziele für das dritte Quartal "nur" im Rahmen der Markterwartungen. Marktteilnehmer erklärten den Kursverlust auch mit dem Streit mit Wettbewerber Apple.

DJG/DJN/cln

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