Alt 20.05.10, 15:14
Standard Aktien Tokio schließen schwach - Nikkei kämpft mit 10.000er Marke
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TOKIO (Dow Jones) - Die Börse in Tokio hat am Donnerstag nach einer deutlichen Ausweitung der zunächst moderaten Verluste im späten Geschäft schwach geschlossen. Erneut nannten Teilnehmer als Hauptbelastungsfaktor die Schuldenkrise in Europa und den vor diesem Hintergrund schwachen Euro. Hinzu gekommen seien schwache Vorgaben der US-Börsen. Börsianer sprachen von spekulativen Verkäufen, denen sich im Verlauf immer mehr Akteure angeschlossen hätten und die den Index zwischenzeitlich erstmals sei dem 10. Februar wieder unter die 10.000er Marke (9.999,59) gedrückt hätten. Der Nikkei-225 verlor am Ende 1,5% bzw 157 Punkte auf 10.030. Der Topix ermäßigte sich um 1,4% bzw 12 Zähler auf 898.

Viele Akteure befürchteten, die Schuldenkrise in der EU werde zu einem Dauerthema und auf andere Länder überschwappen, sagte ein Teilnehmer. Sollte der Euro in den kommenden Tagen weiter zu Schwäche neigen, sei ein weiterer Verfall des Index unter die noch gültige Unterstützungsmarke bei 10.000 Punkten zu befürchten. Keinen Impuls habe die Bekanntgabe des japanischen BIP für das erste Quartal vor Handelsbeginn gebracht, das mit 1,2% etwas weniger stark gestiegen ist als im Konsens mit 1,4% erwartet.

Eine Rolle bei den am Ende deutlichen Verlusten dürfte auch gespielt haben, dass sich die Spannungen zwischen Nordkorea und Südkorea verschärft hätten, hieß es. Hintergrund seien Untersuchungsergebnisse zum Untergang einer südkoeranischen Fregatte im März, der offenbar einen Torpedo-Beschuss als Ursache hatte.

Von der Schwäche des Euro seien erneut insbesondere exportsensitive Titel aus dem Automobil- und Technologiesektor belastet worden. Gleichzeitig hätten sich die Akteure stärker defensiven Papieren zugewendet, beispielsweise aus dem Versorgersektor. Toshiba verloren 4,9% auf 469 JPY, belastet von einer Abstufung auf "Neutral" von "Outperform" durch MUFG Securities. Sony gaben um 1,5% nach auf 2.866 JPY und Canon um 2,7% auf 3.825 JPY.

Verluste verzeichneten auch die meisten der am Vortag von der EU-Kommission wegen illegaler Preisabsprachen zu Strafzahlungen verurteilten Chiphersteller, wenngleich die einzelnen Strafen nur gering seien, so Händler. Neben Toshiba gaben Hitachi um 3,4% nach auf 370 JPY, NEC um 3% auf 259 JPY, Elpida Memory um 4,3% auf 1.636 JPY und Mitsubishi Electric um 2,8% auf 738 JPY.

Resona Holdings legten gegen den Markt um 2,4% zu auf 1.098 JPY, gestützt von Berichten, die Bank verhandele mit der Regierung über die Rückzahlung der im Zuge der Finanzkrise erhaltenen staatlichen Hilfsgelder von insgesamt 2 Bill JPY. Dabei soll ein erster Teil der Hilfsgelder in Form von Aktien zurückgezahlt werden.

Acom gewannen 0,1% auf 1.226 JPY, nachdem Nomura Securities die Aktie hochgestuft hat auf "Neutral". An den Vortagen war die Aktie um 11% eingebrochen, nachdem das Verbraucherkreditunternehmen für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Fehlbetrag berichtet hatte.

Keine positive Kurswirkung entfaltete die Nachricht, wonach Honda in Kürze Kapazitätserweiterungspläne für China vorstellen will. Teilnehmer verwiesen in diesem Zusammenhang auf die weiter schwelenden Sorgen vor geldpolitischen Straffungsmaßnahmen in China, die das dortige Wachstum bremsen würden. Honda gaben um 3% nach auf 2.896 JPY. Toyota verbilligten sich um 2,6% auf 3.420 JPY und Mazda um 3,3% auf 238 JPY.

DJG/DJN/gos

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